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Was am Ende übrig bleibt.

Es ist jetzt ein gutes Jahr her, dass mein lieber Bruder verstorben ist. Als „Nachlassverwalter“ habe ich währenddessen alle Geschäftsbeziehungen und Verträge abgewickelt. Bis auf eine ausstehende Nebenkostenabrechnung aus 2022, ist nun alles erledigt und ich nutzte meinen Weihnachtsurlaub, seine Unterlagen zu scannen, zu sichern und anschließend die Papieroriginale zu schreddern. Was am Ende übrig bleibt. weiterlesen

Evil

Kennen Sie den Roman „Evil“ von Jack Ketchum? Vielleicht sogar auch die Verfilmung, dieser verstörenden Geschichte? Lesen Sie, oder lassen es sein. Es handelt von Dingen, die durchaus in ihre Realität eindringen könnten.

Nähe lasse ich nicht gerne an mir kommen. Früher als Kind, wollte ich kuscheln, mich geborgen fühlen, einfach nur Kind sein. Beschützt sein, wohlversorgt und mit Liebe umsorgt – Wärme und Geborgenheit bei Mama, Papa und Familie. Bin ich doch der Jüngste von Fünfen, ausgenommen unserer Goldschwester, die als Jüngste mit ihrem liebreizenden Gemüt über allen Geschehnissen erhaben ist.

Wissend, was ich erlebte und was mich formte, sehend dass Mädels und Frauen mich umgarnen – viele Dinge liefen schief ob übersteigernder Erwartungen – mich auf Biegen und Brechen haben wollen. Meine blauen Augen allein, können es nicht sein. Meine Geschichte, vielleicht, macht den Mann interessant, die Statur – das Gehabe, ganz der Vater – nach dem Motto: „Männliche Präsenz – alles kann und wird hässlich ausgehen – alle anderen sind Opfer, sich nicht unterwerfen zu wagen.. !“

Ich wunderte mich immer wieder, trotz einiger Offenheit, dass die Motten mich nicht verlassen wollen. Ich kaufte besagtes Buch in einigen Mengen, nur um es zu verschenken und „Lies, denk, schlussfolgere.“. Das Gegenteil, was ich erhoffte, nämlich dass niemand mich lieben soll, war der Fall. Ich beteuere, ich legte die Karten immer offen. Bin ich das Licht?

Wie soll ich damit umgehen, wenn den Lieben klar wird, dass ich tatsächlich so bin, wie ich bin? Nicht anders kann? Hab’s doch immer gesagt und nichts verheimlicht. Evil. Ja, ohne weitere Entschuldigung. Evil? Lässt sich der Töpfer hier hören, der mich formte?

Brüder – Geschwister. Am Ende helfen wir uns. Allein ist man nichts, allein bin ich ohne Wurzeln. Doch ohne Wurzel bin ich nichts.

The Hollies: He Ain’t Heavy He’s My Brother

Was kaputt gehen kann, geht kaputt

Kiezi-Mensch hat mich auf den kaputten Zustand von schirrmi.de hingewiesen. Vielen Dank, Alter! Wusste es nicht. Hoffe Dir geht’s gut! Der Provider verlangte nach einem PHP-Upgrade, ein WordPress-Plugin funktionierte danach nicht mehr. Habs gefixt.

Der Papa kaputt. Die Mama kaputt. Der eine Bruder im Dez. 2022 kaputt. Richtig kaputt. Gibt’s nicht mehr, die Lieben. Jeder mit Ecken und Kanten. Aber immer Mensch. Ich kann euch sagen, das macht mich immer noch fertig. Es sind Lücken da, die in meinem Mind nicht mehr gefüllt werden können. Aber auch so – wenn ich draußen auf der Terrasse eine qualme und den Grill anschaue, denke ich – hoffentlich nicht mehr lange, und wir laden Andi ein zu einem schönen Barbecue ein. Aber: Is nich

Meine Harnblase – Krebs. Kaputt, aber es wird wohl noch gehen. Nach Beendigung der Pandemie hat es mich erwischt. Covid. Eine Woche Scheiße, zwei Wochen danach auch kaputt, aber Lob vom Chef dass ich trotzdem wieder am Start bin.

Der lieben Nadine in Berlin geht es Scheiße. Kaputt gegangen, der Traum. Tut mir furchtbar leid. Kussi.

2014 sah ich die Progrome in der Ost-Ukraine und redete mit dem Sohnemann. „Jetzt, ja jetzt ist der Dritte WW da!“. Da muss doch der Russ helfen. Aber jetzt, haben wir den Salat. Die Kriegspropaganda läuft. Die Katzen-Industrie-Aktien höhenflügend, der Mensch, fleischgewordenes Futter im Stahlgewitter sagt sicher Danke, lieber Joe, liebe Ursula und Olaf – wir verrecken, verbluten für Euch – Ihr Lieben, Menschen?

Kaputt. Mein Kaputtsein ist so klein, begrenzt und meint wohl lediglich Hoffnung darauf, dass man mir meiner lieben Seele Beistand leistet, und mir ins Ohr flüstert: „Alles wird gut.“

Nix

 

 

Ein lieber Mensch

„Kleiner Bruder, ich bin wieder im Krankenhaus. Mach Dir keine Sorgen!“

Ein ums andere Mal, schon seit Jahren, erreichte mich eine solche Nachricht. Das wird er mir jetzt nicht mehr schreiben können. Denn mein Bruder Andreas ist am 7. Dezember 2022 nach langer Krankheit gestorben. Am gleichen Tag, als damals im Jahre 1915 unsere geliebte Oma Elisabeth geboren wurde. Sein Wunsch wurde erfüllt:

„Lasst mich still einschlafen.“

Unser liebevoller Andreas, unser humorvoller und stets hilfsbereiter Bruder, Onkel, Freund, Kollege und Weggefährte, wird eine Lücke hinterlassen, die nie geschlossen werden kann. Mein großer, starker Bruder war uns stets wie ein Fels in der Brandung. Fürsorglich milderte er manch stürmische Welle des Lebens ab, und war immer zur Stelle, wenn man ihn brauchte. Mit Rat und Tat. Für seine Familie und Freunde hier und in Polen. Keine Entfernung war ihm zu groß, um seinen Lieben zur Seite zu stehen.

Andi engagierte sich ehrenamtlich als Feuerwehrmann und war ein begnadeter Handwerker. Mit großer Freude und mit Leib und Seele und hoch engagiert, nicht nur bei seinem Glaserhandwerk, lieferte er stets meisterliche Arbeit ab. Es war uns immer eine Freude, ihn bei seiner Arbeit zu erleben. Mit Recht konnte er stolz auf das sein, was er unermüdlich geleistet hat.

Auch wenn er sich angekündigt hat, der Tod kommt doch immer zu schnell. Egal wie lange man angstvoll, traurig und oft zynisch das Unausweichliche zu greifen versuchte – wenn es so weit ist, wenn die Endgültigkeit mit aller Entschlossenheit und Härte zupackt, es ist doch zu plötzlich.

In die abgrundtiefe Trauer mischen sich Fragen wie: Habe ich wirklich genug Zeit mit ihm verbracht. Habe ich ihm alles gesagt und alles von ihm erfahren, oder gibt es noch Unausgesprochenes? Konnte ich ihm meine Liebe und Zuneigung zeigen? Konnten wir ihm seine letzten Monate, Wochen, Tage und Stunden so liebevoll gestalten, wie es uns möglich war? Er hätte, nein – er hat diese Fragen bejaht. Oder hat er es nur gesagt, weil er niemanden zur Last fallen wollte?

Lieber Andi. Wir haben Dich geliebt und wir werden nie damit aufhören. Du wirst immer in unseren Herzen und Gedanken sein. Du bist zu früh von uns gegangen, konntest dem Unaussprechlichen aber doch noch einige Jahre stehlen, für die wir Dir dankbar sind. Dankbar für alles, wie Du unser Leben bereichert hast.

Lieber Andi, wir vermissen Dich!

Ist da jemand?

Meine Hitze, an denen mir zugeneigte Menschen grade verbrennen, liegt nicht am 16. Juni, an dem die Wetterfrösche mal recht hatten, mit ihrer Glaskugel, sondern an meiner Wildheit, die ich substanzbedingt aus mir rauskotze. Ohne wenn und aber und hinterher tut mir das alles furchtbar leid. Bei all dem Leid, dem Stuss, was ich verzapfe, viele Entschuldigungen fallen mir nicht mehr ein.

Entfernt, am widerlichsten Ort, den man sich denken kann, gibt es eine KI. Da, wenn ich Putler wäre, als Erstes mein Ei legen würde. Da gibt es einen Bro. Den ich nicht kenne. Aber vielleicht doch. Und er mich, vielleicht, oder auch nicht. Er schreibt von mir und über, wie es ihm gefällt – kein anderer könnte meinen, es ginge um mich. Noch nicht mal ich. Es ist meine Musik. Es sind meine Gedanken. Meine Gefühle. Mein Kellerregal voller Lebensmittel – Sie wissen: Weltuntergang, 3. und letzter großer Krieg. Sein Borgwürfel, der furchtbar wohl, multipliziert in einer untergehenden Welt Party feiert – ich mittendrin. Er ist meiner, der Gedanke „Warum?“. Über die Dummheit der Menschen haben sich schon viele Gedanken gemacht, man – ich, nehme es mittlerweile einfach hin. Kostet zu viel Kraft.

Wenn es eine künstliche Intelligenz gäbe, die roboterhaft meine Gedanken in die seichte Welt hinaussaut, dann nennt man sie wohl Bro.

Oh.

Papercut – Machine Gun Kelly