Letztens war ich mal wieder im Harz am Herumwandern. In und in der Umgebung von Bad Sachsa herum war ich schon öfters mal. Diesmal, die geliebte L. war mit dabei, besuchten wir bei Gelegenheit auch endlich mal den Harzfalkenhof. Wie Sie vielleicht schon wissen, Tiere persönlich in die Augen zu blicken, gibt mir etwas. Und wenn es um Vögel geht, die Kids der Dinos, umso mehr. Harzfalkenhof Bad Sachsa (Harz) weiterlesen
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Erste Brockenwanderung / „Bücherverbrennung“
Hey Leute,
nach andauernd grausigen Begebenheiten im beschaulichen Zehnhausen, erinnerte ich mich an meine lieben Umzugshelfer die mir damals Hunderte, wenn nicht Tausende, eventuell auch Millionen Büchern, fein ordentlich in Kartons verpackt, in mein neues Heim schleppten. Vielen lieben Dank nochmals!
Unerwartet und unter schlimmsten Umständen, verursacht von überaus dummen Menschen einfachsten Lebensformen, werde ich demnächst mein heimeliges Zuhause verlassen müssen. Obwohl noch kein Termin für einen neuerlichen Umzug feststeht, denke ich schon jetzt, frei nach der Konmari-Methode, über den Abwurf von Ballast nach. Was liegt da näher als meine Bibliothek?
Seit, und auch schon vor meiner Geburt bin ich ein Büchernarr. Ich fresse Wissen, Literatur und sonstige Köstlichkeiten wie andere Leute atmen. Jetzt soll fast alles weg. Beim vor- bzw. aussortieren fiel mir ein alter Harzer Reiseführer in die Hände, reichte ihn an die geliebte L weiter, die, stante pede eine alte Quittung zwischen den zerlesenen Seiten fand. Ich erinnere mich..
Im Jahr 2004 war unsere (Die Kleinen – F., M., S. und meine Wenigkeit) Nacht um 2 Uhr im Norden Thüringens zu Ende und wir fuhren noch ohne nennenswert ausgebaute Straßen Richtung Torfhaus mit dem Vorhaben den Brocken zu erwandern. Unter eisigsten, dunklen Umständen erklommen wir gemeinsam den höchsten Gipfel des nördlichen Deutschlands. Ich versuchte die Stimmung hoch zu halten, versprach Aussicht auf einen Sonnenaufgang auf dem Brocken, Frühstück und für die Dame – einen WC-Besuch. Geschissen, Herr Major!
Alles war noch geschlossen und die Pisse der Dame gefror in der gebückten Brockenluft zu einem wie verwehenden Zauberstab. Jammerei allenthalben!
Runter geht immer. Runter geht besser, auch weil ich warme Getränke und Futter am Fuß des Brockens versprach. Und da sind wir wieder. L. fand im Harzer Reiseführer die Quittung unseres köstlichen Verzehrs. Welche Wohltat für Leib, Geist – und Füße. Heute sieht dort in Torfhaus alles anders aus. Aber damals, wir gingen in der Nacht alleine hoch und gingen alleine runter. Im Gasthaus unten, waren wir ebenso alleine. Und labten uns an heißen Getränken und Kuchen. Um 11.11 Uhr kam die Rechnung. Hellau!
Heute ist es anders. Eine Menge Menschen in einem Tourismusgebiet. Wie war das wohl vor 2004? Und tagsüber?
Die Kids waren noch sehr klein und jung. Sie haben den Brocken gemeistert. Wir, sie sind stolz. Wir leben noch!
Euer Wanderkaiser Schirrmi I.


Die wunderliche Einmannkapelle
Herrlich! Wundervoll waren meine Wanderungen im bunten, herbstlichen Harz. Ruhe und Friede fand ich auf Schusters Rappen und konnte meine Akkus aufladen. Keine Verpflichtungen, reine Natur und viel Luft zu atmen. Das Telefon ausgeschaltet und an nichts denken müssen, einig werden mit mir selbst und der schönen Harzlandschaft. Das – mein Paradies.
Was weiß ich? Der Harz hat so um die 8-9 Tausend Mögliche und unmögliche Wanderkilometer und davon habe ich wieder mal ein paar Hundert geschrubbt. Das tat wieder gut! Ab Montag muss ich mich wieder verkleiden. Mit Schlips, Krawatte und Binder. Was? Ja doch, Hosen ziehe ich auch an. Samt Sakko. Meinem geliebten Cordsakko, meinem Alter entsprechend.
Sind Sie mitten im Wald mal geblitzt worden? Ich schon. Zu schnell gewandert wahrscheinlich. Aufgrund von eigener GPS-Fehlplanung und unordentlicher Handhabung von Kartenmaterial verschlug es mich abseits aller Wege in den Wald und ich wurde geblitzt. Das muss man sich mal vorstellen! Ich erschrak und schaute erstmal fürchterlich, um vermeintlichen Räubern ihren Wagemut zu nehmen. Stille. Ruhe. Horchen. Ich kletterte wieder ein wenig abwärts und sofort: Blitz! Haha, hihi, was bin ich doch für ein Luchs! Bin in eine Luchsfotofalle geraten und sah erst hinterher das Schild. Bitte stellen Sie sich das mal vor. Alleine im Wald, nicht auf Wegen und sie werden fotografiert. Den Spaß machte ich mir dann noch, bitte verzeihen sie. Ich ging mit blanken Hintern wieder und wieder an der Fotofalle vorbei und machte Grimassen. Blitz! Hihi..
Kurios fand ich ein Schild unterhalb der Prinzenlaube. Ich finde es ja schön Höhenkilometer in aller Kürze zu erwandern. Das geht dann im Zick-Zack-Stieg auf die Berge hoch. Finde ich besser. Denn einmal kurze, steile Höllenqualen zu erleiden um auf dem Gipfel anzukommen ist für mich schöner als langatmige Umwege in Kauf zu nehmen. Ein bissel Spannung habe ich ja gerne. Aber dieses Schild. Hmh..
Ich schweife ab.
So läuft man alleine und in aller Ruhe durch die Wälder, über hohe Berge und tiefe Täler, man hört nur seinen eigenen Puls und die wie verrückt herumtollenden Tiere. Doch plötzlich war da noch was. Etwas was da nicht hingehört. Es hörte sich an wie ein rhythmisches Stampfen. Durchsetzt mit einem gelegentlichen Rascheln. Dazu im Takt ein Knistern und ein Klappern. Ab und zu ein Bling. Es machte, untermalt vom Stampfen, raschel, knister, klapper, bling. Und wieder: (Stampf, stampf) Raschel, Knister, Klapper, Bling in einem fort. Sehr ungewöhnlich. Gut, wenn ich einen fahren lasse flattern manchmal überaus verschreckte Auerhühner auf. Aber das tat ich grade nicht. Diese Geräusche, sehr im gleichmäßigen Takt erinnerten mich an eine Einmannkapelle. So jemand der an den Beinen Rasseln hat, mit der Ferse gegen eine Drum schlägt und dazu fiedelnd ein Blasinstrument bedient während er mit seinen Oberschenkeln Tschingderassabum macht. Dazu mit den Ohren wackelt an denen reife Kastanien aneinander schlagen. Stampf, stampf, raschel, knister, klapper, bling.. Es hörte nicht auf und ging mir langsam auf die Nerven.
Um diesem Phänomen auf den Grund zu gehen blieb ich ab und zu mal stehen und horchte wo sich dieser Typ befindet und welches perfides Spiel er mit mir treibt. Jedoch, blieb ich stehen, hörte er auf mit seinem Krawall. Ging ich weiter, machte er weiter. Die Sau!
Irgendwann kam er dann aber total aus dem Rhythmus und eine reine Kakophonie war das Ergebnis. Jetzt reichte es mir. Ich legte meinen Rucksack ab und schlich umher diesen Übeltäter zu stellen. Aber ohne Erfolg. Er sah wohl mein gewalttätiges Bedürfnis und hielt inne mit seiner Einmannspielkramkapelle. Beruhigt, ich hatte ihn wohl verschreckt, schulterte ich meinen Rucksack und lief weiter und was soll ich sagen? Es fing wieder an!
Dass unter meinen gewaltigen Schritten Opfer zu verzeichnen sind. Geschenkt! Das Amphibien lieber das Weite suchen wenn ich durch den Wald marschiere. O.k.! Aber das in meiner Butterbrotdose das gekochte Ei herum klappert. Das GPS-Gerät im Takt gegen einen Karabiner klimpert. Das die leere Apfelsaftschorle-PET-Flasche im Rucksack herumknistert, das in meiner Hosentasche befindliche Feuerzeug dauernd gegen meine versilberte Ziggi-Dose kleppert und mein Siegelring im Takt gegen das in der Hosentasche befindliche Telefon schlägt während ich laufe, nein, das ist nicht schön.
Mit klappernden Grüßen..

Der wunderliche Harz

Ein Tausendsassa war der Goethe. In der ganzen Weltgeschichte unterwegs, zu hohen Ehren gekommen und seines Zeichens Drückeberger. Er drückte sich vor der Arbeit und ging lieber spazieren – wie ich. Grade der Harz hatte es ihm angetan. So kommt man nicht umhin an allen möglichen und unmöglichen Stellen an ihn zu denken. Denken kann ich aus jahrelanger Praxis und Arbeitsverweigerung vermeiden, aber auf Schritt und Tritt sind irgendwelche Goethe-Tafeln angebracht. Hier hat G. geschissen. Hier ging G. mal entlang. Hier hat G. mal gegessen. Da hat er mal gepisst. Dort genoss G. mal eine Aussicht. Da hat er gepimpert oder auch nicht was ihn furchtbar traurig machte. Hier hat G. sich eine Backpfeife abgeholt. Dort seine Schuhe besohlen lassen und hier einen Furz gelassen. Nervend manchmal.
Wenn man so wandert braucht man nicht viel. Gut, ein Batteriebetriebener Reise-Fön für die wunderbare Tolle im Rucksack kann mitten im Wald ganz nützlich sein. Oder haben Sie schon mal Steckdosen im Wald gesehen? Hallo? Ansonsten brauche ich echt nicht viel beim Wandern. Ein kleiner Rucksack mit dem aller-aller-aller-Nötigsten auf dem Rücken sorgt für schnelle Anstiege. Dennoch, auf ein wenig Komfort möchte ich auch in der Wildnis nicht verzichten. Denn falls mal der kleine Hunger kommt, ist man froh ein paar Dr. Oetker Bistro Baguettes und/oder Flammkuchen dabei zu haben. Deswegen habe ich, soviel Komfort muss sein, einen solar betriebenen Minigrill dabei. Mit Umluft – wichtig! Jetzt kann man überlegen ob das nicht meiner Maxime, leicht ist schnell ist mühelos entgegensteht. Sie haben Recht. Deshalb entschied ich mich für den Minigrill ohne Umluft und greife in meiner jahrelangen Survival-Erfahrung für, zugegeben, menschliche Methoden zurück. Also, für ein gleichmäßiges Bräunungsergebnis springe ich während des Grillvorgangs um das Teil herum und pubse es von allen Seiten an. Umluft! Tja! Gewusst, wie!
Wandern ist billig, ist preiswert, kostet fast nichts. Einfach die Wanderschuhe an, ich bevorzuge hier von Kinderhand genähtes Jak-Leder aus dem hohen Himalaja, und los geht’s von drinne noch drusse. Mehr braucht es nicht. So einfach. Nun ist es, und ich könnte Ihnen da ein paar Stories vom Appalachian-Trail erzählen, sogar mein langjähriger Praktikant Rüdiger Neberg verzichtete wenn es ging, nicht auf gewissen Komfort.
So begab es sich also dass ich nicht online auf den Hauptwilderness-Portalen (HRS, Booking-dot-com) für einen Zwischenstopp mit Dusche buchte sondern ich nahm das Satellitentelefon und rief schlicht an. „Moin!“ „Bin da und da prekär unterwegs.., blabla..“ „Nur eine Dusche mal, blabla..“. „Muss nichts kosten, yeah ya…“. So in der Art konnte ich eine super-Unterkunft mieten, die kostengünstig aber doch ein Hauch von Ursprünglichkeit besaß. Die prekären Hotelagenten wiesen noch mal darauf hin dass der Preis einen Haken hat. Es würden Holländer in der Nähe übernachten und das mitten auf dem Parkplatz. War aber nicht schlimm. Als ich nachts von der richtig anstrengenden „Liebesbanktour“ kam klopfte ich und rief laut an die Wohnwagen ob noch ein wenig Superskunk für einen müden Wanderer vorhanden sei. Wir neckten uns dann noch ein wenig, ein Wort gab das andere und die Holländer wollten mal sehen wie Fußball gespielt wird. Schön finde ich das. Völkerverständigung. Dass die Käsköppe nicht den Schädel wegnehmen können wenn ich einen Fallrückzieher mache – na ja, gut. Schwamm drüber. Irgendwer wird das Gemansche wohl wegputzen.
George Clooney. Er war da und noch viele andere aus den verschissenen USA. Hollywoodschauspieler waren da mitten auf dem Hügel und drehten. Sie drehten und ich drehe am Rad wenn ich die Werbung für eine zugebenermaßen schöne Hütte erblicken muss. George war also da im Harz, nahe Goslar und drehte und aas und schiss und pisste und drehte. Ich war jetzt auch da. Toll! Ich lasse mir die Haare grau wachsen, lege mir Kuhaugen zu und schlüpfe in Militärklamotten. Und was die Besitzer und Angestellten dieser „George Clooney-Alm“ so stolz waren umso mehr widerte es mich an. Zumal der Stempel HWN111 abgeschnitten wurde und ich den selbigen nicht in mein Wanderstempelheft stempeln konnte.
Die Alm! Die „Steinberg Alm“ (zum Rösner). Norddeutschlands schönste Alm! Ich war da und hatte Kontakt mit den Sennerinnen und dem Fraß gutbürgerlichen Mahlzeiten. Nur was ich seltsam fand, Plakate hingen überall und warben für eine Ossi-Party am 3. Oktober. Vielleicht bin ich geometrisch ein wenig unbedarft, aber was hat Goslar mit Ossi zu tun? Und wenn es so wäre? Was hat das mit bayerischer Speisekarte zu schaffen? Und warum hängen tote Tiere über dem Abendmahl? Und warum muss man als „Event“ auf dem Klosett frühstücken?

Mächtig fand ich die Hinterlassenschaften der Eingeborenen. Denn, ich weiß zwar nicht warum, sie hängen die Hosen von Hinterbliebenen im Gastraum auf. Und was muss ich sagen? Die waren offensichtlich gut bestückt.
Kennen Sie den Pinkel-Prinz Ernst-August? Ein rüder und unzivilisierter Geselle. Aber ich musste schon schmunzeln als ich die Prinzenlaube erwandern wollte (Stempelstelle 105). Denn die Wegmarkierung dieses versoffenen, blaublütigen Raubritters erschloss sich mir erst nicht, beim Nachdenken über ihn aber sehr wohl. Der Heimweg ist immer länger als der Hinweg, gelle?
Prost der Herr!
Höflichkeit kommt weiter– auch in der Natur
Was mir meine Oma schon damals gelehrt hatte, Höflichkeit kommt weiter. Und das kann ich immer noch bestätigen. So wie letztens als ich vom Carlsturm abstieg und durch das landschaftlich überaus attraktive Dammbachtal zurück nach Trautenstein spazierte.
Es ging ein wenig abwärts. An diesem Tag hatte ich noch keine andere Menschenseele auf meiner Wanderung getroffen, leise schmunzelnd über den schmalen, steilen Pfad den ich wie ein junges Reh heruntersprang, die Wandersohlen wie Klett am grenzwertigen, matschigen Abhang, hörte ich von unten ein Schnaufen und Stöhnen. Ah, da, ein Mountainbiker kommt mir entgegen. Ein Opfer!
Ich schaue da unten runter auf seinen Helm und warte noch fünf Meter ab bevor ich ihn ansprach: „Hallo und einen schönen guten Tag!“ Er kam luftlechzend auf meine Höhe und ich weiter: „Wie geht’s? Wie steht’s?“ Er reduzierte seine Schildkrötengeschwindigkeit und hielt wackelnd an – versuchte am Hang noch beide Füße in den Pedalen zu halten – ohne Chance, er kippte und hielt an. Jovial fragte ich ihn „ist das hier richtig zum Dammbachtal, mein guter Herr?“ und lächelte höflich. „Krzzzz, öchzzz, japppss, grunnzzzzzzzz… „ antwortete er. Mit einem überaus freundlichen „Vielen Dank“ ging ich weiter meines Weges – steil runter und hörte hinter mir ein Krachen, Knacken der Gangschaltung und ein fürchterliches aber unverständliches Fluchen und dachte nur so bei mir: Öh, man hält am Berg nicht an, nie und nimmer nicht. Und wenn, dann halte in dem Gang an in dem du weiterfahren kannst.. „Der Anfänger…“ murmelnd zog ich mir meine Appelschorle aus dem Rucksack und machte ein Foto wo der Herr seinen Drahtesel den Hang hinaufschob.
Bitteschön!

Der Harzer Kaiserschuh
„Hach, wie knackig!“ haucht sie lustig trällernd während sie mir an den Po greift. Während ich ihre freche Hand immer noch an meinem Arsch fühle ergänzt sie dass da ja gar nichts mehr wäre. Nun, ich kann Ihnen versichern dass da in der Tat noch was ist.
Der Grund für diese übermütige Handlung kann nur davon rühren dass ich just aus einem kurzen Wanderurlaub zurückkehrte. Und brachte Mitbringsel aus dem Harz mit. Beispielsweise Metzgerbier erstanden bei einem Metzger – ach! Ich fragte ihn ob er das mit Rinderblut gebraut hätte. Er wollte mir keine Auskunft geben und forderte mich einfach zum Kaufen auf. Der liebenswerte aber Schweinsgesichtige Metzger drehte mir dann noch Salami, Leberwurst und eine nur im Harz erhältliche Wurstspezialität an. Fragen Sie mich bitte nicht nach dem Namen, probieren werde ich erst Morgen beim Brunch wenn mein Schädel ein wenig kleiner geworden ist. Dazu brachte ich aus dem Stemberger Köhlerhaus noch eine Flasche „Köhler Liesl“ Likör und ein wenig Dosenfutter mit. Denn als anständiger deutscher Bürger höre ich ja auf unseren allseits geliebten Innenminister. Dem total bescheuerten Idioten.
Wandern gehört seit eh und je zu meiner Lieblingsbeschäftigung um meinen Kopf frei zu machen, die Knochenmühle zu vergessen und auch einige andere Dinge aus anderen Perspektiven sehen zu können, darüber nachzudenken. Der Harz hat es mir angetan und der kleine Schirrmi stempelt in einer der schönsten deutschen Mittelgebirgsregionen mit über 8.000 Wanderkilometer sein Stempelheft voller und voller. Ich erwähnte es teilweise schon.
Ich brachte neu den „Harzer Kaiserschuh“ mit. Diesen erhält man wenn man mindestens 150 Stempelstellen erwandert hat. Nun bin ich bei 171 von 222 möglichen. Und es macht Spaß. Immer noch und immer wieder. Auch wenn mich manchmal die abgrundtiefe Dummheit von Wanderkarten, Beschilderungen, mobilen Navigationsgeräten und meinem vergeistigten Verstand ziemlich auf den Zeiger geht. Letzteres ist am Schlimmsten. Denn die anderen Dinge können nicht dumm sein. Mögen Sie ein Beispiel haben? Ich plane am PC meine Wandertouren. Suche mir Park- und Zielkoordinaten heraus. Lese Tourenbeschreibungen und möchte am Ende ein Optimum an Spaß, Wanderdauer, landschaftliche Abwechslung, körperliche Herausforderung und selbstverständlich einige Stempel haben. Wenn ich dann auch noch zum Teufelsmobil zurückkehre dann passt die Tour. Akribig kann ich Ihnen sagen, plane ich. Wenn dann noch auf der Tour eine Einkehrmöglichkeit besteht, Stichwort „Genußwandern“, dann wird das ebenfalls mit eingeplant. Allerdings bin ich ein geborener Pechvogel was die Öffnungszeiten dieser Lokalitäten betrifft. Denn in 90 Prozent aller Fälle haben die Gaststätten entweder Ruhetag, sind nur noch Ruinen, haben schlicht aus nicht näher bezeichneten Gründen zu oder sind wegen Renovierung / Sanierung geschlossen. Und weil ich das als gelernter Pessimist weiß, führe ich immer genügend Futter und heißes Wasser und löslichen Kaffee und Tee in meinem immer zu groß geratenen Rucksack mit. Ich schweife ab.
Letztens passierte es mir wieder. Eine hervorragend geplante Tour denke ich am Vorabend noch mal durch. Lese meine Tour Beschreibung, gehe noch mal auf der Wanderkarte alles durch und lese im Internet noch mal nach was andere Wanderer für Erfahrungen machten. Und – stelle spontan alles um. Was dann dazu führt dass aus 13 Kilometer plötzlich 22 km werden. Oder geplante 600 Höhenmeter entwickeln sich zu 1200 HM. Nun, in der Mehrzahl kennen Sie mich nicht. Aber wenn, dann würden Sie wissen dass ich schlimmer fluchen kann als ein Kesselflicker. Und das Schlimme dabei ist – ich verfluche mich. Ich sage nur, abgrundtiefe Dummheit. Manchmal. Aber meinen asthmatischen Lungen und der Wohlgestalt meiner Beinmuskeln kommt es natürlich nur entgegen. Und was sagt der Arsch dazu? Na, Sie wissen schon.
Jedenfalls war es mal wieder sehr schön alleine unterwegs zu sein. Lediglich die Tiere, lebende und tote, beschäftigten mich ein wenig. Aber dazu in einem anderem Beitrag mehr. Ich sitze hier und schaue mir ein paar der Fotos an und plane am anderen Schirm schon die nächsten Touren. Möchten Sie mal sehen wo ich so war? Ja? Hier, Bitteschön:
Wenn ich von Detailverliebtheit rede dann meine ich das auch so. Zwar nicht so wie manche Menschen „Hundertprozentiger“ oder „Perfektionist“ sagen würden. Aber letztendlich wird die per Excel geplante Wanderwoche gedruckt und laminiert damit weder Wind noch Wetter dem Zettel etwas anhaben kann. Und das ist dann sozusagen die Bibel. Nur leider schlich sich trotz Generalsstabsmäßiger Recherche ein Fehler bei einer Startkoordinate ein. Es führte zu einem 40km Umweg quer durch den Harz. Waren Sie schon mal da? Dann wissen Sie dass das richtig Scheiße sein kann mit den kleinen, kurvigen, bergigen Straßen und Orten die einfach mal so für die Durchfahrt gesperrt sind. Denn die anderen können kein Auto fahren. Ich schon. Die Anderen nicht. Schneiden die Kurven. Ich nicht. Die fahren wie die letzten Säue. Ich natürlich nicht. Vor allem nicht wenn ich Eigenwut im Bauch habe. Ich nicht!
Wir hatten tropische Temperaturen, zum Glück erst ab Mittwoch. Was passte besser dazu als meine komplette Midnight Oil Sammlung rauf und runter zu hören während ich von einer Tour zur nächsten fuhr?

Impressionen aus dem Harz
Wie Sie bestimmt noch wissen ist mir der Harz das liebste Mittelgebirge Deutschlands. Unschwer hier, hier, hier und hier zu erkennen. Letztens erwanderte ich mir den „Harzer Steiger“. Was kommt danach? Mit 150 erwanderten Stempeln könnte ich mich mit dem Abzeichen „Der Harzer Kaiserschuh“ schmücken. Wenn ich den Harz komplett mit seinen 222 Stempeln erwandern würde, käme nur noch der „Harzer Wanderkaiser“. Die letzten Tage, bei wundervollem Wetter, stempelte ich meinen 149. Impressionen aus dem Harz weiterlesen

Auf dem Weg zum “Harzer Steiger” #3
Nach der Vorfreude und dem Schirrmi Harzer Steiger #2 wollte ich eigentlich einen Mega-Beitrag verfassen und euch alles berichten was in der gesamten Woche vorgefallen ist. Ich fing mit einen Entwurf an, sah aber bald dass der Text aufgrund von Schwurbeleien immer länger wurde. Nein, das will ich euch wirklich nicht antun. Daher nun häppchenweise und hier zunächst der Bericht über meine 9-Stempel-Tour im Harz. Aber seht selbst…. Auf dem Weg zum “Harzer Steiger” #3 weiterlesen

Auf dem Weg zum „Harzer Steiger“ #2
Der Kurzurlaub im Harz hat vielfach gut getan. Obwohl L. und ich nur ein paar Tage Auszeit von der Knochenmühle hatten, sind wir überraschend glücklich und erholt sowie gesund nach Hause gelangt. Auf dem Weg zum „Harzer Steiger“ #2 weiterlesen

Auf dem Weg zum „Harzer Steiger“ #1
„Ab in den Harz!“ heißt es morgen früh. Wieder einmal und zur eigenen und zweisamen Freude. Den Büro-Pubssessel-Gestank gegen Regen, Sturm, Wind, Schnee und eisige Höhen sowie einige Anstrengungen zu tauschen. Die Seele baumeln lassen. Sich mal nicht von durchgeknallten Schlippsträgern totquatschen zu lassen. Auf dem Weg zum „Harzer Steiger“ #1 weiterlesen