Es ist jetzt ein gutes Jahr her, dass mein lieber Bruder verstorben ist. Als „Nachlassverwalter“ habe ich währenddessen alle Geschäftsbeziehungen und Verträge abgewickelt. Bis auf eine ausstehende Nebenkostenabrechnung aus 2022, ist nun alles erledigt und ich nutzte meinen Weihnachtsurlaub, seine Unterlagen zu scannen, zu sichern und anschließend die Papieroriginale zu schreddern. Was am Ende übrig bleibt. weiterlesen
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Der achte Tag, ich lebe – noch
Was soll ich Ihnen erzählen von Herzschmerz, Einsamkeit, von insgeheim eingestandenen Fehlern? Was von Benimm, was von Sehnsucht nach Liebe und Zuneigung, die Frage nach dem Sinn des Ganzen? Leben, warum? Der achte Tag, ich lebe – noch weiterlesen
Ein Schussel, aber ein liebenswerter
Heute Morgen um 8:30 Uhr erhielt ich vom Sohnemann eine SMS:
„Hallo Papa, das ist meine neue Nummer kannst du diese nummer speichern und mir auf WhatsApp schreiben? LG“ Ein Schussel, aber ein liebenswerter weiterlesen
Living in Twilight
Es ist spät und ich wache mal wieder auf mit dem Gedanken, Du musst morgen wieder am Start sein. Als Hengst. Als Zuchthengst. So wie „Schirrmi, wir haben keinen anderen. Du bist der Beste!. Ohne Licht anzumachen, schleiche ich mit düstereren Gedanken aus dem Schlafzimmer, L. atmet regelmäßig und ich denke bei mir, hoffentlich geht es ihr gut und hat gute Träume. Living in Twilight weiterlesen
Spuklimente
Blogtitel wie z.B. „Nur so“ sind Sie gewohnt in diesem Theater. Aber kennen Sie „Spuklimente“? Ich habe mir dieses Wort, welches meist die Mutti in Richtung Töchterlein benutzt wurde, von L. erklären lassen. Nur so viel: Habe immer noch keine Ahnung. Aber egal, ich bin ja kein Raketenwissenschaftler, muss nicht alles wissen. Spuklimente weiterlesen
Ein lieber Mensch
„Kleiner Bruder, ich bin wieder im Krankenhaus. Mach Dir keine Sorgen!“
Ein ums andere Mal, schon seit Jahren, erreichte mich eine solche Nachricht. Das wird er mir jetzt nicht mehr schreiben können. Denn mein Bruder Andreas ist am 7. Dezember 2022 nach langer Krankheit gestorben. Am gleichen Tag, als damals im Jahre 1915 unsere geliebte Oma Elisabeth geboren wurde. Sein Wunsch wurde erfüllt:
„Lasst mich still einschlafen.“
Unser liebevoller Andreas, unser humorvoller und stets hilfsbereiter Bruder, Onkel, Freund, Kollege und Weggefährte, wird eine Lücke hinterlassen, die nie geschlossen werden kann. Mein großer, starker Bruder war uns stets wie ein Fels in der Brandung. Fürsorglich milderte er manch stürmische Welle des Lebens ab, und war immer zur Stelle, wenn man ihn brauchte. Mit Rat und Tat. Für seine Familie und Freunde hier und in Polen. Keine Entfernung war ihm zu groß, um seinen Lieben zur Seite zu stehen.
Andi engagierte sich ehrenamtlich als Feuerwehrmann und war ein begnadeter Handwerker. Mit großer Freude und mit Leib und Seele und hoch engagiert, nicht nur bei seinem Glaserhandwerk, lieferte er stets meisterliche Arbeit ab. Es war uns immer eine Freude, ihn bei seiner Arbeit zu erleben. Mit Recht konnte er stolz auf das sein, was er unermüdlich geleistet hat.
Auch wenn er sich angekündigt hat, der Tod kommt doch immer zu schnell. Egal wie lange man angstvoll, traurig und oft zynisch das Unausweichliche zu greifen versuchte – wenn es so weit ist, wenn die Endgültigkeit mit aller Entschlossenheit und Härte zupackt, es ist doch zu plötzlich.
In die abgrundtiefe Trauer mischen sich Fragen wie: Habe ich wirklich genug Zeit mit ihm verbracht. Habe ich ihm alles gesagt und alles von ihm erfahren, oder gibt es noch Unausgesprochenes? Konnte ich ihm meine Liebe und Zuneigung zeigen? Konnten wir ihm seine letzten Monate, Wochen, Tage und Stunden so liebevoll gestalten, wie es uns möglich war? Er hätte, nein – er hat diese Fragen bejaht. Oder hat er es nur gesagt, weil er niemanden zur Last fallen wollte?
Lieber Andi. Wir haben Dich geliebt und wir werden nie damit aufhören. Du wirst immer in unseren Herzen und Gedanken sein. Du bist zu früh von uns gegangen, konntest dem Unaussprechlichen aber doch noch einige Jahre stehlen, für die wir Dir dankbar sind. Dankbar für alles, wie Du unser Leben bereichert hast.
Lieber Andi, wir vermissen Dich!