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Das Rosenkohl Paradoxon

„Herrlich!“, „Köstlich!“, „Was ein feines Mahl!“ – so jubilierten meine Gäste und wurden teilweise schon recht feucht vor lauter Lob und schlangen sich wie irre das Rosenkohlgericht in sich hinein.

Ich bin ja immer ein wenig verlegen wenn ich gelobt werde. Aber Tatsache! Ich habe mich mal wieder selbst übertroffen und das Zeug schmeckte echt supi lekka! Da mir Eigenlob nicht liegt verzichte ich an dieser Stelle auf weitere Ausführungen. Aber das ist im eigentlichen Sinne auch nicht das Thema.

Bei meinen jahrelangen Studien – und sie dauern noch an, kristallisierten sich zwei Schwerpunkte für mich heraus. Die Naturwissenschaften und der gemeine Alltag. In diesen beiden Disziplinen bin ich Meister, mir macht da so schnell keiner mehr was vor. Aktuell grübele ich seit Tagen über einen interessanten Umstand. Die herkömmliche Fachliteratur und als ehemaliger Cambridge-Principal konnte ich auch die leidig umfangreiche Bibliothek dieser Inselaffen-Wissensschmiede zur Rate ziehen, gab nichts zur Lösungsfindung her.

So hier meine eigenen Gedanken dazu. Ich kochte den Rosenkohl wie gewohnt in der Küche. Dem des Kohles eigenen Geruch konnte ich während des meditativen, stundenlangen Kochvorgangs nicht wahrnehmen. Ich schnüffelte, ich hielt mein Stupsnäschen in die Luft, wedelte elegant die Dämpfe aus dem Kochtopf in die Nähe meines Riechorgans und stellte fest: Rosenkohl stinkt nicht.

Soweit normal. Aber jetzt möchte ich Ihnen langsam, auch und vor allem für die Nicht-Akademiker, von Umständen berichten dessen ich hier sitze um dem Rätsel auf den Grund zu gehen.

Wenn ich die Situation analysieren will, möchte ich mit dem Anfang beginnen. Ich kochte ein Rosenkohlgericht, selbstredend in der Küche – ich erwähnte es. Der, ich senke jetzt mal das Nivea, Gestank, war in der Küche nicht zu bemerken. Und jetzt fängt das wundersame an. Aus Gründen verließ ich die Küche um das Bad aufzusuchen. „Um mir nur kurz die Hände zu waschen..“ zwinker.. Und das Bad stank wie Bolle nach Rosenkohl, mir wurde fast schlecht so könnte es nur in den tiefsten Höllenbereichen für Banker, Anwälte, Politiker stinken – so schlimm. Frage Nummer 1: Warum stinkt es nicht in der Küche, in der ich den Rosenkohl zubereite? Frage Nummer 2: Warum stinkt es im Bad?

So köchelte es erstmal vor sich hin und diese zwei Fragen manifestierten sich in meinem überdurchschnittlich entwickelten Geist und ich schmeckte ab. Und es wurde für gut befunden. Und am nächsten Tag wachte ich aus meinem Grübeln durch ein lautes Gepolter, Geknattere, Stöhnen, Seufzen und einem Knallen dass die Erde bebte, Porzellan zu zerschellen drohte, auf. Dann klingelte das Telefon, das US- Erdbebeninstitut meldete sich und wäre besorgt und wollte höflich nachfragen ob alles in Ordnung ist. Und es stellte mir die Frage Nummer 3: Habe ich so angestrengt nachgedacht dass die Welt ins Wanken gerät?

Jetzt, Sie merken schon, die ganze Geschichte verfolgt mich immer noch, sitze ich in meinem Arbeitszimmer und schreibe diese Zeilen. Und was kann ich sagen? Hier riecht es nach.. Na, raten Sie mal!

Ich habe mir jetzt mal Millimeterpapier herausgeholt um mir das Szenario aufzumalen. Mein alter wissenschaftlicher Casio-Taschenrechner (Solar) wurde von mir mit diesen skizzenhaften Notizen mit Daten gefüttert und ich kam einer Gleichung recht nahe um das Rätsel zu lösen. Nämlich: Auch als hochvergeistigter Universalwissenschaftler ist diese Aufgabe nicht zu lösen. Es kann nur sein: Ich wohne in einem Spukhaus.

Hui Buh!

Rezept der Woche: Kartoffelgratin

„Huch? Was macht denn der Sack Bio-Kartoffeln in meiner Küche?“ dachte ich so in totaler interessanten Umnachtung vergeistigten Sphären als ich das große Lexikon der Philosophie beiseitelegte um mir ein wenig Trüffel zu holen welche ich in meinem Aldi-Schokopudding krümeln wollte. Dann fiel es mir wieder ein. Denn eigentlich wollte ich schon vor ein paar Tagen eine lecker cremige Kartoffelsuppe kochen. Ich tat es nur nicht weil mir wohl etwas dazwischen gekommen ist. Vielleicht ein Steak. Oder eventuell Grünkohl mit Pinkel. Oder so. Nageln Sie mich bitte nicht fest.

Jedenfalls war da immer noch der Sack und was liegt näher als mal wieder ein Kartoffelgratin zu fabrizieren? Es wäre ja nicht das erste Mal und so was mache ich aus der Lameng. Doch dieses Mal sollte es besonders werden. Ich fragte Freunde, Bekannte, befragte die hohe Schule der Küche und meine Anfragen gingen sogar bis weit in den Süden Deutschlands für Ideen einen „anderen“ Kartoffelgratin zu bereiten. Und wurde fündig, fand Rat und also tat ich.

Die flache Auflaufform rieb ich mit Butter ein. Dann habe ich immer fertig geschälten, entkernten Knoblauch, der seit ein paar Monaten in Öl und allerlei sonstigen Kredenzen eingelegt ist und nahm einen Pinsel um mit der gereiften Flüssigkeit ebenfalls die Form einzupinseln. Die Kartoffeln (ein Sack, hehe) schälte und wusch ich und sie sollten in maximal 3mm Scheibchen geschnitten werden. Ich versuchte erst eine handelsübliche Reibe aber nach Aua nahm ich dann doch lieber ein feines, scharfes Messer und schnitt in aller erdenklichen Mühsal. An einer Käsetheke erstand ich hochwertigen Parmesankäse (ca. 125 Gramm) sowie den überaus köstlichen, Schweizer Gruyere Käse (250 Gramm). Vorher nahm ich noch einen kleinen Online-Französischkurs um den Käsenamen aussprechen zu können ohne mich zu blamieren. Aber wissen Sie was? Dieser Käse – wundervoll! Paradies! Also werden beide Käsesorten in separate Schüssel gerieben. Das war es auch fast schon als Vorbereitung.

Den Backofen zwischendurch auf ca. 180 Umluft vorgeheizt, wird ein Drittel der feinden Kartoffelscheiben auf den Boden der Auflaufform geschichtet. Diese Schicht wird mit Salz, Pfeffer und Muskat gewürzt. Darüber ein Drittel des geriebenen Parmesankäse. Dann die zweite Schicht ebenso gleich und die dritte Schicht ebenso. Der himmlische, geriebene Gruyere kommt als oberste Schicht drauf. Dann ab in den Ofen für ca. 30 Minuten, ganz unten auf dem Boden und die Form bspw. mit Alufolie zugedeckt damit oben nichts anbrennt oder zu dunkel wird. Nach den 30 Minuten dann auf der mittleren Schiene noch mal ohne Bettdecke ca. 20 Minuten weiter backen. Warum ca. 20 Minuten? Bitte immer den Bräunungsgrad beachten. Es soll nicht zu dunkel werden.

Und was soll ich sagen? Mein Gast und ich waren begeistert. Schmackofatz! Und wissen Sie was? Weil es so lecker war, ich reichte extra „Schirrmi-Steaks“, habe ich keine Fotos gemacht. Hihi, ist sowieso verpönt heutzutage, glaube ich. Aber egal: Enjoy! Very, very much!

Es war einmal ne Kümmelnuss

Er war nicht schwarz doch windig.
Dies eingedenk und fröhlich kümmelnd
ging sie durch den Westerwald
die dumme Nuss

Stapfte dumpf durch die Natur
sah Töpfe, Pfannen und Geschirr
heckte Streiche und roch die Soßen
den Nacken voller Schaber

Kreuz und überaus fidel sprang alsbald die Nuss
was Käsesahne werden sollte schmeckte nun
die Soß nach Kümmel und versteckte sich
erregt der kleine harte Lümmel

In hoher Hitze schrillt es grell heraus
Ich bin Muskat und nicht der Kümmel!
An harte Nüsschen denkend, mit wedelnden Händen
fichten wir sie raus.

Und es ging so schnell
kurzerhand landete sie im Müll
und ward nicht mehr gesehen
und schaute doof, die dumme Kümmelnuss

Leise hören wir noch Gebrüll
und lassen es uns schmecken, denn
da ist der Muskat, der gerieben
uns einen Pub erspart.

Currywurst bei Konnopke

Es pfeift bei heftigen Winden

Boah! Was ein Tag heute! Ich bin froh dass der schlimmste Tag der Woche rum ist. Das Wochenende noch in den Gebeinen muss man in der Knochenmühle montags topfit sein. Vor allem diese komische, wöchentliche Teambesprechung bei der man nur einschlafen kann. Die nennen das Tschurficks. Muss man sich mal vorstellen und auf der Zunge zergehen lassen..

Apropos „auf der Zunge zergehen lassen.“ Letzten Freitag ging ich nach der Arbeit hungrig einkaufen. Hatte keinen Zettel geschrieben und auch sonst keine Ahnung was ich kochen sollte. So erstand ich einen Sack Biokartoffeln und ging mit diesem heim. Und weil neben dem Sack Kartoffeln noch ein tiefgefrorener Bienenstich dabei war den ich nicht in das kleine Eisfach bekam musste ich in ebendiesen Platz schaffen und holte den Blumenkohl heraus. Yipieh! Abendessen erledigt. Kartoffeln und Blumenkohl. Was gibt es Besseres. Das kochte ich also. Als mein Abendbrot fertig war weinten meine kulinarischen Geschmacksnerven:

comp_img_9823Sah ja doch ein wenig fad aus, so dachte ich bei mir und erinnerte mich noch an eine Tube Ketchup die ich wohl noch irgendwo im Kühlschrank habe.

Am Wochenende hat sich irgendwas bei mir eingeschlichen. Mit plötzlicher Wucht bekam ich Nießanfälle. So 15-20 Mal hintereinander niesen kann anstrengend sein. Vor allem nachts wenn ein kleines, müdes Häschen neben mir schläft. Sie müssen sich mein Niesen nicht normal vorstellen. Es ist vielmehr eine Naturgewalt wo nicht nur der Rüssel und die Backen sondern auch die Bude wackelt. Und das dann andauernd. Irgendwie juckte mir dann noch der Gaumen, ich kitzelte mir der Zunge daran rum mit dem Effekt dass ich noch mehr niesen musste. Komisch. Die Trommelfelle juckten, nach dem Duschen umso mehr. Ging dann mit so Stäbchen rein und sorgte kräftig dafür dass der Reiz aufhört. Er hörte auf aber danach hörte ich nicht mehr viel. Bis zum nächsten Niesanfall nach dem ich mir kräftig die Nase putzte. Währenddessen entwich mir aus allen Öffnungen, Augen, Ohren, Nase, Mund, Po – nein, hihi, nicht aus dem –  laut pfeifende Geräusche, draußen flogen erschreckt die Amseln auf und plötzlich war wieder alles frei. Herrlich das Pfeifen! Herrlich wieder eine klare, leere Birne zu haben. Nase putzen. Empfehlenswert!

comp_img_9830Sie wissen dass ich gerne wandere? Aber das tut hier eigentlich nichts zur Sache. Denn noch war mein Hunger nicht gestillt. Das was ich da bis jetzt gekocht hatte war ja schon toll. Kartoffeln selbst geschält und sogar noch ein wenig Blumenkohlwasser konnte ich retten bevor alles im Ausguss landete. Zwiebeln, die von der Linksfraktion, hatte ich auch noch und entschied mich noch mal kurz nach nebenan auf die Weide zu gehen. Da hat der Nachbarbauer noch Schweine und Rinder auf ökologischen Weiden – ich pisse und kotze dem ab und zu mal auf dem Nachhauseweg da hin. Besorgte mir ein Kilo Halb-und-Halb und jetzt kann doch was draus werden. Notiz an mich: Nicht hungrig einkaufen gehen. Nicht hungrig und mit dem Freitagsbürohemd auf Nachbars Weide gehen. Wird blutig. Dann erinnerte ich mich noch daran dass ich für einen gewissen Weltrekordversuch die geraspelten Rückstände meiner Füße aufbewahre. Ich muss sagen, riecht recht würzig. Da kommt kein Allgäu oder Frau Antje mit. An der ich tatsächlich schon mal roch. Brrr…

Was ein Tag. Es fing heute Morgen schon an als ich mir den linken Rücken verrenkte. Ich nahm ein frisch gewaschenes Duschhandtuch (ohne Weichspüler) und trocknete mir so ungelenk den Rücken ab das ich es schon merkte bevor es passierte. Knack. Schmerz der immer noch da ist. Ungefähr so wie es gewissen Damen aus dem Schwarzwald passiert die am Bildschirm denken ein Querformatfoto wäre ein Hochkantfoto. Tja! Doofer war es in der Knochenmühle die ausführlichen Kommentare des Scheffes bezüglich meiner Jahresbewertung zu lesen. „Unmotiviert..“, „lässt es an Teamgeist fehlen..“ und das Beste: „.. ist in Sitzungen und Besprechungen unkonzentriert und schläft ein..“. Ich habe dazu ebenfalls schriftlich Stellung genommen und werde zu geeigneter Zeit davon berichten. Jedenfalls bereitete ich mich nach dem ich diese Bewertung las auf die Teambesprechung vor, nahm mir einen Fenchel-/Baldriantee mit und hörte mir den Quatsch der Leute an und.. schlief ein. Ich träumte irgendwas von „selbsterfüllender Prophezeiung“ und wachte laut aufschnarchend, ruckartig auf. Der Asia-Kollege am anderen Ende der Videokonferenz gackerte wie ein aufgescheuchtes Huhn und bekam sich nicht mehr ein. Bis er meinen Blick sah.

comp_img_9845Jedenfalls war mein Blumenkohlauflauf sehr bekömmlich und reichte von Freitagnacht bis Montagmorgen. Dazwischen pfiff und knatterte der Wind durch meine Bude. Es gibt wohl einen Wetterumschlag. Heute Morgen wunderte ich mich. Gehen die Motten doch sogar an die Klamotten die man an hat!? Hallo? Hatte Löcher hinten in meiner Schlafanzughose und es roch komisch.

Man darf sich aber nicht zu lange bei wunderlichen Begebenheiten aufhalten. Dafür ist das Leben zu kurz. So freute ich mich grade darauf eine Flasche zu öffnen. Das heißt, ich versuchte. Normalerweise halte ich mit rechts und drehe mit links auf. Es gab noch nie etwas in meinem jugendlichen Leben was ich nicht aufbekam. Heute blickte ich meinem Meister von oben auf den Drehverschluß. Ich bin ja nicht blöd. Als Rechtshänder dachte ich mir, nimm einfach die rechte Hand. Die ist kräftiger. Aber nöö.. NÖÖ.. ging auch nicht. Dann fiel mir ein dass ich grade eben noch meinen Astralkörper mit fettiger Feuchtigkeitscreme eingeschmiert hatte. Nach dieser Erkenntnis und mit einem Handtuch kam ich an das köstliche Nass und kann Ihnen mit diesem nur ein fröhliches Feierabend-Prosit zurufen!

P.S.: Ich reibe ja gerne etwas Kümmel bei dem Kohl dran. Wenn aber das kleine, harte Ding in die Soße fällt, kann es sein dass man ziemlich viel kostbare Lebenszeit aufbringen muss um die harte Nuß zu finden und herauszufischen. Man möchte das Ding ja nicht unverhofft zwischen den Zähnen haben, nicht? Passiert mir übrigens grundsätzlich oft. Leider. Das reinplumpsen.

Rezept der Woche: Kartoffelauflauf mit Gedöns

Wie ich schon in Stalingrad und, zugebenermaßen nur als Blick von oben aus der Eiger Nordwand nach unten, lernte, mache Dich unabhängig. Beim Fressen. Oder wenn Sie es prägnanter möchten: „Pflanze in guten Zeiten – so hast Du in der Not.“ So machte ich heute in geselliger Runde den Vorschlag einfach mal wieder zu kochen und hatte Lust auf „Kartoffelauflauf mit Gedöns“.

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Dieser ganze prekäre Supermarktlebensmittelscheißendreck geht mir manchmal auf den (rasierten) Sack. Nämlich wenn ich mir und meinen geselligen Freunden am Wochenende eine kulinarische Freude machen möchte. Dann benutze ich selbstverständlich nur selbst hergestellte Lebensmittel. Es ist zwar mit ein wenig Aufwand verbunden aber ich kann Ihnen sagen, das Resultat überzeugt!

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Es fängt an mit einem Studium über Biologie, Pflanzenaufzucht, Meteorologie – schlicht Agrarwirtschaft. Hier Vorteil Nummer Eins: Sie lernen automatisch auch Jungbäuerinnen comp_spinat-kartoffelauflauf_img_9145und –Bauern kennen. Auf einem wilden nicht mir gehörigen aber überaus fruchtbaren Feld säte ich im Schweiße meines Angesichts die Samen aus, hinterlegte Setzkartoffeln im schönen Westerwälder Erdreich und kümmerte mich monatelang. Bio-schisste und –pisste ich druff bis aus der zarten Saat pünktlich zum jetzigen Wochenende leckerer Spinat, erntefrische Kartoffeln und frisch wunderbar duftende rote Zwiebeln wurden. Sie fragen sich vielleicht ob ich das Gemüse für ein schnelleres und besseres Wachstum spritzte. Nein, denn damit würde ich ja meine innere, ökologische Einstellung konterkarieren. Allerdings, das wilde Feld ist so abgelegen und einsam und wenn ich Druck hatte spritzte ich doch ein wenig. Aber Bitteschön! Reine Natur!

 

comp_spinat-kartoffelauflauf_img_9135Wie bringt man dann die Frucht in die Schirrmi Muckelbude? Ganz einfach. Ich habe mir die Verpackungstechniken der einschlägigen Lebensmittelhersteller angesehen, kaufte mir entsprechende Produkte, entfernte den prekären Inhalt in den Müll und verpackte damit meine schön selbstgezogenen Feldfrüchte. Für das bisschen Hack und Speck machte ich der Nachbarsau den Garaus. Die ging mir schon lange auf die Nerven, die blöde Sau! Industriemechaniker! Das ich nicht lache!

Beim Schafskäse musste ich mir was einfallen lassen. Was lag da näher als mir die überaus penible und Müllsortierende Nachbarin vorzunehmen? Die mit ihrer blöden Fresse und mit nach unten gezogenen Mundwinkeln die immer Pampers (Original) kauft anstatt dem ebenso guten Zeug aus des Opas Feinrippunterhemden. Jedenfalls fährt sie immer dummdreist und blöde mit ihrem Zwillingskinderwagen durch die Gegend und schwabbelt frech und unangenehm mit ihren Eutern rum. Ich kam ja erst nicht drauf, aber als die mit ihren Titten wiederholt (!) den Gehweg voll tropfte, war sie reif. Ich entfernte rasch die nuckelnden Säuglinge, packte Sie an den Schultern und rüttelte und schüttelte sie einige Zeit lang. Dann melkte ich fest die prallen Euter und ließ die langsam nach Käse stinkende Brühe in eine mitgebrachte Tupperware fließen. Das da von hinten auf dem Fußgängerweg ein Fahrrad-Raudi kam und den noch sehr, sehr jungen Nachwuchs des blöden Schafs übersah, ist nur eine Randnotiz und soll für das hier vorgestellte Rezept keine Rolle spielen.

Man nehme also entsprechend und mache:

  • Die Schirrmi-Biokartoffeln schälen, säubern und kochen. Aber Achtung: die müssen später noch in Scheiben geschnitten werden. Sie garen im Ofen ja noch nach, also nicht zu weich kochen lassen.
  • Den Schirrmi-Biospinat säubern, zerkleinern und ebenfalls kochen.
  • Die dumme, immer noch schreiende dumme Industriemechaniker-Sau schlachten und die Filetstücke zerkleinern dass sie eine Konsistenz von „Gehacktem“ haben. Tipp: Ein wenig Speck auf Seite legen.
  • Die rote Schirrmi-Bio-Zwiebel so lange gegen die Küchenwand werfen bis sich die Schale löst. Dann wie gewohnt zerkleinern. Heulen Sie gewöhnlich bei dieser Tätigkeit? Dann hier der Profi-Tipp: Lassen Sie das jemanden anders machen. Es gibt immer Gäste die den Trottel spielen müssen.
  • Die Auflaufform wird mit Butter gefettet, die abgekühlten Kartoffeln in feine Scheibe geschnitten hinein gegeben.
  • In einer Pfanne erst den Speck anbraten, die Zwiebeln hinzugeben bis sie glasig werden. Danach das Gehackte rein bis es krümelig wird und nichts Rotes mehr sichtbar ist. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
  • Der grüne Schirrmi-Bio-Spinat wird leise köchelnd auf Temperatur gebracht und es wird Schmelzkäse, süße und saure Sahne hinzugegeben. Auch hier bitte nach Gusto mit Salz abschmecken. Ich nutzte hier zusätzlich noch eigene, feingehackte Zuchtkräuter „Schirrmi’s Klabusterbeeren“.
  • Jetzt wird es spannend denn das elendige Kochen hat ein Ende. Zunächst das gehackte Sau-Zeug auf die feinen Kartoffelscheiben geben. Darüber schnipseln sie bitte den ranzigen Euterkäse des dummen Nachbarschafs darüber und am Ende wird alles mit der jetzt schon überaus leckeren Spinatsoße übergossen. Noch einen herzhaften, geraspelten Käse drauf und ab geht es..
  • Bei ca. 180 Grad (Umluft) wird der Auflauf für ca. 35 Minuten in den vorgeheizten Backofen gegeben.

Ein wohliger Duft wird alsbald ihre schöne, aufgeräumte, saubere und gemütliche Bude durchziehen. Ihre Gäste skandieren mit Ihrem Besteck auf dem edlen Tropenholztisch „Wiiir haaben Hunger, Hunger, Hunger..täterättetä!“

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Enjoy! 🙂

Mit gutem Willen Ökobilanzen versaut

Wenn ich so darüber nachdenke habe ich es echt versaut. Dies kommt mir grade in den Sinn als die kleine, verschwitzte, süße Sau neben mir die folgende Frage stellt: „Schaaatziiii?! Was hättest Du denn gemacht wenn ich nicht gekommen wäre?“ Tja.. „Dann hätte ich mit dir rechnen müssen..“

Aber mal was ganz anderes. Die Tage gab es Bratkartoffeln mit Gedöns. Ein paar der Bio-Erdäppel waren noch übrig und ich dachte an unterernährte afrikanische Babys und die paar Kartoffeln wegzuschmeißen tat mir irgendwie weh.

Also erstand ich in den Supermärkten eingepacktes Schweineschweinegulasch. Dazu mit guter deutscher Erde versetztes Suppengemüse. Alles nur damit ich die 4 oder 5 kleinen, verschrumpelten Kartoffeln nicht wegwerfen muss. Und? Sind Sie bei mir?

Dazu dieses verschissene Wetter, heuer. Da ran an den Herd, den verschnippelten Kram in den heißen Topf und dann stundenlang mit schön selbstgepflügten Kräutern, gerne auch mit herabgeraspelter Fußhornhaut (prima Dünger für Mann und Frau), und am Ende mit weggeworfenen Grünzeug garniert, dem geneigten Gast zu kredenzen. Können Sie sich was Besseres vorstellen? Bei dem Wetter?

Gesund sollen die ja sein. Die Suppen. Gekostet hat nur der Koch und nicht der Gast. Ich würde mal meinen – ein Fall zum einfrieren und Gras über die Sache wachsen lassen. Irgendwann verblassen die Erinnerungen. Hihi..

Guten Appe!

P.S.: Sie sagt: „Warum gibst Du für ein paar verschrumpelte Kartoffeln so viel Geld und Mühen aus?“

Rezept der Woche: Die Menüplanung

Aus Gründen sitze ich hier seit Stunden an meinem Schreibtisch und zerbreche mir den Kopp. Es handelt sich nämlich darum dass ich Gäste erwarte. Diese sollen ein wenig bewirtend verköstigt werden. Huch? Ich habs gemerkt.

Jedenfalls möchte ich dem Anlass entsprechend ein wenig was vom Herd und aus dem Backofen zaubern. Nun ja, das ist eigentlich nicht mein Metier aber ich möchte mir Mühe geben, habe auch keine Angst davor. Ideen sind das was mir manchmal schwer fällt.

Ich lernte aus der Knochenmühle, wenn du an einem Punkt bist wo sich dein Hirn verhakt, es quasi gegen eine Wand rennt, man anstatt witzigen, tollen, leckeren Rezepten nur Schwärze sieht – dann, ja dann, tritt einen Schritt zurück. Atme durch und schreibe einfach alles auf, egal wie dumm es einem vorkommt.

Das mache ich jetzt, Brainstorming.. Ach, erzählte ich schon dass ich ein Buch geschenkt bekam? Da ging es um höfliches Miteinander und Benimm. Aber klar doch. Ich kann mir gut vorstellen dass meine lieben, verstrahlten Gäste morgen nach dem exquisiten Mahl wie folgt aussehen:

Comp_Schirrmis-Gaeste

Ja es half. Folgende Gerichte fielen mir ein: Freistoss Fick-Filet, Meisteranalwurst, Doppelsechs-Würstchen im gebrauchten Kondom, Stadionwurst-mit-Faust-in-die-Fresse, Turnierbälle-ala-Aua-Hoden, Stürmer Trio-loch-Stute, Abwehr KETTE mit Natur Ketchup (Periode), Spielmacher Mini Salami-am-Arsch, Gewinner-Gulasch-Dünnpfiff, Torjäger Spaghetti-Kotze, Turnier BURGER-Verarsche, Pokal Pasta mit Wichs-Sauce, TEAMGEIST Tomaten-fuck-mich-doch-ab-Suppe, Antipasti-Tricolore-leck-mich-würzig-mit-der-Zunge-im-Arsch-Gedöns..

Und weil ich sehr genau weiß dass dieser Blog öffentlich im Internet verfügbar ist und die Mehrheit der geneigten Leser, hihi, lieber Bilder schauen als lesen gelernt zu haben, hier für diese Zielgruppe ein Paar Verdeutlichungen:

Ist das nicht grausam? Schlaaand, Schlaaand, Schlaaand! Oder wie schrieb der liebe Pantoufle noch?

Guten Appe!