Jahrzehntelang war ich der Boss, der ewige Gewinner wenn es um das Mühle-Spiel ging. Man nannte mich deshalb auch den „Mühlengeist“. So auch Letztens war ich frohgemut, von Demut keine Rede und hatte Weiß.
Wir legten Stein um Stein und wie gewohnt hatte ich schon eine Mühle und nahm einen Schwarzen – und schwupps, nannte sie mich „Mühlengreis“. Aber seht selbst:
Hochmut kommt vor dem Fall. So etwas ist mir noch nie passiert. Eine Partie Mühle, in Unterzahl während der Legephase verloren.
Ups – habe ich grade in meiner Schublade gefunden:
Verrückt! Absolut verrückt! Seit Menschengedenken werden aus zwei Gründen Brüder, Geschwister, Menschen, Kinder etc. aufeinander gehetzt damit sie sich totschlagen, bekriegen, niedermetzeln, ausrotten: Religion und Geld/Macht.
Mir fehlen die Worte. Leute sangen kürzlich über diese Umstände:
Ich schlief damals auf der Walz mit dreckigen Leuten, Bärte so lang wie mein Longdingelong, Gerüche wie auf dem Bahnhofklo, Hunde trollten in der Bude rum doch es gab einen Unterschied zum warmen, eiskalten Daheim: Frieden und Verständnis. Pflanzen wurden gehegt – geraucht, Probleme von fremden Leuten wurden aufgenommen, besprochen, gelöst. Doch das spielt sich nur im Klein-Klein ab. Hat keine Relevanz im Großen, Ganzen.
Müde und von damals lamentierend, hoffe ich dass mein Junge und dessen Generation daraus lernt. So wie ich das damals gehofft hatte.
„Sparsamkeit armen Leuten zu empfehlen, das scheint mir ebenso lächerlich wie beleidigend. Es ist, als ob man einem Verhungernden riete, weniger zu essen.“ (Oscar Wilde)
Daraufhin ging ich mit der Kippe um wie wild und wirr, sie zerbrach im Aschenbecher. Noch neu, doch alt. Kein Genuss mehr. Quasi im Halse steckengeblieben. Hätte ich sie ordentlich von Glut und Asche befreit, ich hätte sie verschenken können. Jemand hätte sich gefreut. Mir kommen die Tränen.
Es geht immer schlimmer mit uns um, die Sau wählt seinen Schlachter. Ich sah gestern den Film „Equilibrium“. Als ehemals bibelfester Jünger der Liebe nahm ich glucksend zur Kenntnis das Leben schlimm, nicht einfach ist. Keine neue Erfahrung aber eine Er- und Auffrischung für mich, was eine Gesellschaft ohne Mitgefühl bedeutet. Nun macht sie es der Birne nach und keiner hegt Zweifel daran. 16 Jahre Stillstand. 32 Jahre – ein dunkles Loch. Ich mittendrin. Womit hab ich das verdient? Hannelore zog die Reißleine, mit ohne Kohl.
Dann las ich nebenan bei der Schrottpresse „Wir haben keine Zeit für Abkürzungen« (alte Pfadfinder-Weisheit!)“. In Stammheim ermordet. In RTL und mit der BILD erstickt. Die Propagandatagesschau, finanziert von der dummen Sau – dem Volk, schreit verlogen in die Welt das neoliberale Gedankengut, schreitet mächtig über Leichen und skandiert recht höflich doch wohl finanziert, Kommentare hassend: „Nie ging es uns so gut! Der DFB, Goldmedaillen, Exportüberschuss, nee, der Maidan..“ – listig zwinkernd, das ginge nicht bei uns.. hihi, haha – Herr Steinmeijaaaa!
„Wir haben keine Zeit für Abkürzungen.“ Das möchte man sich wünschen. Ein Peng. Ein Knall. Mit physikalischen Gesetzmäßigkeiten, das hätte sie eventuell noch wissenschaftlich erklären können als Kadersau in der DDR. Doch menschlich – nein. Mit hängenden Winkeln und als transatlantischer Puppe wird es langsam Zeit. Tritt vorzeitig ab. Gerne auch ungewollt. Siehe das Periodensystem und lausche deiner nicht vorhandenen Kinder: „Ich schäme mich für Dich!“
Der Klassiker. Wie peinlich wird es noch? Wenn das mein Kind wäre hätte ich ihm schon längst öffentliche Äußerungen verboten – vor allem wenn offensichtlich Drogen oder Dummheit im Spiel wären. Bevor es ob kleinlauter Mimimi wieder aus dem Netz entfernt wird, habe ich Ihnen etwas gesichert:
Ich muss es wiederholen und für alle noch mal auf der Zunge zergehen lassen. Der Bumi der Justiz und für Verbraucherschutz, Heiko Maas, genannt die unbedarfte Windel, der bislang für, tja, ähm, na – irgendwas muss da doch sein, kennt man ihn? Jedenfalls surfte er während seiner Arbeitszeit auf seinem Facebook-Account herum um ärgerte sich das Leute „in die Tasten hauen“. Ja, genau. Dagegen sollte man mal was machen! So!
Oma: Heiko, was ärgert Dich?
Heiko: weiß nicht (fängt an zu heulen)
Oma: Überleg doch mal. Was ist denn passiert?
Heiko: Menno! (Tränchen laufen über sein Gesichtschen)
Oma: Ja, wir verstehen Dich..
Heiko: Ja genau, Menno! (strampelt mit den Füßen)
Oma: Aber jetzt mal in Ruhe. Was ist denn passiert? Was ist so schrecklich?
Heiko: Da hauen Leute bei Facebook in die Tasten. Dagegen muss doch mal getan werden! Menno..
Jetzt wo ich grade in die „Tasten haue“ finde ich keine rechten Worte für diesen in der öffentlichen Meinung – kleinen, schleimigen, dummen, Drecksack der zwar keine Krawatten selbst binden kann aber mit seiner Brille, und das merkt er nicht, doppelt so dumm aus den Augen schaut.
„Entschlossenes Vorgehen!“. Ist das jetzt eine Drohung? Gegenüber der Bevölkerung? Gegenüber des Souveräns? Wer bezahlt Dich denn? Wer sorgt für Dich? Denk mal drüber nach, mein Kleiner.
Na, wenn er sonst nichts anstellt dann ist ja alles gut.
Heiko Maas, ich denke schlecht über sie – klein geschrieben. Und lache, und weine. Und resigniere. Und ihre Eltern, Freunde, Kinder, Verwandten, Bekannten – die alle tun mir leid. Denn sie müssen mit ihnen umgehen. Ich hörte auch schon von anderen Seiten: „Sie armer, armer Wicht.“. Fühlt man sich da nicht ein wenig wie ein ..?
Aus Gründen sitze ich hier seit Stunden an meinem Schreibtisch und zerbreche mir den Kopp. Es handelt sich nämlich darum dass ich Gäste erwarte. Diese sollen ein wenig bewirtend verköstigt werden. Huch? Ich habs gemerkt.
Jedenfalls möchte ich dem Anlass entsprechend ein wenig was vom Herd und aus dem Backofen zaubern. Nun ja, das ist eigentlich nicht mein Metier aber ich möchte mir Mühe geben, habe auch keine Angst davor. Ideen sind das was mir manchmal schwer fällt.
Ich lernte aus der Knochenmühle, wenn du an einem Punkt bist wo sich dein Hirn verhakt, es quasi gegen eine Wand rennt, man anstatt witzigen, tollen, leckeren Rezepten nur Schwärze sieht – dann, ja dann, tritt einen Schritt zurück. Atme durch und schreibe einfach alles auf, egal wie dumm es einem vorkommt.
Das mache ich jetzt, Brainstorming.. Ach, erzählte ich schon dass ich ein Buch geschenkt bekam? Da ging es um höfliches Miteinander und Benimm. Aber klar doch. Ich kann mir gut vorstellen dass meine lieben, verstrahlten Gäste morgen nach dem exquisiten Mahl wie folgt aussehen:
Ja es half. Folgende Gerichte fielen mir ein: Freistoss Fick-Filet, Meisteranalwurst, Doppelsechs-Würstchen im gebrauchten Kondom, Stadionwurst-mit-Faust-in-die-Fresse, Turnierbälle-ala-Aua-Hoden, Stürmer Trio-loch-Stute, Abwehr KETTE mit Natur Ketchup (Periode), Spielmacher Mini Salami-am-Arsch, Gewinner-Gulasch-Dünnpfiff, Torjäger Spaghetti-Kotze, Turnier BURGER-Verarsche, Pokal Pasta mit Wichs-Sauce, TEAMGEIST Tomaten-fuck-mich-doch-ab-Suppe, Antipasti-Tricolore-leck-mich-würzig-mit-der-Zunge-im-Arsch-Gedöns..
Und weil ich sehr genau weiß dass dieser Blog öffentlich im Internet verfügbar ist und die Mehrheit der geneigten Leser, hihi, lieber Bilder schauen als lesen gelernt zu haben, hier für diese Zielgruppe ein Paar Verdeutlichungen:
Ist das nicht grausam? Schlaaand, Schlaaand, Schlaaand! Oder wie schrieb der liebe Pantoufle noch?
Ich lag und sah das Fenster durch das Mondlicht scheinen. Dieses Fenster war schief eingebaut, wohl wussten es die Handwerker damals im 16. Jahrhundert nicht besser. Die Balken, das kleine Zimmer, das Haus mit einer Plakette dran versuchten mir Scheu einzuflößen. Mein Raum, den ich brauche, wurde immer weniger. Zwar alles sehr schön, sehr alt, unten im Laden wurde von Lebendigen Zahngold verkauft.
Ich lasse mit mir machen bis ich nicht nur den Schein, sondern auch den Mond durch die hoffnungsvolle Luke sehe. Die Krater erinnern mich an meine Seele. Da, da oben war mal David Bowie, ich lasse mich fallen. Keine Schwerkraft, kein Groundcontrol. Schalte mich aus. Ab.
Es wird geritten. Es wird gestöhnt.
Ich denke nicht an Deutschland, weiß nicht woran. Es kommt mir komisch vor. Wie früher – vielleicht? Missbraucht? Ich vergesse. Ich trinke – ich esse, meine dripple-F: Feinde, Freunde, Familie.
Und bin doch so zart.
Sollten lieber das Weite suchen. Ich kenne mich. Wenn sie noch. Wissen. Was passierte. Sie sollten mal in sich gehen. Und sich fürchten. Jeder Scheißkeks wird zurückgegeben. Und da lass ich mich nicht lumpen. Ich gebe gerne doppelt zurück. Dreifach! Wenn nicht noch mehr.
Verliebt, verpennt, verpeilt. So war es damals. Davor Krawall, Karracho und die harte Kante. Schneller hinter den Scheißnaziz hinterher – schneller als unsere auf rechts abgerichteten Hunde. Fass! Faß! Schnell, mein Lieber. So rief ich. So brüllte sie zu mir. In allen Gassen, in allen Straßen hatten wir sie erwischt. Und hätten die Dumpfbirnen rasieren wollen. Wenn es nicht schon so war.
Jetzt ist es genauso. Muss mich aber zurücknehmen. Diese menschenverachtenden Sprüche, die Politiker, die Presse macht mit. Ekelhaft – grauenhaft. Der Dritte, der wird schön herbeipropagandadistisch, ohne Erinnerung an frühere Fehler herbei beschwört. Der Zweite ist wohl noch nicht so lange her.
Ich schau in den Himmel und fühle mich gefickt. Ich wünsche mich weg. Geht abba nicht.
Zwei Söhne habe ich. Ich erwarte: „Papa, warum habt ihr das zugelassen?“
Keine Ahnung was ich schreiben soll und kann. Charlie hat mir grade einen Text vom Dudentity serviert, der kurz und knapp meine Wut beschreibt. Aber lest zunächst mal selbt. Gullivers Reisen und Münchhausens Abenteuer.
Seit Jahren bekomme ich persönlich mit was mit den Menschen passiert. Ich hatte mal kurz Glück gehabt und kam aus der Gosse heraus was mit einigen Pfennigen nun monatlich gesegnet wird. Ich bin dafür dankbar, weiß aber dass dieser Umstand nur so lange anhält bis die Oberen es zulassen und ich meine Schnauze halte. Und es ist schwer.
Als Punk, prekär aufgewachsen, früh schon den Schlüssel abgenommen bekommen, war ich auf der Platte. Viele, viele Menschen haben mir geholfen, mich von der Straße herunter geholt. Mir zu Essen gegeben. Oft auch Liebe welche ich daheim nicht erleben durfte. Viele schlimme Dinge sind passiert mit denen ich ungelernt, ungeliebt umgehen musste. Das erste Mal wo mir ein alter Sack hinten am Bahnhof einen Zehner für etwas geben wollte was ich nicht wollte, war schlimm. Ich nahm ihm die Scheine ab und brüllte ihn an „Du Sau! Ich könnte Dein Enkel sein!“ Die weiteren Male gingen besser. Ich wollte immer nur einmal bitte, was Leckeres. Einen Hamburger Royal mit Käse.
Vor 11, und damit meine ich nicht die Uhrzeit, habe ich mir das Geld für meine Schulbücher und –hefte in Plantagen verdient. In den Sommerferien, wenn ich nicht im Krankenhaus war, arbeitete ich in Fabriken. Ich war neidisch auf meine Freunde. Die hatten Urlaub. Und Malstifte. Und Bücher. Meine Schulbildung litt. Daheim hat sich niemand gekümmert. Obwohl ich das alles toll fand. Lesen, einmal Preise eingeheimst bei NRW-Vorlesewettbewerb. Da zehre ich jetzt noch von. Mathe? Geil! Alles fand ich geil. Konnte aber nicht. Förderklassen. Die haben gedacht, nur wenn jemand Sperrmüllklamotten anhat, ist er dreckig. Nicht wert – so habe ich das immer verstanden und gefühlt. Und ich war klein. Wehrlos.
Leute, ich erspare euch das alles und will zum Punkt kommen. Was wird, was soll das alles? Ich selbst bin kampf- und hoffnungslos im Angesicht dieser verschissenen Welt. Vor ein paar Tagen sah ich ein Juso-Stand. Ich brüllte, Sie wissen schon: Wer hat uns verraten? Die Sozialdemokraten! Ich hatte eine kleine Familie, mit wenig Geld. Der Jung wurde eingesackt. Vom Jugendamt. An Geldverdienende Organisationen. Da kommst du nicht gegen an! Nicht gegen Kapital. Ich versuchte die Gesetze zu lernen. Unsere Rechte. Ich galt alsbald als Aufrührer, als Verrückter. Ich wollte nur den Kleinen aus der Hand der Obrigkeit zu befreien. Das gelang nur wenig.
Heulen, schreien, Wut – ich kenne das aus meiner alten Zeit. Alles bringt nichts. Das Gegenteil ebenso wenig, da will ich in meinem Alter im Gegensatz zu unserer Regierung keinen Kollateralschaden verursachen. Was mit Dings und Bums damals passiert ist, wissen wir. Mein lieber großer Bruder bestätigt das. Eliteeinheit – Du hast keine Chance.
Nun ist es so dass mein neuer Schatz auch immer aufs Amt muss. Schrecklich – da muss man die Hosen runterlassen. Ich interessierte mich mal für Geschichte. Da gab es mal eine Zeit da war das genauso – bis hin zur Sippenhaft und Tattoo auf dem Arm. Da könnte ich wenn man könnte. Diese machtlose Wut gegenüber dem Staat – die bringt mich um. Der bringt mich um. Petitionen drauf geschissen. Mitsprache? Wahlrecht? Druff geschissen!
Ich glaube ich ziehe mir das nächste Mal wieder eine Maske an.
V! Du bist ich. Du bist wir. Wir sind wir. Wir sind du. Wir sind ich. Wir alle sind wir.
Letzte Woche passierte es mal wieder. Sie wollte nicht so wie ich wollte. Denkzettel habe ich genug und wollte mich nicht noch einmal mit ohne Ruhm bekleckern und reiche Leute mit meinem Geld nicht noch reicher werden zu lassen. Als Mann. Als Herrscher.
Dennoch passierte es trotz guter Vorsätze wieder einmal. Wir sahen uns damals in die Augen und versprachen uns dass so etwas fürchterliches nie wieder geschehen darf. Aber es geschah. Ich musste wohl selbst Hand anlegen obwohl andere Berufszweige wesentlich besser geeignet wären um das neuerliche Schlamassel zu beheben. Das Ding signalisierte blinkend <ERROR>. Das Geschirrspülmaschine. Gefühlt letzte Woche erstanden.
Sensibel wie ich bin fiel es mir schwer. Trotzdem wartete ich erstmal eine Woche wortlos ab. Den Ärger in mich hineinfressend. Meine Ventile dicht. Bis zum Überdruck. In einem Seminar lernte ich mal dass man nicht spontan und gefühlsbetont reagieren soll. Abwarten. Mal eine Nacht drüber schlafen. Den Puls runter bringen. Bevor man das Thema angeht. Gemeinsam.
Heute war es soweit. Ich zog meine Samthandschuhe an und wühlte ganz tief in Ihrer, sagt man Seele? Ich wollte meine Hände nicht schmutzig machen. Doch ist das Thema so lange nicht aus der Welt bis man es anpackt. So dann also heute. Erledigt!
Recht nüchtern hatte ich mich auf den heutigen Tag vorbereitet, ein wenig nervös auch noch. Man kennt mich ja. Machte die Klappe auf, nachzusehen – um die stinkende Wahrheit zu erfahren. Griff tief in die Jauche und hoffte den einen, den einen Schalter zu erwischen das alles wieder gut wird. Dass ich nicht mehr per Hand spülen muss. Dass diese vermaledeite Geschirrspülmaschine wieder funktioniert. Die ihren Geist seit einer Woche aufgab und mich zu niedersten Arbeiten zwang.
Ich rückte Möbel. Ich reckte meine alten Knochen und schüttelte das Ding – die nicht abgepumpte Brühe gluckste fröhlich vor sich hin, ein Kampf der Titanen, die Maschine gewann. Zunächst.
Wasserzufluss, Wasserabfluss. Filter. Siebe. Stromversorgungen. Elektronische Wasserstopps, weitere Filter. Pumpen. Rohrzangen, Fingernägel. Gut dass noch alte Eierfärbebecher zur Hand waren um die Suppe aus dem Kopp, äh, dem Behältnis zu bekommen. Alarm allenthalben. Das dumme Miststück wollte und wollte nicht. Und nicht mal nach Bedienungsanleitung! Die Brühe rausgesippt in Eimern und Tassen, leer gemacht das dreimal verfluchte Stück und die Reste meiner letzten Mahlzeiten in den Klo gespült.
Alles wieder zusammengebaut. Strom angeschlossen, die Kiste wieder angemacht. Und wissen Sie was? Nachdem meine Saug, Spül- Dreiloch-Stute lediglich mit Zewa da unten rumgetupft hatte, lief die Kiste wieder. Es lief dann wieder, das dumme Stück!
Fazit: Eine Woche per Hand spülen hatte was Beruhigendes – Unberuhigendes. Ich war entspannt dabei. Ist es mein Alter? Ist es das Spülmittel? Was ist es?
Scheißkisten! Als Weltenretter bin ich bewusst, im Suff, gezeugt worden. Ich kam nicht als Handwerker, Gas-, Scheiße-,etc.-Installateur auf die Welt!
Jetzt geht’s wieder. Schlief ein paar Tage drüber.
Auch in unserem Bundesland wurde gewählt. Wie zu erwarten die Ergebnisse. Möchte auch nicht lange dieses Thema strapazieren, nur ein Dialog der sich so oder so ähnlich abspielte: „Junge, heute darfst Du das erst Mal wählen.“
Früher bei mir daheim war es verpönt und ausgesprochen unpolitisch darüber zu reden was gewählt wurde. Im Klartext: Die damals alt genug waren um zu wählen waren bekloppt. Und weil andere das nicht sehen oder merken durften, sprach man nicht drüber. Also das Gegenteil dessen was politische Erziehung zur ebensolchen dienen sollte.
Ich erinnere mich an eine Wahl in Bonn. Ich selbst war für NRW nicht mehr zuständig. Egal und zugegeben mit noch ein wenig Blut im Alkohol, die Angebetete an der Hand hinter mir her ziehend, laut Lieder grölend gingen wir zusammen in das Lokal. Nein, nicht das welches wir kurz vorher verließen, sondern das Wahllokal. Da saßen sie vor uns, die Grundschullehrer und Gemüsefresserinnen mit je ein- oder zwei Globuli auf der Nase. Einer hatte sogar noch einen alten „Atomkraft? Nein Danke!“-Aufkleber aus der Kiste der verlorengegangenen Proteste rausgekramt und schmückte damit nicht nur seine ehemals langen Haare, viel eher seine verlorengegangene Unschuld die wir, damals noch Kinder, mitsamt unserer Erde zu Grabe brachten. Im Hofgarten. Mit Pershings und Helmut Schmidt wurden unsere Proteste den Garaus gemacht. Es wurde stationiert, mit erhobenem Zeigefinger wurden wir ungehorsamen Kinder regiert. Wir machten einen Fehler. Sie sahen das Potenzial. Wir nicht. Und sie rüsteten auf. Wir nicht.
„Und damals schon regierten die Regierenden nicht zum Wohle des Volkes. Von daher beruhigend. Es ändert sich nichts.“
Nein – die hat es, zum Glück, nicht geschafft
Jedenfalls lamentierten wir in diesem Wahllokal, witziger Weise im Foyer eines Altersheimes dessen Bewohner wohl ordentlich ruhig gestellt wurden, und riefen Parolen wie: „Keine Macht für Niemand!“. Oder: „Das Volk, das sind wir!“. „Was wollt ihr denn machen? Wenn niemand euch mehr wählt?“. Jemand erhob seine Stimme. Jemand der eine Stimme hatte wie ich, jemand mit Gusto brüllte: „Ich bin hier der Wahlbeobachter. Ich sehe wenn hier eine Stimme verschwindet – der Wahlbetrug noch immer herrscht!“. Die Bullen wurden in ihrem Viehtransporter angekarrt und dann ging es ganz schnell. „Jetzt aber ganz flott! Aber ganz flott, junger Mann!!!!!“ Sie wollten meine Personalien feststellen und stellten dann auch. Unter Protest. Die Herzensdame durfte wählen, ich war ja aber nur RLP. Auch als offiziellem Wahlbeobachter ließ man mich nicht zu. Ich hatte aber genug gesehen für die Presse. Unliebsame Stimmen werden mit Gewalt zur Ruhe gestellt. Ein Stakkato beim hinausbegleiten Geführten. „BABY, DU WEIßT WIE DU ZU WÄHLEN HAST!“ Von irgendwo, so direkt an meinem Ohr: „SIE VERLASSEN JETZT DEN SAAL, DU DUMME SAU!“. Von hinten: „Heinz-Gerhard? Ist das jetzt Wahlbeeinflussung und ist der Wahlzettel denn überhaupt gültig?“. Und wieder der Abgeführte: „JAWOLL, HERR DORFGENERAL! DA WIRD UNGÜLTIG GEWÄHLT! Bekommste nicht auf die Reihe, oder was?“ den letzten Dreck rauskotzend so viel wie es nur ging auf die frisch geputzten Kampfstiefel der sonderhaften Einsatzkräfte.
Jedenfalls antwortete der Jung auf meine Frage: „Ja, ich war grade dort und habe gewählt. Aber Papa, Deine ewigen Ansprachen – nennt man das nicht Beeinflussung durch Eltern während eines Staatsbürgers Akt?“
So vollzogen wir ihn. Den Wahlakt. Der Eine mehr, der Andere weniger. Ein Akt kann so oder so vollzogen werden. Und auch wenn keine Wahlen stattfinden. Damals konnte man als Junge nicht frank und frei danach fragen was gewählt wird. Heute ist es umgekehrt. Da wird ordentliche politische Bildung des Erziehungsberechtigten betrieben. Im Hause Schirrmi, jedenfalls. Da wird kein Geheimnis draus gemacht. Da ist man aufgeklärt genug um die eigenen Handlungsweisen erklären zu können, manchmal auch zu müssen. Da wird nichts mehr verschwiegen und der Kleene muss sich nicht mehr vierjahrelang fragen was die Eltern wählten. Gut – was dessen Mutter wählte, das bleibt mir nach wie vor verschlossen. Ewig wärt das Gestrige. Ist mir aber auch egal.
Im Ergebnis – alles wie erwartet. Langeweile macht sich breit. Doch eins freut mich sehr. Jedoch, ich verrate es nicht. Noch nicht. Irgendwann macht es Peng! Da kommt schon der Knall! Uuuups, und dann wisst Ihr es.
Schirrmi
P.S.: Ich weiß dass niemand Frau Julia Klöckner kennt. Es ist ja hier Provinz. Aber ich lebe hier lange genug in der Umgebung um sie zu kennen. Für ihren eigentlichen Job, nämlich Weingläser hochzuhalten und relativ hübsch auszusehen, hatte es gereicht. Das weiß ich – mit ihr – aus eigener Erfahrung. Aber haben wir uns da nicht ein wenig überschätzt, Julia? 🙂