Genossen und Genossinnen! Am Ende einer Ära möchte ich mich persönlich bei Ihnen, meine Lieben Weggefährten, bedanken!
Bevor ich grade den längsten Weg meines Lebens ging, flüsterte mir die geliebte L. noch ins Ohr „Ach bitte mein Geliebter, denk an deinen Führerschein..“. „JAWOLLJA, meine Treue!“ „Doch diesen Weg gehe ich allein.“ So ging ich also. Und ging. Und ging (gähn..). Der Weg kann schon lange sein. Kann mir mal jemand was zur Erfrischung reichen? „ABER FLOTT!“ So brüllte ich und erschrak mich vor mir selbst. Einige Schnauzhaare kitzelten mir an der sensiblen Oberlippe. STRAMM! So mag ich das. Stramm hingen Sie ohne noch groß rum zu mucken. Ihre Lästermäuler sind endlich und ein für alle Male verstummt! Ja, ja, so hängen sie jetzt da. Das weiche, mit ehedem und vermeintlicher Stärke gewesene Zeuch! Uffjehange! Perfide lache ich immer noch über den „Vorgang“ während ich darüber nachdenke dass hinten rum im Funk die letzte Folge von Ekel Alfred lief. Harhar! So hingen sie und hängen. HÄNGT!
Und ging wieder zurück zur Couch, immer noch froh dass die Hausarbeit erledigt war. Doch immer noch leise über die Tat nachdenkend, draußen grau und unmenschlich leise seufzend einige Opfer der Gesellschaft die es nicht geschafft hatten, drangen nicht an meine verschlossenen, bösen Ohren und ich schaute in der Küche nach was es denn da noch gab. Mit blutunterlaufenden Augen schaute ich mal dahin und zur L. Und wieder zurück. Und wieder hin und her und wollte es nicht begreifen. Mächtig grollend meine Worte, hastig, aufgeregt und voller Wut presste ich hinaus: „Welch Stück, welch unwertes Etwas vergriff sich an der Torte?“ Mit Inbrunst und voller Liebe schleuderte Sie mir leise, lieblich entgegen: „Noch ein Wort, mein LIEBER! Dann kannste verzichten. VERZICHTEN!“ Ich könnte mir eine andere suchen. Und so weiter..
Also, jetzt wo sie im Bett liegt und ich Slayer höre, kann ich es Ihnen mit cremigen, sahnigen, leckeren Gesichtchen sagen: Schmakofatz! Alles für mich alleine. Hehe..
Springbock (der): Lateinisch „allet wat net off de Böhm kütt“. Vorkommen: Hauptsächlich Westeuropäisch. Ernährung: Testosteron. Merkmale: Dicker Schwanz, starker Körperbau, kleines Hirn. In Kombination oft peinlich, manchmal lustig.
Der herkömmliche Springbock hat außergewöhnliche Fähigkeiten entwickelt in ein, zwei Sprüngen zum Kühlschrank / Kämmerchen und zurück zu seinem natürlichen Habitat, dem Schreibtisch und oder dem Schlafzimmer zu kommen. In bemerkenswerter Weise ruht er meist in sich selbst und lässt keine Nebenbuhler zu.
In freier Wildbahn lässt sich der Springbock meist an seinen markanten grunzenden und rülpsenden Lauten erkennen. Oft plustert er sich auf und schreitet breit umher. Selten: Er kann auch geschickt und nur mit Restalkohol am helllichten Tageslicht aus seiner Deckung hervorkommen. Dann aber ist er eher auf Tarnung bedacht. Dies meistert er in hervorragender Weise mit Unterhemd und Jogginghose, gerne auch beschissen.
Seine Fortpflanzung ist so gewöhnlich wie unangestrengt: Rein-Raus. Dabei ist ihm Aussehen, Alter, Attraktivität nicht so wichtig. Nur Bildung. Das hasst er. Seine Riechorgane sind gut ausgeprägt. Alles was nach lau, kostenlos, leicht zu haben, willenlos riecht, könnte eine potentielle Partnerin werden.
Der S. springt müffelnd umher und sondiert umsichtig und nicht grade charmant alles was nicht bei.. Anmerkung des Red.: auf den Bäumen ist. Was dem S. zugute kommt, die meisten Weibchen haben das Klettern verlernt so dass die Baumoption oft nicht mehr zur Verfügung steht.
Vornehmlich hat der S. eine Vorliebe für Machwerke von Rammstein, Böse Onkelz und sonstige gutturalen Geräuschemacher.
Ende.
Wie komme ich auf diese Gedanken? L. und ich surfen grade durch Youtube. Ich wollte gerne Vanessa Paradies, ABBA aber nur die Eine davon, Kylie Minogue sehen und hören und kam mir komisch vor dass sie mir dabei immer den Drink auffüllte. Ich kam mir vor wie ein Springbock..
Guten Abend! Gehören Sie auch zu den Menschen die kürzlich Geschenke erhielten? Und? Zufrieden? Also ich für meinen Teil kann Ihnen sagen dass diese aneinandergereihten Buchstaben, Sie lesen sie grade, aus Gründen zustande kommen. Und nur aus Gründen. Nicht mehr aber auch nicht weniger. Jetzt haben Sie noch die Chance nicht weiter zu lesen.
Ich finde, beschenkt zu werden anstrengender als selbst zu schenken. Ersteres macht mich wortlos, letzteres kann, nicht muss, in Stress ausarten. Eine Packung Gemeinplätze gefällig? Dann lesen Sie den letzten Satz noch mal. Und noch mal. Bis Sie satt sind. Oh, -plätze? Nicht Plätzchen? Uh, die gab es bei mir auch und nicht zu knapp.
Ich schweife ab.
Sie gaben sich Mühe und ich überlebte die letzten Tage in Symbolik. Mark ereilte mich mit dem ihm eigenen Witz, „Jeder Mensch hat schon bei der Geburt ein Eigentum, das alle anderen an Wert übertrifft – sein letzter Atemzug.“ Und ich sah dabei auf einer Designerflasche ein mir bis dato unbekanntes Logo. Nämlich dass der Drohnenmörder, stationiert in Rammstein. Wenigstens waren 40% davon in der Flasche deren Inhalt ich bei ein paar Gedanken genoss wie kurz die Geschichte der Menschheit sein kann. Schön und spannend eingelesen kippte ich ein paar Gläschen nach. Ich hatte derer vier geschenkt bekommen. Snaggeltooth.
Heute vor genau einem Jahr ist er verreckt. Und ich trank aus seinen Gläsern – was? Er würde sich im Grabe umdrehen wenn er wüsste dass es Wodka war. Aber immerhin steckte Musik im Feuerwasser. Habe immer noch taube Ohren so besoffen war ich, die elektrischen Japaner schraubten gelegentlich die Sicherungen raus. An einem nächsten Tag entnahm ich dem Gefrierfach Köttbullar, Lars Kepler sah es und schrie mich an: „Ich jage Dich, wenn Du das nicht richtig machst!“ Tat also ein wenig Mon Cherie hinein, nur damit der sein Maul hält, der alte Schwede.
Auf gerösteten Cola-Mandeln kauend reüssiere ich die Tage obwohl ich länger schon keine mehr hatte. Freute mich auf selbstgekochtes von L. Mannomann, waren das Portionen! Keine Ahnung wo sie das her nahm. Aber sie kommt mir jetzt 20 Kilo leichter vor. Und apropos, das Bett quietscht weniger wenn ich begatte. Aber lecker war es 🙂
Ein Geschenk wird mir im Gedächtnis bleiben. Es war ein Dankeschön in Form einer Email von einem lieben Menschen der leider wenig Geld hat.
Im Rahmen einer Studie kam ich beim Recherchieren auf eine Erkenntnis.
Für den Background muss ich mal Luft holen, denn: Abspritzen, Alt+Jung, Amateur, Anal, BBW, BDSM, Big Cock, Bisexuell, Blasen, Creampie, Cuckold, Dicke Ärsche, Exhibitionisten, Gangbang, Gay Porn, Lesben, MILF’s, Masturbartion, Spritzen, Swinger, Teens, etc. waren hilfreich und ich notierte fleißig.
Was mir aber persönlich auffiel waren die Schau- oder / und nicht –spieler. Man mag ja meinen Professionelle müssen und können länger. Ich kann Ihnen aber nach 5, in Worten FÜNF, Stunden sagen, ich kann noch länger aushalten. Die Geschichte mit den Schwielen erzähle ich später mal.
Morgen koche ich Knödel mit Rotkraut und dazu gibt es Rinderroulladen. So!
Ich schüttel Ihnen die Hand.
Wussten Sie dass ich zaubern kann? Wussten Sie auch dass ich jonglieren und einen Salto-Rückwärts kann? Wussten Sie dass ich Menschen zum lachen bringen kann? Und wussten Sie auch dass ich mit 100 Prozentiger Sicherheit Automobile anhand ihrer Rücklichter erraten kann? Und wussten Sie dass ich bei beliebigen Songs innerhalb einer Mikrosekunde sagen kann wessen und welches Lied das ist?
Und jetzt wurde mir auch noch folgendes bewusst: Ich kann weiß zu rosa zu rot machen. Und es wird immer für gut befunden.
Was ich immer schon komisch fand. Immer wollten irgendwelche Leute was von mir. Ich konnte, wenn ich wollte, darauf eingehen. Aber seit Ruhrfeld-Zeiten denke ich nur noch – Arschgeleckt und lasst mich in Ruhe! Das war damals. Heute gibt es nur noch bei übermäßigem Betteln was auf die Mütze. Oder auf den Schal.
Seit einiger Zeit wird mein Festnetztelefon mehr als gewohnt frequentiert. Denn ich bin auf der Suche nach einer neuen Bude. Seit Monaten durchstöbere ich die Inserate. Mal melde ich mich bei denen, mal melden die sich bei mir. Dazu kommen mittlerweile Phantastillionen Wohnungs- und Hausbesichtigungen bei denen ich immer adrett und sauber aussehen wollte. Neben der Hoffnung dass ich nicht ausraste ob der Anmerkungen das Blumen auf dem Fensterbrett und laute Geräusche innerhalb der Wohnräume schon ab 19:00 Uhr aus Gründen verboten wären, bekam ich ziemlich viele Zusagen. Die L. meinte dass ich der geborene Schleimer wäre. Habe manchmal extra meinen Bauch rausgestreckt und das Hemd gedehnt, ging krüppelig nur um Seriosität zu heucheln. Zusage! Aber ich denke mir jetzt das es die falsche Strategie ist. Denn wenn ich heuchelte kamen die dann immer mit „Ja, ist eine sehr ruhige Wohngegend hier.“ Und „Die Nachbarn, sehr, sehr ruhig.“ Und so weiter. Oder „Ein heimeliges Miteinander und.. vor allem ruhig und Frieden und man hört von keinem etwas.“ Weia! Nee, da wusste ich dass ich übertrieben hatte. Frage mittlerweile nach ob Drachen, Teufel, Monster, ausgeflippte Junkie-Nutten per Dolby-Atmos und 9.2 durch das Wozi fliegen dürfen. Aber da trennt sich die Spreu vom Weizen. Kurz, es ist schwer mich umzusiedeln.
Seit keine Ahnung wie lange habe ich ein neues Telefon. Wenn das alte klingelte hob ich es aus der Station und konnte direkt sprechen so wie in der Art: „HALLO? WER STÖRT?“. Jetzt nehme ich es und brülle das Gleiche und bekomme keine Antwort. Dann brülle ich nochmal. Dann melde ich mich ordentlich mit „Geht mir nicht auf den Sack!“ oder auch, wenn alles nichts hilft mit „einen schönen guten Abend..“. Und vergesse immer dass ich bei diesem verschissenen Telefon eine Taste drücken muss damit ich dran bin – die Connection stattfindet. Sie glauben ja nicht wie viele Bonmots, wie viele Witze und Abenteuerlichkeiten ich schon am Telefon erzählte nur um zu merken dass niemand dran war weil ich vergaß die Taste zu drücken. Wenn ichs gerafft hatte und das Gespräch annahm war das Beste schon verflogen. Scheißtelefon!
Ein Renner war Letzens mein Blog „Cam zu verkaufen mit ohne Fotograf“. Sie glauben es nicht. Ich diddette ein Foto von mir in das Worldwideweb und ein Slime-Kenner fragt mich doch tatsächlich: „biste dit?“ Sie merken, das Berlinerische liegt mir nicht so. Aber der Schal, tja.. Der ist geil! Und lang und breit genug – so wie ich hab. Ihn. Bin ja mal gespannt wenn ich ein Foto mit ohne Schal von mir poste. Charlie hat es gut erkannt und brachte ein wenig Power in den Blog. Sieht und liest zwar kein Schwein, aber so ist das mit dem Untergrund. Alles gut, harhar..
Hier stapeln sich die Pakete und meine Babsi hat mir gestern eine Schale mit selbstgebackenen Keksen hingestellt. Super! Aber was mir in letzter Zeit passiert, ich bin ja Asthmakrank, ich werde schweratmig obwohl ich weniger rauche. Meine Theorie dazu ist, ich esse zu viel. Der Bauchinhalt drückt von unten nach oben in den restverbliebenen Lungenvolumina hinein und Zack! Grübele langsam über eine bequeme Triumph mit Tanksonderanfertigung nach.
Mögen Sie Mark Twain? Ich warte Ihre Antwort nicht ab denn hier geschieht etwas asynchron:
Ich kann jede Art Gesellschaft ertragen. Ich brauche nur zu wissen, jemand ist ein menschliches Wesen – das genügt mir; schlimmer kann es gar nicht sein.
Heute geschah in der Knochenmühle sehr viel. Viele bekannte, aber auch fremde Gesichter waren zu Besuch – die Besprechungsräume alle belegt. Erinnerte mich an meine Zähne aber das ist ein anderes Thema. Ich wollte früh das Haus verlassen, hatte aber keinen Bock darauf dass mich der Chef in Mantel und Aktentasche beim Abstempeln erwischt. Ich rief ihn sogar an und berichtete ihm proaktiv über Dinge und sogar noch über Dinge von denen ich nur ahnte die er noch ansprechen könnte. Nur um ihm den Wind aus den Segeln zu nehmen. Dann analysierte ich die Raumbelegungspläne, den persönlichen Kalender des C., versuchte mit der jahrelang trainierten Schnüffelnase zu eruieren wo er sich befindet damit er mich nicht beim Feierabendmachen erwischt. Dies alles dauerte den ganzen Tag und ich glaube er sah mich nicht. Am Ende des gutbezahlten Tages fand ich mich gut.
Ich fuhr so vom Parkplatz und im Augenwinkel spielte sich was Schnelles, Verrücktes ab. Wenn Sie mich kennen, wissen Sie dass ich jederzeit auf den Straßenverkehr achte. So auch diesmal. Doch da hinten (Westerwald, Natur, weite Flächen etc.) erblickte ich Dramen. Ein Falke machte sich über eine Herde Tauben her. Sie glauben es nicht wie herrlich das war! Die am Straßenrand parkenden Autos rammten meine Karre während ich faszinierend in die Luft starrte und dem Schauspiel folgte. Ein paar Hundert Meter weiter, der Falke kam zum Riss, bemerkte ich das Schlamassel. „Die zeige ich alle an! Die Schweine!“ Ihr könnt euch gar nicht vorstellen wie verdengelt die rechte Seite meines Wagens ist. Die werden büßen!
Möchten Sie Fotos? Irgendwelche? Na, mal sehen.. vielleicht mal was aus Berlin 🙂
Benno Ohnesorg
Lachen vergangen? Schönen Abend noch.
Ich fraß mal einen Narren,
die Anderen kicherten,
und ich bekam Sodbrennen.
Kennen Sie das? Sie schaffen von früh (noch Nacht) bis spät (schon wieder Nacht) an einem Computerarbeitsplatz und irgendwann trauen Sie Ihren eigenen Augen nicht mehr? Wenn die Sehmuskeln müde werden und das Angepeilte immer unschärfer wird? Das Kleine nebelverhangen, das Große – beim Blick aus dem Bürofenster über die weiten Felder des Westerwalds eine Wohltat. Wenn man auf der Konsole diese klitzekleinen weißen, flirrenden Buchstaben nicht mehr recht sieht und die Kommandobestätigungstaste zu schnell gehauen hat, dann könnte es passieren dass man es erst merkt wenn es zu spät ist. Nämlich dass man sich anstatt auf dem Test- auf dem Produktivsystem befindet. Dann ist Zeit Feierabend zu machen. Quasi das Messer in der Sau stecken lassen und „nach mir die Sintflut!“.
So auch an einem Tag in dieser Woche. Mitten in der Nacht fahre ich nach Hause und habe noch einen kleinen Umweg zum Supermarkt im Hinterkopf. Die entgegenkommenden Autos blendeten mich, blendeten auf. Ich wunderte mich. Diese Idioten! Im Supermarkt angekommen freute ich mich auf Süßigkeiten. Nervennahrung. Da kam ich an einem Sonderposten von exklusiven Limoflaschen vorbei und griff mir zwei. An der Kasse bemerkte ich dass ich noch meine Sonnenbrille anhatte und zog mich obenrum aus um überhaupt etwas sehen zu können. Die sind aber so klein, die Zettel. Die Idioten! Komischerweise sah ich anschließend besser im Straßenverkehr als vorher. Seltsam.
Daheim, ich tauschte schnell den Zwirn gegen wohlduftende Gemütlichkeit, machte ich die Glotze an, stellte mir die Limos und ein paar Kekse zurecht und freute mich auf die zwei aufgenommenen Sendungen, Küchenschlacht und Bares für Rares. Ersteres hörte sich für mich gut an denn ich schaue gerne Horrorfilme. Wunderte mich nur dass das mittags ausgestrahlt wird. Die andere Sendung, die wird da von so einem älteren Lederjackenträger aus der Rockerclubszene moderiert und hoffte auf handfeste Verhandlungen. So vorbereitet hatte ich schon zwei Gläser Limo weggekippt um meine Zuckerreserven aufzufüllen. Danach überlegte ich mir ob ich von dem Dreckzeug weiter trinken sollte. Denn die Limo schmeckte echt grausam. Ich kann es nicht beschreiben, irgendwie war die wohl schlecht.
Sonderposten! Pah! Mal wieder reingefallen. Ich kaufe abgelaufenes Zeug. Aber egal, ich trank die erste Flasche fast wie auf Ex und stolperte langsam und mit erhobenen Zeigefinger um die andere herum und fing an mit ihr zu schimpfen. Lautstark machte ich meine ihr gegenüber geäußerten Drohungen war. Ich köpfte auch sie.
Tja, was soll man sagen? Am nächsten Morgen, wie immer war immer noch Nacht, nahm ich mir die Flaschen, es war noch etwas drinnen, abermals zur Brust. Meine Augen waren wieder adlergleich und entdeckten plötzlich den Fehler. Kaufe keine Limo, russischer Art. Irgendwie kam ich im Büro an, es fehlten ziemlich viele Stunden in meiner Erinnerung, griff zum Headset und rief den Kollegen Sergey in St. Petersburg an. Was er denn so machen würde wenn man sich an der entsprechenden Limo vergriffen hätte. Er erwiderte halbwegs lakonisch: „Weitersaufen!“
Mein heutiges Highlight war ein unverhofftes Geschenk. Ich glotzte wie eine blöde Kuh auf der Weide und versuchte mich an das Datum meines Geburtstags zu erinnern und fragte „Häh?“ Dann zerriss ich wild das liebevoll eingepackte Etwas und heraus kam endlich mal was mit dem ich was anfangen kann. Boshaftikeit! In nett und mit Lebensweisheit und mit schmunzeln. Und mit bitteren Gefühlen wenn man sich die köstlichen Zeilen auf der Zunge zergehen lässt. Und dazu eine rote Krawatte. Hach! Selbstgebastelt. Sowas wie, ich verstand die L. nicht so genau weil sie immer das Rotweinglas an den Lippen hat und zwischen beiden eine Kippe – ich verstand also dass sie die Krawatte nicht als Schlips sondern als Lesezeichen konzipiert hätte. Und dass es nicht gekauft und auch nicht gestrickt oder gehäkelt ist sondern es nach – und da fiel ich vom Hocker – nach Urigomie-Art oder Uromilahmi oder so gemacht wäre. Aber da habe ich keine Ahnung von. Ist aber hübsch. Und ich habe es wie eine Art Ausrufezeichen für das Fotoshooting trapiert.
Möchten Sie einen Auszug? Gerne, tuen Sie sich keinen Zwang an. Beachten Sie nur Ihre Kündigungsfristen. Harhar, nee den Auszug meine ich nicht. Einen kurzen Blick in die unermesslich schönen Mark Twain-Gedankengänge. Hier:
„Die Kenntnisse die die Alten nicht besaßen, waren sehr umfangreich.“
Oder z.B.
„In zweiundsiebzig Jahren ist mir keine ähnliche Herde von Eseln begegnet, wie die menschliche Rasse es ist.“
Herrlich! Danke L.!
P.S.: Mit „L.“ habe ich zwei Fliegen mit einer Klatsche geschlagen. Denn weder die Limo noch die L. weiß wem das Dankeschön galt, hehe..
Ich berühre sie an der Schulter, sie keift zurück.
Zärtlich, wohlwollend, erklärend ich..
Sie: „Ach hör doch auf!“
Damals die Bullen auf der Autobahn, ich fuhr nicht viel zu schnell. Da auf dem Parkplatz, sie zogen ihre Waffen und brüllten unfreundlich „Herr Schirrmi, Hände hoch und keine Regung!“ Einer googelte wohl in der Datenbank und wurde fündig, funkte nach Verstärkung – ich hörte, die Hände auf dem Dach, die Beine breit: „Gefährlich.. – gegenüber Beamte – Tod- und Mordschlag..“ Ich fragte und zuckte nur zum Spaß mit meinen Schultern: „Wat gibbet denn, verehrte Herren?“ Hochachtung und Pistolen in deren Händen war mein Lohn. „Sie sind doch bekannt, nicht?“ Und weiter: „..gegenüber Polizeibeamte..“. Jaja, das alte Spiel. Die kannten es nicht, ich schon. Gelassen erzählte ich von meinem woher und wohin (dem kleinen Jungen ein neues Fahrrad kauf wollen) und ich habe ja immer gerne angenehme Gesellschaft und dann kam die übliche Frage. „Wie können Sie sich so ein Auto leisten?“. Tja.. „Ich habe den richtigen Job – Sie nicht.“ Ich bekam den Lohn. Stand einigermaßen breitbeinig an der Karre da kommt die Witzfigur und tritt mir innen an den Fuß. Er wollte wohl, wie diese uniformierten Knaben so sind, mich breitbeinig und den wohldefinierten Arsch sehen damit es daheim im Bett mal klappt. Jedenfalls trat er einmal und es tat sich nichts bei meinen Füßen. Er trat noch mal in die Innenseite. Tat sich nichts. Ein Drama, dachte ich mir und half ihm auf die Sprünge: „Mein lieber Herr Kriminalpolizist – das kriegen Sie nicht hin.“ „Soll ich Ihnen mal zeigen wie das geht?“ – wendete grienend mein jetzt halbwegs angepisstes Antlitz zu dem Retter der BRD-Öffentlichkeit, er sah und rief nach Verstärkung. Die dann kam. „Herr Schirrmi, ehrlich gesagt, wir wollten Sie dran kriegen weil Sie renitent sind.“ Und weil sie nichts fanden, bezahlte ich Fünf EUR für ein kurzzeitiges überfahren einer nichtunterbrochenen Linie. Ich schaute mit Ruhe jeden dieser Staatsfotzen ins Gesicht und sagte nichts. Ich schaute nur. Und lächelte. Ich gab zwanzig EUR als Spende und dann der Eine „Ah, da haben wir Sie!“ „Bestechung!“ und zückte sein Notizbuch. Da wurde mir das zu viel, nahm ihm die Pistole und die Handschellen ab (gelernt ist gelernt) und fragte ihn ob er und seine Familie noch einen schönen Tag haben will. Seine Kollegen bejahten früher als er. Ich ließ sie fahren. Fotzen!
Mit ein paar Tuborg besorgte ich meine Geschäfte und habe immer noch im Hinterkopf – spiel kein Eishockey- oder Fußball- oder sonstige Spielchen mit Schirrmi wenn Du Dich in Deinem armseligen, von mir und allen andern Millionen Steuergeldern finanzierten Leben auf Gegenstände verlassen musst die Du nicht im Griff hast. Du dumme, arme Bullenwitzfigur!
Ich bringe einige doofe Schwingungen mit in mein Privatleben. Kann manchmal nicht abschalten. Hänge in Gedanken nach. Finde viele Dinge schlimm die ich nicht erklären will weil ich sie für selbstverständlich halte, weil – Achtung: Früher alles besser war, harhar – Ausbeutereien neben mir sehe und weil ich aus der Gosse komme, mitfühle und beschütze. Das wird nicht gern gesehen. Denn die hatten mich mal als Jesus auserkoren. Der, der Eine der auch Schlimmes, gut verpackt, unter die Unteren verbreiten kann ohne dass es einen Aufstand gibt.
Jetzt kann, wer will, jeder einen Gegner haben. Mich. Nur zu..
P.S.: Das ist ja das Schlimme, ich hätte nie in deren Datenbanken aufgrund von Löschfristen auftauchen dürfen. Doch die löschen nicht. Und habe denen im Nachhinein noch ein Verfahren auf den Hals gejagt. Waffenträger? Entwaffnung! Meine Meinung seit hundert Jahren.. Mörder!
Endlich Feierabend! Die Businessklamotten weggeworfen, die Hände sind ordentlich gewaschen, die Füße nicht. Ich denke immer noch an die verpasste Gelegenheit. Denn vom Businesspark-Bürogebäude hingen eisschwere Spinnenweben wie glitzerndes Lametta herab als ob ein Weihnachtshonk mit Prunk und Gloria sein Heim schmücken wollte. Es war verwunderlich, so als ob man das reine Leben plötzlich – eiskalt erwischt hätte. Als ob niemand mehr Zeit gehabt hätte die Flucht zu ergreifen, hingen kaltgefrostet die kleinen Künstler noch dran. Ich hatte meine Cam nicht dabei dies einmalige Schauspiel vor bunter aufgehender Sonne festzuhalten.
So sitze ich jetzt hier im Wozi mit einem Drink und ein paar schnell zubereiteten Snacks am Tisch und lasse mich von „Bares für Rares“ berieseln. Wie üblich lasse ich den Tag Revue passieren und kann immer noch nicht das Firmentelefon, jetzt in Version 7, lassen. Der Tabakbeutel ist auch offen, denn der Inhalt ist seltsam frisch, irgendwie zu doof zum Drehen. Ein halbgefressener Schokipudding steht auch noch da während der Horst Kleinoden zum Besten gibt. Ich freue mich schon auf das Wochenende. Wie immer, selbstredend. Doch dieses Wochenende wird was ganz besonderes. Erst am Samstag für die Knochenmühle schuften, dann am Mittag ein neues Zuhause besichtigen. Das wird schon bestimmt, ganz ehrlich, ganz toll. Doch der Sonntag wird besser. Ich soll nämlich mitten in einem Fluss parken um dann fußläufig selbstgemachte türkische Speisen zu verkosten. Es ginge um Wale und grandiose Natur. Es ginge um eine liebe Gastgeberin die ich lange Zeit nicht mehr sah. Bei letzterem ist meine Freude groß, was Jetzige nicht ganz nachvollziehbar fand.
Ich schweife ab.
Ein Einwegtaschentuch vor mir auf dem Tisch ausgebreitet, meine Fingernägel sammeln in den letzten Tagen immer mehr Blut, nahm ich mein Kosmetiktäschen und schnitt mir die Fingernägel. Es wurde Zeit. Es waren zehn Nägel zu schneiden und wenn Sie mich kennen wissen Sie dass es lustig aussieht wenn ich das tue. Denn die rechten fünfe gehen gar nicht. Aber egal und weiter im Schneidetakt: Erst die nicht-hübsche Hand wo das noch funktioniert. Dann die andere Hand.. Am Ende schaute ich auf das Taschentuch und zählte nach. Ich fand 6 abgeschnittene, stinkende, blutverkrustete Nägel. Es sollten aber 10 sein. Ich schaue so rum – die Snackschalen, der offene Pudding, der Drink, das Paket mit den grade angelieferten neuen Klamotten – ich fand die anderen 4 nicht – mehr.
Tja. So gehen die Teile von Dir dahin. Verschwunden und nimmer dar. Meine Oma hat, hätte heute Ihren Geburtstag. Ich liebte sie, sie liebte mich. Sie ist nicht mehr da um mir zu sagen: „Johannes, achte auf Deine Fingernägel. Du möchtest doch auch mal ein Mädel haben – wir achten darauf.“. Die Süße.
Wussten Sie schon dass ich bald aus meiner Muckelbude ausziehen muss? Und wussten Sie auch dass unter meinem Wozi-Tisch ein grobfloriger, schwarzer Flokati-Teppich liegt? Ich bin ja schon gespannt was da nach dem Umzug ans Tageslicht kommt. Sicher könnten diverse Verbrechen aufgeklärt werden. Denn ich höre immer noch ein leises Jammern, Stöhnen und Gewinsel im Teppich der Leute die sich als Gäste nicht recht und adäquat benommen haben. Aber wenigstens verhungern die nicht. Haben ja was zu knabbern.
Guten Appe!
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