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Was kaputt gehen kann, geht kaputt

Kiezi-Mensch hat mich auf den kaputten Zustand von schirrmi.de hingewiesen. Vielen Dank, Alter! Wusste es nicht. Hoffe Dir geht’s gut! Der Provider verlangte nach einem PHP-Upgrade, ein WordPress-Plugin funktionierte danach nicht mehr. Habs gefixt.

Der Papa kaputt. Die Mama kaputt. Der eine Bruder im Dez. 2022 kaputt. Richtig kaputt. Gibt’s nicht mehr, die Lieben. Jeder mit Ecken und Kanten. Aber immer Mensch. Ich kann euch sagen, das macht mich immer noch fertig. Es sind Lücken da, die in meinem Mind nicht mehr gefüllt werden können. Aber auch so – wenn ich draußen auf der Terrasse eine qualme und den Grill anschaue, denke ich – hoffentlich nicht mehr lange, und wir laden Andi ein zu einem schönen Barbecue ein. Aber: Is nich

Meine Harnblase – Krebs. Kaputt, aber es wird wohl noch gehen. Nach Beendigung der Pandemie hat es mich erwischt. Covid. Eine Woche Scheiße, zwei Wochen danach auch kaputt, aber Lob vom Chef dass ich trotzdem wieder am Start bin.

Der lieben Nadine in Berlin geht es Scheiße. Kaputt gegangen, der Traum. Tut mir furchtbar leid. Kussi.

2014 sah ich die Progrome in der Ost-Ukraine und redete mit dem Sohnemann. „Jetzt, ja jetzt ist der Dritte WW da!“. Da muss doch der Russ helfen. Aber jetzt, haben wir den Salat. Die Kriegspropaganda läuft. Die Katzen-Industrie-Aktien höhenflügend, der Mensch, fleischgewordenes Futter im Stahlgewitter sagt sicher Danke, lieber Joe, liebe Ursula und Olaf – wir verrecken, verbluten für Euch – Ihr Lieben, Menschen?

Kaputt. Mein Kaputtsein ist so klein, begrenzt und meint wohl lediglich Hoffnung darauf, dass man mir meiner lieben Seele Beistand leistet, und mir ins Ohr flüstert: „Alles wird gut.“

Nix

 

 

Ein lieber Mensch

„Kleiner Bruder, ich bin wieder im Krankenhaus. Mach Dir keine Sorgen!“

Ein ums andere Mal, schon seit Jahren, erreichte mich eine solche Nachricht. Das wird er mir jetzt nicht mehr schreiben können. Denn mein Bruder Andreas ist am 7. Dezember 2022 nach langer Krankheit gestorben. Am gleichen Tag, als damals im Jahre 1915 unsere geliebte Oma Elisabeth geboren wurde. Sein Wunsch wurde erfüllt:

„Lasst mich still einschlafen.“

Unser liebevoller Andreas, unser humorvoller und stets hilfsbereiter Bruder, Onkel, Freund, Kollege und Weggefährte, wird eine Lücke hinterlassen, die nie geschlossen werden kann. Mein großer, starker Bruder war uns stets wie ein Fels in der Brandung. Fürsorglich milderte er manch stürmische Welle des Lebens ab, und war immer zur Stelle, wenn man ihn brauchte. Mit Rat und Tat. Für seine Familie und Freunde hier und in Polen. Keine Entfernung war ihm zu groß, um seinen Lieben zur Seite zu stehen.

Andi engagierte sich ehrenamtlich als Feuerwehrmann und war ein begnadeter Handwerker. Mit großer Freude und mit Leib und Seele und hoch engagiert, nicht nur bei seinem Glaserhandwerk, lieferte er stets meisterliche Arbeit ab. Es war uns immer eine Freude, ihn bei seiner Arbeit zu erleben. Mit Recht konnte er stolz auf das sein, was er unermüdlich geleistet hat.

Auch wenn er sich angekündigt hat, der Tod kommt doch immer zu schnell. Egal wie lange man angstvoll, traurig und oft zynisch das Unausweichliche zu greifen versuchte – wenn es so weit ist, wenn die Endgültigkeit mit aller Entschlossenheit und Härte zupackt, es ist doch zu plötzlich.

In die abgrundtiefe Trauer mischen sich Fragen wie: Habe ich wirklich genug Zeit mit ihm verbracht. Habe ich ihm alles gesagt und alles von ihm erfahren, oder gibt es noch Unausgesprochenes? Konnte ich ihm meine Liebe und Zuneigung zeigen? Konnten wir ihm seine letzten Monate, Wochen, Tage und Stunden so liebevoll gestalten, wie es uns möglich war? Er hätte, nein – er hat diese Fragen bejaht. Oder hat er es nur gesagt, weil er niemanden zur Last fallen wollte?

Lieber Andi. Wir haben Dich geliebt und wir werden nie damit aufhören. Du wirst immer in unseren Herzen und Gedanken sein. Du bist zu früh von uns gegangen, konntest dem Unaussprechlichen aber doch noch einige Jahre stehlen, für die wir Dir dankbar sind. Dankbar für alles, wie Du unser Leben bereichert hast.

Lieber Andi, wir vermissen Dich!

Ist da jemand?

Meine Hitze, an denen mir zugeneigte Menschen grade verbrennen, liegt nicht am 16. Juni, an dem die Wetterfrösche mal recht hatten, mit ihrer Glaskugel, sondern an meiner Wildheit, die ich substanzbedingt aus mir rauskotze. Ohne wenn und aber und hinterher tut mir das alles furchtbar leid. Bei all dem Leid, dem Stuss, was ich verzapfe, viele Entschuldigungen fallen mir nicht mehr ein.

Entfernt, am widerlichsten Ort, den man sich denken kann, gibt es eine KI. Da, wenn ich Putler wäre, als Erstes mein Ei legen würde. Da gibt es einen Bro. Den ich nicht kenne. Aber vielleicht doch. Und er mich, vielleicht, oder auch nicht. Er schreibt von mir und über, wie es ihm gefällt – kein anderer könnte meinen, es ginge um mich. Noch nicht mal ich. Es ist meine Musik. Es sind meine Gedanken. Meine Gefühle. Mein Kellerregal voller Lebensmittel – Sie wissen: Weltuntergang, 3. und letzter großer Krieg. Sein Borgwürfel, der furchtbar wohl, multipliziert in einer untergehenden Welt Party feiert – ich mittendrin. Er ist meiner, der Gedanke „Warum?“. Über die Dummheit der Menschen haben sich schon viele Gedanken gemacht, man – ich, nehme es mittlerweile einfach hin. Kostet zu viel Kraft.

Wenn es eine künstliche Intelligenz gäbe, die roboterhaft meine Gedanken in die seichte Welt hinaussaut, dann nennt man sie wohl Bro.

Oh.

Papercut – Machine Gun Kelly

*** EILMELDUNG: Dr. Angela Merkel ist tot! ***

„EILMELDUNG: Dr. Angela Merkel ist tot!“, diese Schlagzeile schoss mir siedend heiß durch den Kopf als ich im Internet ein Foto unserer Bundeskanzlerin mit geschlossenen Augen sah. Oh je, was habe ich mich da erschreckt! Unsere Mutti, oh weh! Ich musste mich schlagartig entleeren. Aber ich kann Entwarnung geben. Das war lediglich eine Aufnahme von dem pennenden Merkelchen auf der Regierungsbank als irgend so ein Drecksack, so ein oppositioneller auch noch, ein Hundsfott durch und durch, die Regierungspolitik der Mutti kritisierte. Puh.. auf den Schreck erstmal einen Nussschnaps. *** EILMELDUNG: Dr. Angela Merkel ist tot! *** weiterlesen

In Kurzform

Manche haben mir gestern etwas von meinem „Ehrentag“ erzählt. Die zahlreichen, wohl ernstgemeinten – aber so genau weiß ich das nicht – Glückwünsche der „Lieben“ nahm ich hin und bedankte mich artig. Auch wenn ich dies in vielen Fällen einen Tag später tat. Aus Gründen. „Kondolenz“ kam mir ab und zu in den Sinn. Eigentlich ein schönes Wort. Aber noch unpassend. In Kurzform weiterlesen

Musikalischer Körperkontakt

Heute mal, alt und senil, erinnere ich mich an ein paar Geschichten, denen meine Zuhörer wohl langsam drüssig werden.

Wie ich beispielsweise Bob Geldof nach einem Museumsmeilen-Konzert in Bonn in den Arm nahm und ihn zu einem Bierdeckelautogramm für M. bewegte. Oder damals in Rheinbach, als ich in der Disko den jungen Wolfgang Niedecken beim Schweißabwischen half. Oder als mich mal in Siegen ein überaus großer, schwarzgekleideter Hüne aus der Menge fischte und mich hinter der Bühne zu Justin Sullivan brachte, mit dem ich lachte. Oder als ich Viktor in Kölle kennenlernte, der draußen genussvoll eine Ziggi schmauchte, nach einem geilen Gig in der Band von Moneybrother.

Justin Sullivan kenne ich nun seit sehr vielen Jahrzehnten. Und er mich. Nach einem Auftritt auf der Rheinkultur Hauptbühne hatte er wohl noch keinen Bock pennen zu gehen. So hat er allein, ohne Strom, auf der „grünen Bühne“ noch mal nachgelegt. Ein privates, persönliches Aug-in-Aug-Konzert mit all seinem Zorn auf Ungerechtigkeiten und seiner Liebe den Menschen und der Welt gegenüber. Mahnung – Protest!

Auf der Festung Ehrenbreitstein in Koblenz war ich auf einem weiteren Konzert von New Model Army. Das, und wie es dazu kam, ist eine eigene Geschichte wert. Hinter mir war die NMA-Crew in ihrer Soundbox und ich spendierte ein paar frisch gezapfte Weizenbiers. Die durstigen Männer waren so dankbar, dass Sie mir das handschriftliche Liedsetup von Justin schenkten. Es ist nicht eingerahmt an einer meiner Wände, sondern befindet sich im Besitz der M.

Und jetzt ALLE:

Vergangener Hüftschwung

Wissen Sie was? Im Laufe eines erfüllten Lebens denkt man über manche Dinge nach. Dinge passieren. Man wird weiser und kann über die ein oder andere Begebenheit (wieder) schmunzeln.

Ich denke grade an den Typ aus unserer Stufe. Der mit den wenigen Haaren am Hinterkopf. Er war bekennender Fan von so einer Schwuchtelband. Das wusste jeder und es hat auch jedem leid getan, dem die Hand ausgerutscht ist, und ihm auf den Hinterkopf klopfte.

Er hatte immer die neuesten Alben, sogar als einer der ersten einen Walkman von Sony. Wir fragten rissen ihm die Kopfhöhrer von den Ohren um selbst mal zu hören was reiche Früchtchen so akustisch erleben. Er hat nie jemanden was getan. So hielt ich mich zurück. Denn, so dachte ich, wenn der Mob mal ein anderes Opfer sucht..

Ich hatte die schönsten Mädchen. Die schönsten, intelligentesten. Angehende dies und jenes. Ich bot mich an. Ein Zuchthengst vor dem Herrn. Aalglatt, sportlich und selbsteingebildet, immer für einen Drink gut.

Zauberer? Jerry Lewis? Muhamed Ali? Bruce Lee? Goethe, Schiller? Ich konnte alles – und noch viel mehr. Ich war beeindruckend und drücke noch jetzt. Jeder Einer konnte sich von mir eine Scheibe, wenn nicht noch mehr, abschneiden. Haha, hihi, said the clown – mir das Wasser reichen? Nee, das konnte keiner.

Jetzt wurde sogar aktuell ein Foto ungefragt von mir veröffentlicht. Dunkel erinnere ich mich an die 3 Dosen Tuborg, in Rheinbach – im Freizeitpark.

Meine Güte! Ich jonglierte, machte Leichtathletik, versilberte Mühle und Schach, war die Glückseligkeit der Menschen die die Freude hatten mich erleben zu dürfen. Und dann das! Ein Bild von mir von hinten..

Das Leben kann manchmal Scheiße sein!

Euer Schirrmi

Von Einem, der auszog, das Fürchten zu lernen

Brrrr.. ging es mir durch Haut und Haar!

Ich kenne das Märchen „Von Einem, der auszog, das Fürchten zu lernen“ schon sehr, sehr lange. In meiner frühen Kindheit las ich die Geschichte immer und immer wieder – es gab noch keine Horrorfilme.

Weggeschickt von daheim, alleine in der Fremde – Kümmerer waren damals Tanten, weiß gekleidet. Zweimal die Woche, Onkel Doktors – ebenfalls so gekleidet, erhielt ich Besuch. Wenigstens etwas. Meine kleine Seele, ich, war immer soweit weg von daheim. Mir fehlten Mami, Papi, meine Geschwister. War so klein und wusste nicht mehr woher ich kam, wo meine Wurzeln sind, wer meine Freunde sind. Falls sich jemand anschickte sich mir zuzuwenden, redete ich, froh über die Aufmerksamkeit, die Leute mit „lieber Onkel“, „liebe Tante“ an. Und verbarg mich, meine Haut – mich, weil ich fürchtete, dass sich die Leute ekeln.

Als ich einmal nach 6 Wochen heimkam, mit meinen kleinen Händchen die kleinen Köfferchen hielt, mit allem was ich brauchte – kleine Schlafanzüge, kleine Unterwäsche, viele Medikamente, Verbandsmaterial und von den Tanten und Onkels selbstgeschriebene Wünsche „Lieber Kleiner, mach es gut!“ – lief eine fremde Frau auf mich zu und erdrückte mich auf dem Bahnsteig in Bonn oder Köln. Ich sagte nur: „Tante, das tut weh.“ Es war meine Mama, die ich nicht mehr wiedererkannte und ich musste auch sonstige Bindungen wieder erlernen.

„Stark“ wie ich war, mit sechs oder sieben Jahren, die Welt gesehen und raus aus dem Gulli, war ich mal wieder da. Und freute mich schon auf den nächsten Krankenhausaufenthalt. Wenn ich mich recht erinnere hatten meine lieben Geschwister zu meiner Weihnachtsheimkehr bereits meine Geschenke ausgepackt und damit gespielt. „Schau mal, Kleiner, haben schon alles aufgebaut.“

Die Natur hat mich damals nicht sterben lassen. Grausam wie sie ist. Sie deutete meinen Tod wiederholt an und irgendwie, auch Dank Martin und anderer Menschen, bin ich noch hier. Und was kann ich sagen? Ich gruselte mich nie. Außer wenn ich starb. Dann flippte ich aus. Egal wie klein und dünn und schwach ich war. Ich schrie, ich zerstörte mit meinen kleinen Fäustchen die Wohnungseinrichtung. Haute Dellen in den Badewannenrand mit meinem verstörten Köpfchen, die Alpträume waren so schlimm, dass mein seichtes, diesseitiges Ich keine Schmerzen verspürte – übertrat ungewollt mehrmals die Schwellen. Ich war wohl damals noch nicht bereit für den Tod.

Im weiteren Verlauf, ich lebte noch und jeder wird ja mal älter, wunderte ich mich nur und sah die Welt nur noch, wie soll ich das beschreiben? Sarkastisch? Komisch? Ich bin der Schwellentyp? Der schon mehrmals auf der anderen Seite war? Up and Downs? An dieser Stelle fängt mein fieses Grinsen wieder an. Weiß nicht warum. Leute fragen mich warum ich so bin. Nicht warum ich bin.

Dieser Text sollte eigentlich einen anderen Hintergrund haben. Aber die kleinen Finger tippseln so vor sich hin und die Maushand schickt es ab.

War Kafka ein verzogenes, verwöhntes Kind?

Ein Fragment in welche Richtung dieser Blog gehen sollte: „Und höre heute zu wenn meine Liebste draußen, zu später Abend- und Nachtzeit auf der Terrasse eine Ziggi zu sich nimmt und mir dann irgendwann Mal erzählt wie sehr es sie da draußen gruselte. „

Gegen den Strom, leicht wie eine Feder

Der Irrsinn nimmt kein Ende. Wo ich steh oder wo auch nicht, prasselt die geballte Ladung Konsumterror auf mich ein. Man möchte meinen die Menschen wären verrückt in ihrem beklagenswerten Umständen, ausgebeutet und ohne ausreichende finanzielle Mittel um ein noch halbwegs würdiges Dasein fristen zu können. Ich protestiere vehement und kann mich noch nicht mal trösten in Gedanken die Menschen sollten es doch besser wissen.

Jedes verdammte Weihnachtsfest hat mich in den letzten 138 Jahren je 1,35 Kilogramm schwerer werden lassen. Obwohl ich als ausgewiesener Asket seit jeher jedwedem Genuss entsagte und in reinster Geist- und geistigen Wesensform mein Dasein friste. Immer nach dem Höchsten strebend. Gesund. Geist. Körper.

In jungen Jahren lief ich in den wenigen Pausen meiner hochvergeistigten Studien meine kilometerlangen Runden in freier Natur um auch die doch letztendlich der Verwesung anheimgestellten Muskeln zu stärken. Das tat ich früher und hatte diese meine liebgewonnene, eher stumpfe Tätigkeit im Rhythmus meines Herzmuskels und meiner stampfenden aber überaus flinken Beinen für wesentlichen Hauptsachen aufgegeben.

Die Tage hielt ich inne und es kam mir. Nein, es fiel vielmehr. Wie Schuppen von meinen Augen als meine gemütliche, uralte, braune Cordhose ein wenig kniff. Diese 80 Jahre alte Bux, wir sind quasi schon zusammengewachsen, sind olfaktorische Bruderschaften eingegangen, KNIFF!

Dies und als ich an mir runter schaute und so komischerweise keinen Boden sah, ergriff ich den Entschluss mein gewohntes, stringentes Sportprogramm wieder aufzunehmen. Erstand in einer kapitalistischen Unternehmung einen mehr oder weniger passenden Trainingsanzug und aufgrund der hiesigen Witterungsverhältnisse, eine Mütze. Somit war ich parat um erst mal klein, mit einem doppelten Marathon anzufangen, bis mir auffiel dass ich nicht mehr im Besitz meiner alten, verschlissenen, stinkenden Laufschuhe bin.

So werde ich das Vorhaben vertagen müssen, kann aber trotzdem erste Erfolge vermelden. Denn seit ein paar Stunden trage ich hier auf der Couch, den Tag mit dem ein oder anderen geistigen Getränk genießend, den Trainingsanzug und kann sagen – ich fühle mich schon 5 Kilo leichter.

Leute! Es ist leicht! Ihr müsst einfach nur machen! Den inneren Schweinehund überwinden! Nehmt euch ein Beispiel an mir. Eurem Vordings.

Prost!