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Erinnerungen?

Seit einiger Zeit denke ich darüber nach was ein gewisses Lied in mir auslöst. Ich kannte es nie, jedenfalls bewusst nicht. Es ist auch nicht sonderlich meine Geschmacksrichtung, aber es trifft mich irgendwo. Ich weiß nicht wo noch wie, noch warum. Es berührt etwas bei mir.

Wenn ich manchmal in Diskussionen vertieft bin, so durchfleucht mich manchmal ein Gedanke: Das kennste schon, genau so hast Du es schon erlebt, genauso hat der oder die genau dasselbe gesagt wie jetzt. Oder bei profanen Gelegenheiten. Nehmen wir das Einkaufen in einem beliebigen Supermarkt. Ein fremder Kunde streift an mir vorüber und es ist als ob es ein alter Bekannter wäre. Ich schaue ihn verwundert, freudig an und blicke einem Fremden ins Gesicht. Oder irgendwo stehe ich im Klo und pisse und schaue die Kritzeleien vor mir auf den Fliesen an, draußen oder oben hämmert die Musik, und ich bin plötzlich wieder ganz klein und in der Heimat und fühle mich aufgrund eines Edding-Spruchs in die Vergangenheit zurück versetzt. Manchmal wenn ein Mensch mich unabsichtlich berührt, dann bin ich elektrifiziert und ebenso geschockt ob diese Verbindung mich zu plötzlicher, universaler Liebe zu diesem Unbekannten bringt, als ob wir vertraut Jahrtausende miteinander verbracht hätten.

Wenn ich irgendwo gehe und nach unten schaue, das Pflaster betrachte, mit seinen Formen und Eigenarten dann habe ich manchmal das Gefühl meine Füße wären sehr vertraut damit und bekomme ein Flashback in meine Kindheit – an frühere Orte. Unbekannte Straßen, Straßenzeilen, Straßenbahnen, Lebensbahnen und die Deko Drumherum werden plötzlich zu Bekanntem zu schon Wiederdagewesenen. Obwohl ich noch nie da war.

Wenn jemand eine Ansprache hält, weiß ich auswendig was gleich kommt, passiert, was der Redner sagt. Ich war schon mal dabei. Und bekomme dann wieder dieses komische Gefühl. Irgendwie gruselig, aber doch nicht weil bekannt und jedes Mal erwische ich mich innerlich bei einem leisen Lächeln, wie wissend ich bin.

Gerüche, Formen, Farben, Aspekte einer Unterhaltung ob schön oder nicht so schön – vieles erlebe ich zum wiederholten Male. Ich frage mich wie das geht und wer ich bin. Ein Wiedergänger? Es ist seltsam aber auf eine erschreckende Art auch schön. So wie ich schön, furchtsam manche Felsen erklettere und nach unten schaue, so kribbelt es mich wenn mich diese Flashbacks und dieses Wissen einholt. Ich kann es nicht steuern, traue mich auch nicht darüber zu reden – wie Sie grade sehen.

Irgendwann finden sich Erklärungen in des kleinen Menschen Bewusstsein / Hirn. Ich krame da oben in der unglaublichen Masse im Kopp herum und ein Feuerwerk an, an, an.. findet statt und wenn man meint den Grund für die steil aufgerichteten Härchen auf dem Arm gefunden zu haben, dann lehnt man sich innerlich zurück und ist beruhigt – nur so und so kann es gewesen sein. Immer mit einem Rest an Ungewissheit.

Mich treibt seit einiger Zeit ein Song rum der mich betroffen macht. Er macht mich klein. Er macht mich groß. Ich kenne ihn schon lange, weiß es aber nicht. Habe ihn aber noch nie gehört. Er ist zu mir zärtlich. Er ist für mich erschreckend. Er mir ist so unbekannt wie elektrisierend wenn ich ihn höre. Komisch. Seltsam. Sind tonale, nicht hörbare, nur für DEN bestimmten Hörer, Beeinflussungen arrangiert? Gab es mal was, was mir jemand aus der Vergangenheit unbedingt mitteilen will? Dieser Song, der berührt mich. Ich weiß nicht warum. Und erinnert mich an etwas an das ich mich nicht erinnern kann. Oder will.

 

Frührente

Seit Montag fröne ich meiner ersehnten Frührente. Ganz toll wechsele ich seit ein paar Tagen öfters mal die Räumlichkeiten. Schmökere hier mal den Poe, glotze dann mal „Bares für Rares“, wechsele dann wieder zurück in meine Schlafgemächer nicht ohne Twain mitzunehmen und dazwischen mache ich einfach mal nichts. Nickerchen sehr oft, leise Musik seltener, bloggen noch weniger.

Aber ich kann es langsam nicht mehr hören. Gute Besserung hier, werd schnell gesund da, komm bald wieder dort. Die meisten dieser Wünsche kommen selbstverständlich von Kollegen und Kolleginnen aus der Knochenmühle. Kann ich mir denken dass ich schnell wieder kommen soll. Will gar nicht wissen was da so drüber und drunter geht. Ja, Sie lesen richtig. Ich bin leider nicht in Frührente sondern krank. Habe mir über Umwege einen Infekt von einer der Ehefrauen meiner Kollegen eingeheimst. So darbe ich jetzt hier in meiner Muckelbude mit vielen Medikamenten, stinkend und unrasiert und wenn es an der Tür klingelt gehe ich nicht runter – will ja niemanden erschrecken oder erstinken. Auch wäre ich zu schwach.

Gestern fand ich noch Reste einer Flasche Nusschnaps und rieb meine Atemwege damit ein. Zuerst machte ich es verkehrt. Ich reibte äußerlich – ohne Wirkung. Innerlich war es dann schon besser. Dafür danke ich recht herzlich der gutherzigen einemaria. Danke! Knicks! Hicks!

Um schnell wieder gesund zu werden kochte ich mir eine Hühnersuppe. In einem meiner größten Töpfe, also jede Menge. Wie geht noch mal der damalige Spruch aus der Kifferszene? Viel hilft viel. Nur hatte ich kein Huhn da. So kochte ich die Hühnersuppe mit Schwein und Rind und ohne Huhn. Meinem Geschmackssinn war es aber egal. Alles schmeckt fad. Und sowieso, schmecken fällt mir grade schwer. Aber dennoch, so eine miese Suppe kochte ich lange nicht mehr. Sowas von bah, bäh! Dann fielen mir die Hühnerschuppen von den Augen und erkannte, ich hatte weder gesalzen, gepfeffert noch sonst wie gewürzt. Und das Rindfleisch kaute sich wie die alten Schuhsohlen meiner Festivalstiefel. Pfui! Aber die haben wenigstens mehr Geschmack. Weiß gar nicht durch wieviel Pisse, Kacke und Kotze ich mit denen durchgewatet bin. Muss jetzt mal sehen wohin ich das Zeug kippe, ich meine die Hühnersuppe.

Es passiert hier also nicht so viel was es sich lohnt zu berichten. Außer dass ich keine Nachrichten schaue und lese. Und wenn ich da irgendwelche Anschläge, nicht verbotene Parteien oder dumme, blasierte Abschiedsreden von Winkepräsidenten verpasse, ist mir das scheißegal. Im Gegenteil, es ist förderlich für meine Gesundheit. Ruhe. Nur Ruhe. Träumen. Träumen ich hätte die Frührente geschafft. Und nicht aufwachen.

Ich spendete letztes Jahr ein wenig Euro für des frischen Studenten neue E-Gitarre. Und während ich hier grade schwach, kraftlos und ohne Esprit (ich trage Schiesser) tippsele, höre ich „The Strokes“ – Under Cover of Darkness. Achten Sie mal auf den Gitarrensoli bei Minute ab ca. 2:51. Schön gelle?

Mir ist warm und mir ist kalt. Das alte Wrack was sich Körper nennt kann sich nicht entscheiden. Aber jetzt will ich noch ein wenig nach Büchern surfen. Inneneinrichtung. Farbenlehre. Wohnraumästhetik.

Schönen Abend noch!

Placebo in Kölle

„Rock und schwul“ schrie der Leadsänger von Placebo in die Arena.

Einigermaßen vorgeglüht begab es sich letzten Mittwoch dass wir uns mit zwei Nestflüchtigen in Kölle trafen. Beide haben ihre Grundschulzeit beendet und machen nun als sogenannte Studenten in eigenen Buden Dortmund und Bonn unsicher. Um den Auszug der Vögel zu feiern und als Geburtstagsgeschenk für L., lud ich die Truppe zum Placebo Konzert in die Lanxess-Arena ein. Was mir, ehrlich gesagt, an einem Werktag überaus schwer fällt zumal ich am nächsten Tag das wichtigste Gespräch des Jahres mit dem Scheffe hatte. End-Year-Review und Definition der neuen Ziele. Da geht es um Kohle, Leute!

Die britische Band Placebo sind grade auf ihrer 20-jährigen Geburtstagstour unterwegs und können auf acht veröffentlichte Alben, wenn ich richtig gezählt habe, zurückblicken. Diese wurden kreativ und mit der unverwechselbaren Stimme des Frontmanns Brian Molko eingespielt und werden nun ausgiebig auf der Tour, davon vier Konzerte in Deutschland, mit Fans gefeiert. Wie gesagt, wir waren in der Lanxess-Arena dabei, welche für ihre saumäßige Akustik bekannt ist. Das sollte aber den Spaß im Vorfeld nicht mindern und im Nachhinein bewundere ich die Tontechniker die auch Unmögliches möglich machen können.

Knapp 13.000 Musikbegeisterte Placebo-Fans fanden sich erwartungsvoll geifernd schon Stunden vor Beginn des Konzerts in der Halle und auf den Rängen ein obwohl es doch in der Arena unzählbare Sauf- und Fressgelegenheiten gab. Zum Saufen beispielsweise gab es doch genug. Nämlich die Pissplörre Bitburger, die Kotzbrühe Gilden Kölsch sowie der letzte Scheißdreck König Pilsener. Drei Sorten Bier und man musste sich zwischen Pest und Cholera entscheiden. Aber alles besser als was die Norddeutschen da fabrizieren und penetrant und exklusiv unter die Leute bringen. Nämlich das Becks, was man nur trinken kann wenn man Todessehnsucht hat oder sich Eitergeschwüre im Darm und der Kehle wünscht. Gut dass ich immer einige Portionen Wodka in meinen überaus gepflegten Festivalschuhen mit mir führe.

Das Programm sah wie folgt aus:

19:45 – 20:15 Uhr Support Act
20:40 Uhr Video
20:45 Uhr Placebo

Keine Ahnung wer oder was der Support Act war. Man hörte nichts. Weder von denen noch von den Gästen in der relativ großen Halle. Sanitäter sprangen umher um ohnmächtige Fans in die Notaufnahme zu bringen. Es stellte sich aber jedes Mal heraus dass die Leute einfach eingeschlafen sind und zu Boden sackten. Bis wir kamen. L. ist ja so um die 1,85 Meter groß. Der J. 2,45 Meter und hat sich beim Rudern den Zeh mehrmals gebrochen (was mich einigermaßen wundert). Der F. mit schlanken 205 cm erschrak nicht durch seine Größe sondern weil er mit seinen jahrelang trainierten, kräftigen und muskulösen Gittarrenhänden am Ende eines ausgemergelten Studentenkörpers aussah wie..Ja wie? Wie Oma immer sagte: „Gib dem Jung doch mal was zu essen..“ Ich selbst, Schwamm drüber. Vielleicht nur so viel, Leute wie mich lässt man als Stargast mit Hörnern durch die Gassen von Pamplona laufen. Also, wir waren gut gerüstet für einen netten Placebo-Abend mit Pogen, Moschpit, den anderen Leuten die Sicht versperren und mit allem Drum und Dran.

Wie war das Konzert an sich? Wie wurde die Placebo-Geburtstagsfeier? Schön war es. Echt! Die zwei riesigen Leinwände zeigten netterweise vor dem Konzert immer so Handy-Verbotszeichen an, was ich gut finde. Aber als es spannend wurde waren diese Verbotszeichen dann plötzlich weg was die versammelte Menge veranlasste während der gesamten Darbietung ihre Handys hoch zu halten. Blöd gemacht, na ja.

comp_img_9714-newNeben diesen zwei riesigen Leinwänden auf denen auch die höherpreisigen Ränge und VIP-Kabinen etwas mitbekommen konnten, gab es noch zehn kleinere Bildschirme die per Roboterarmen in alle Richtungen gedreht, geschwenkt, hoch, runter, weg und hin, gekippt und mit allem Pi, Pa, Po bewegt werden konnten. Sie wurden einzeln angesteuert wurden aber auch miteinander syncronisiert so dass un- und bewegte Bilder in erstklassiger Qualität für große Augen sorgten.

Ich war ja mal Betreuer für Suchtkranke gewesen. Da musste ich ab und zu mal die Musik von Placebo verbieten um Rückfälle zu vermeiden. Ich selbst bin da selbstverständlich ausgenommen. Ich nahm den Betreuten die CD’s weg und hörte sie selbst rauf und runter. Mit Dingens in den Ohren oder auch per Teufel oder Nubert. Sie, die CD’s bereichern jetzt noch meine Sammlung. Denn – sie wurden rückfällig. Auch ohne Placebo. Das nur als Nebenbemerkung. Für mich waren Placebo seit vielen Jahren Begleiter bei Höhen und in Tiefen. Bei Fun und bei Grummeleien. Rockig, sphärisch, nachdenklich gab es viele Songs die mein Herz gekreuzt hatten. Und wir erlebten ein Best-Of aus 20 Jahren Musikgeschichte einer Band die zumindest mir den ein und anderen Eye-Opener bereiteten. Zart, hart, mit großen Gesten und mit einer Vielzahl, dem Slapstick anmutenden, Gitarrenwechseln erwischte mich Placebo in einer Phase in der ich offener und feinfühliger wurde. Ich googelte grade danach und die besten Ergebnisse waren „Altersschwachsinn“.

Nee, war jut. Echt super! Kann man nicht meckern. Wie sagte da ein prekärer Zeitungsfritze aus der vermaledeiten WZ-Gruppe (Autor schrieb anonym ohne Kürzel und irgendwas)?

„Eigentlich eine schwere Pille, die Placebo da verabreichte, aber sie schlug doch an. Wirkstoff ist Sänger Brian Molko, der mit seiner fragilen Stimme Schmerz und Ekstase aus seinem dünnen Körper presst. Molko arbeitet das Liedgut nicht ab, er durchlebt neu. Je nach Atmosphäre der Songs tanzt der Frontmann sein Publikum verführerisch an, boxt mit seinem Spiegelbild oder sackt erschöpft in sich zusammen. Die Schauspiel-Ausbildung des androgynen Frontmanns, den seine Eltern lieber als Banker gesehen hätten, hat sich wohl ausgezahlt.“

Weil ich dieses Zitat nicht als Letztes stehen lassen will möchte ich, als Honk, Ihnen herzlich mitteilen dass ich Placebo jetzt das vierte Mal live erlebte. Die ersten beiden Male war ich nur am knoddern und machte Scherze über Schwule. Das dritte Mal war ich weniger besoffen und ein wenig älter und begriff langsam. Dieses Mal war für mich persönlich ein Erlebnis. Ich ließ es zu und genoss ohne Vorurteile. Denn ich habe dazu gelernt und lächerliche Brücken überwunden. Warum so spät, frage ich mich? Ich habe viel verpasst.

Möchten Sie was sehen? Ich habe ein paar Aufnahmen gemacht. Enjoy:

Vorfreude auf Taubi 2016

Das Gelände ist schon wunderbar präpariert. Es hat schön geregnet, die Wege und das Gelände ist matschig. So muss es sein. Ich freue mich auf das Taubertal Festival. Und da werde ich mir, so die Planung, die folgenden Bands ansehen /-hören:

Ach, leckt mich – das tippe ich doch nicht alles ab! Vor allem bin ich nicht hier um clicks der robots zu erhalten. Von daher, hier die markierten Stellen:

Comp_2016-Taubi-Faltplaner

Sehr interessant wird der Check-In in meinem Lieblingshotel. Sie wissen schon, da wo man auch mal die Ska-P – Truppe beim frühstücken trifft. Man hat mich bezichtigt ich hätte mich ausfällig benommen. Ich bat um ein persönliches Gespräch, welches wohl beim Check-In stattfinden wird. Deswegen war ich grade noch schnell beim Frisör um den nicht mehr so korrekten Seitenscheitel richten zu lassen, werde mir morgen noch schön die Zähne putzen und ein oder zwei Nasenhaare entfernen. So präpariert mit einer wohlwollenden Lust auf Konfrontation verständnisvolle Gespräche, freue ich mich auf ein schönes Wochenende.

Und ihr mit mir.

Tipp des Tages: Suchen Sie nicht Live

Tipp des Tages: Suchen Sie nicht Live

Kennen Sie die Band Live? Kennen Sie auch deren Lied Live? Und möchten Sie es bei Youtube oder einen Ihre geneigten Video-Plattform in einer Live-Version sehen/hören?

Probieren Sie es. Fangen Sie an zu suchen. Verschwenden Sie Lebenszeiten darauf. Sie erhalten nämlich nicht was Sie wünschen. Sie wollten Live – Live – Live? Viel Spaß! Suchen Sie danach und senden mir Ihre entgeistertentententeten Selfies.

Hier Live, nicht Live aber Live:

Hübscher Mann! – coole Mucke..

Eigentlich Rock vom Feinsten..

.. wäre dieses Wochenende. Immer ein wenig schneller, härter, böser als auf anderen Dorffestivals. Nämlich Mair1, ehemals Mach1 auf dem Flugplatz in Montabaur. Aber leider nein. Es wurde für dieses Jahr abgesagt.

Nichtsdestotrotz finde ich die Jungs die dieses organisieren (gehabt hatten, eventuell) super klasse. Denn wer bringt schon Iron Maiden, Bloodhound Gangs, Sick of it all, Emil Bulls, The Bones, Millencollin, Rage, Hatebreed, Agnostic Front, Heaven Shall Burn, Pennywise, Caliban, Kmpfsprt, NOFX, gut.. auch Guano Apes auf eine kleine heimelige grüne Wiese im Niemandsland? Und das traditionsreich seit 2007.

Ich wohne nicht weit weg vom Platz des Erschreckens. Falls ich mal nicht aus den Federn komme, penne ich auf meinem Balkon – der Wind weht mir den Terror herüber. Derzeitige oder vergangene Familienmitglieder (be)nutzen manchmal gerne meine Muckelbude um Firstclass pennen und duschen zu können.

Yeah!

Doch leider fällt es dieses Jahr aus. Wir wären jetzt schon in Feierlaune, meinen Freitag- und Montagurlaub (zum abkacken) habe ich storniert. Somit bleibt mir nur übrig euch mit einem kleinen, vergossenen Tränchen ein wenig was auf die Augen zu geben. Aus nostalgischen Gründen.

Schirrmi – der morgen unerhoffterweise arbeiten geht. Oder auch nicht.

Rock im Park – die Cam ist wieder da!

Leute, ich freue mich wie Bolle. Hatte ich doch meine Canon G15 im sturzbesoffenen Kopp bei Volbeat auf der Zeppelinstage verloren, so kann ich heute verkünden – sie ist wieder da!

Comp_RiP2016_IMG_7546-NewIch erhielt die Tage eine E-Mail vom Hotel ob ich nicht eine Kamera vermissen würde. Klaro, antwortete ich mit Details welches Modell, mit welcher Tasche etc. ich vermisse. Kurz und knapp die Antwort: „schicke ich Ihnen zu es war mir eine Freude Ihnen eine Freude zu machen.“ Liebes, liebes Hotel samt Team – vielen herzlichen Dank!

Ist das nicht herrlich? 600,- EUR Neubeschaffung gespart. Ich überwies Versandkosten plus Kaffeekassenzuschuss und nun halte ich sie wieder in den Händen und bin froh euch jetzt mit ein paar Impressionen beglücken zu dürfen. Aber nur ein paar Pics. Die meisten sind verwackelt – aus Gründen und ab Samstag konnte ich keine Fotos mehr schießen, ebenfalls aus Gründen. Aber schaut mal:

Schirrmi

P.S.: Ob ich den Fotoapparat tatsächlich auf der Stage verloren habe, kann ich nicht mehr sagen. Jedenfalls schwankte die Welt sehr und der Heimweg war beschwerlich – auch ohne Cam.

Rock im Park 2016 – Nachlese

Hier und hier erwähnte ich wohl schon eine meiner kleinen liebgewonnenen Traditionen. Nämlich ein Besuch bei Rock im Park. Das „kleine“ Schwesternfestival von Rock am Ring (die Praktikanten 🙁 ) So war es auch dieses Jahr. Ich packte und packte und packte dazu die Freundin ein um mal wieder etwas Denkwürdiges zu erleben. Um ein paar Tage lang die Knochenmühle zu vergessen. Um meinen tristen, grauen Alltag etwas bunter zu machen. Um Schönes, Schreckliches, Trauriges zu erleben. Um zu leben.

Wie an anderer Stelle schon erwähnt glühten wir ordentlich vor. Unter anderem saßen wir an einem fränkischen Bierimbiss und glotzten die Leute an. Oft mitlachend, manchmal drüber lachend und leider auch manchmal mitleidig und betroffen ob der armen Leute die es nicht besser wissen. Aber so ist das nun mal. Wenn um die 80.000 Menschen aufeinandertreffen, lernt man mehr für und über das Leben als wenn man als Tippse im Büro sein armseliges Leben fristet. Und das ist auch gut so.

Jedenfalls lernten wir ein Pärchen kennen die im Gegensatz zu uns mit einem Wohnmobil angereist sind. Und das ist noch nicht alles. Anstatt dort in dem gut ausgebauten Festivalgefährt zu nächtigen, waren sie auf dem Zeltplatz. Verstehe ich. Wegen der Stimmung. Die Frau hat ihren Rockergefährten gut durch die Gegend geschickt. „Hol mal Bier.“ Oder „Bring dies, bring das.“ „Kannste nicht mal rutschen?“ Und wenn die Dame dann ihr Bier hatte gab es richtig Mecker. „Das ist ja dunkel, das Bier! Ich will Bier wo man durchgucken kann!“. So und so weiter ging das in einer Tour bis ich eingriff und höflich fragte ob sie Ahnung von Bier hätte. Der Kerl tat mir leid, hatte wohl nichts zu sagen. Sie fand mich dann wohl so schön dominant attraktiv dass ich alles zu ihr sagen konnte – was ich tat. Immer mit einem Augenzwinkern rüber zu ihrem Knecht. Um es kurz zu machen. Sie lud uns dann ein ihr Wohnmobil zu begutachten. Ich sagte nö. Wollte weiter Spaß haben und saufen. Als sie dann aber mit frischem, kalten Alkohol lockte und weil wir alle sowieso mal pissen mussten, gingen wir mit. Blablabla.., am Ende lag ich mit meinem Gesicht zwischen ihren Beinen und sagte „Nö, Danke!“ und soff denen das letzte Bier aus der Kühltruhe weg. Ihr Sklave schaute sparsam. Übrigens hatte er zwei (ZWEI) künstliche Hüftgelenke was ich zum Anlass nahm seine Braut mal so richtig herum zu schwingen. Macht ja sonst keiner, hihi.. Swinger, tststs..

Ich merke grade, wenn ich über jeden Scheiß so ausführlich berichten würde, wäre ich nächstes Jahr zu RiP 2017 noch nicht fertig. Ich bremse mich jetzt mal was ein. Brrrreemmmmsss! Quiiiietsch!

Liebevoll denke ich über die gleichen Leute nach die ich jedes Jahr immer wieder treffe. Manchmal fehlt einer, manchmal ist jemand neues dabei. Aber alte RiP-Bekannte, gleiches Hotel, gleiches Festival, in etwa der gleiche Musikgeschmack und alle mit einem wunderbaren Humor gesegnet den nicht immer jeder auf Anhieb versteht. Nach dem Frühstück gemeinsam im Biergarten vorglühen, nach dem Festival im Biergarten die Tagesnachlese durchgehen. Und jeder packt dann sein Gesöffs und die selbstgeschmierten Butterbrote / Chips / Käsehappen für die Allgemeinheit auf den Tisch. Dazu wird dann eine kleine Boombox ans Telefon angeschlossen um die erlebte Mucke auch den anderen Hotelgästen nett aber ausdrücklich nahe zu bringen. Das kann dann bis zu 6:00 Uhr in der Frühe werden bevor man glückselig nicht mehr die Schäfchen zählen muss. Noch leise „Du hast bei mir ein Stein im Brett“ murmelnd, sich auf Diskussionen einlassend warum „man jetzt ein Stein im Bett“ sein sollte. Aber egal. Peter hatte sein Bowiemesser dabei. Bei Slayer gingen manchmal die Meinungen durcheinander. Am Ende rammte er dann einfach dieses riesige Messer in den Kopf des Kontrahenten.

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„SO SEHEN SIEGER AUS, schallalallaaaa..“

L. sah sowas von attraktiv aus, im Suff. Jedenfalls gesellte sich zu ihr ein Germany Old-Topmodell mit Gardemaß 2,20 Meter Größe. Er war nicht nur attraktiv, er war gebildet, nett und konnte sich unterhalten. Ach, erwähnte ich schon dass er überaus charmant war? Das habe ich ihm alles gesagt so dass er sich ziemlich verlegen bedankte – ich meine sogar er wäre ein wenig errötet. Dann schickte ich ihn Bier holen. Was er auch tat. Michael heißt er und beglückte uns mit seiner netten und ruhigen Art (klaro, große starke Männer können gelassen sein) den Rest des Abends. Ein ziemlich schlimmer Platzregen erwischte uns bei Volbeat und er hat quasi mehr als 20 Zwerge mit einer Plane beschützt. Das fand ich nett. Er meinte, er wünschte sich so einen kleinen Bruder wie mich ich bestätigte dass er ein super-großer Bruder für mich gewesen wäre.

Comp_RiP2016_CG6A3954Sonntags war ich irgendwie nicht fit. Wir hatten Wage War, Halestorm,.. und Trivium auf dem Programm. Auch die Konterbiers halfen mir nicht so recht aus dem Bett. Vor dem Eingang B gibt es die letzte Möglichkeit zu halbwegs zivilen Preisen geistige Getränke und Imbissgerichte zu erstehen. Das macht man dann an Stehtischen und hat immer die Warteschlange am Eingang im Blick. Zwei kleine Punker im besten Alter stehen da ich stellte mich hinzu während meine Freundin mit ihrer Currywurst wegen Wetter woanders stand. Ein Wort gibt das Andere und Zack! da werden alte Punker-Geschichten rausgekramt. Ach, meinte der Matze einmal „Schirrmi, da kannte ich mal ein Mädel. Die hatte schöne, naturrote Haare, eine wunderbare blasse Haut. Dazu riiiieeesiiiige schöne Titten. Und die war extrem geil. Hach!“ „Lydia hieß sie.“ ergänzte er. Ich schaute über die Schulter und brüllte zu L.: „Lydia, komm doch mal her“. Matze fing an zu speicheln und ihm fiel die Flasche Bier runter. Japsend fragte er uns „Ihr wollt mich doch verarschen, oder?“. Prost!

Es gibt ja Wachleute und es gibt Wachleute. Ein Kleener von denen vergnügte sich mit seiner Kollegin hinter Gittern und bekam deswegen prekäre Situationen nicht mit. Ich machte ein Beweisfoto von ihm und deren Kuschelei. Das wiederum sah er, kam zu mir und verlangte die Löschung des Fotos. Ich so „Aber klaro“ und tat so. So gut so schön. Nach einem heftigen Regenguss, es waren Bäche und Seen auf der Wiese, jedermann und jederfrau waren von oben bis unten nass, stiefelte ich durch eine Pfütze. Da packt mich doch einer von hinten an der Schulter. Er. „Nicht so heftig durch die Pfützen gehen, die anderen Leute werden nass.“ Ich habe das erstmal nicht registrieren können. Was will der von mir? Was sagt der da? Mitten im feuchten Weltuntergang das Noah seine Freude hätte? Ich sollte mit den Pfützen aufpassen? „Du Fotze!“ sagte ich da runter zu ihm. „Für mich heißt Du ab heute nur noch Fotze.“. Jut, das war es dann für mich. Aber nicht für ihn. Irgendwann kommt der Kleene wieder an und fragt mich ob ich zu ihm Fotze gesagt hätte. Harhar! „Nein, habe ich nicht. Du Fotze!“. Der zweite starke Mann den ich zum erröten brachte. Leute gibt’s die gibt’s nicht.

Ans Ende denkend möchte ich nur noch erwähnen dass die Bands die ich sah und hörte supi viel Spaß gemacht hatten. Sie gaben allesamt ihr Bestes und Ozzy sein Möglichstes. Aber das war mehr als wir erwarteten. Milliarden waren für mich eine Überraschung. Red Hot Chilli Peppers haben mir ein paar Tränchen aus den Augen gedrückt – ich bin mit denen aufgewachsen. Billy Talent gaben alles und einige Leute waren der Meinung dass er seine Stimme durch Gesangsunterricht wesentlich aufgebessert hätte. Disturbed – toll!

Die wunderbare L. hatte sich schon ihr ganzes Leben auf Volbeat gefreut und sie genoss es sehr. Der Michael Poulsen ist ja auch ein Schatzi. Ich war aber bei dem Konzert ein wenig anderweitig beschäftigt und verlor dabei meine Kamera mit all den Fotos die diesen Text bildlich dokumentieren sollte. Das finde ich richtig Scheiße! Ich habe eine Verlustanzeige aufgegeben und beim Fundbüro Nürnberg angerufen. Ich sprach mit Iris die mir lieb und nett abschlägig beschied. Kennt Ihr Iris? Schaut mal auf der Homepage vom Fundbüro. 🙂

Jetzt wende ich mich nicht an euch, meine geneigten Leser, sondern an die Menschen die mit mir so viel Freude und Spaß hatten. Danke – wir sehen uns nächstes Jahr! Und das ist keine Drohung 🙂

Euer Schirrmi

P.S.: Klaus Meine „Kläuschen“ war die ganze Zeit bei uns. Peter hat ihn mitgebracht. Männer, ich freue mich schon jetzt wieder auf euch. Nächstes Jahr im Petzengarten!

P.P.S.: Nach all dem Fencheltee im Nachhinein bekommt die Mitautorin Hunger. Da lasse ich mich als ambitionierten Hobbykoch nicht lumpen. Ich zauberte einen sehr bekömmlichen Nudelsalat. Als Gesundheitsfanatiker habe ich ein wenig mehr Salat dran gemacht. Aber im Alter wird man mir noch mal dankbar sein. Aber seht selbst:

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Kindergeburtstag

Nachdem in letzter Zeit einiges Schlimmes, obendrein auch nicht so tolle Sachen und dann auch noch ekliges passierte, freue ich mich nun auf was Schönes. Nämlich zu einem Kindergeburtstag beizutragen auf den ich recht herzlich gespannt bin.

Comp_RiP2016_IMG_7541Klaro, ich als Kerl brauche nicht zu kochen, nicht zu backen. Die Deko erledigen auch andere. Ich bin einfach nur zur Bespaßung da. Pssst, ehrlich gesagt reicht mir das auch. Denn die Pansen können auch selbst schon dermaßen anstrengend sein dass es einem die Schuhe abwedelt. Und dann stehste da, mit dem nackten großen Onkel. Socke, sie verstehen schon. Und hast damit.. Ja? Auch damit direkt wieder für Spaß und Gelächter gesorgt. Aber so soll es sein. Sollen sie lachen und kichern. Das vergeht denen sehr schnell wenn sie älter werden.

 

Die lieben Mütter haben ja sicherlich schön Dinkeltorte und Vogelfuttervegi-Frikadellen zubereitet. Ich hingegen habe etwas in der Hinterhand. Denn mit dem Scheissfraß ist Quengelei schon vorprogrammiert. Um die Stimmung der Kleenen nur ja nicht abkippen zu lassen, war ich heute einkaufen. Nur, leckere, gesunde Sachen. Hmh.. da fließt einem schon beim Anblick der Speichel in der ungewaschenen Schokicreme-Fresse zusammen.

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Comp_RiP2016_IMG_7539Ich achtete auch auf äußerst glutenarme aber dafür wohlschmeckende Kost. Sogar ohne zugesetzte Kohlensäure. Hmh.. wunderbar! Jeder der Kids darf sich dann auch mal einen mit Lebenserfahrung versehenen Hut aufsetzen und den Daumen aus dem Mund nehmen damit Platz am Schnütchen für feinstes Kartoffeldestillat bleibt.

Der Kindergeburtstag soll auch über Nacht gehen. So mit woanders schlafen, Schlafsack, ohne Mami und dunkel und so. Und weil ich nicht dauernd selbst singen und Gruselgeschichten erzählen mag, habe ich ein paar Kumpels engagiert. Die singen, tanzen und machen dann so Musik für uns. Beispielsweise am Freitag:

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Da freuen wir uns schon ganz dolle auf Onkel Ozzy den die Kids schon aus dem Vormittags-TV kennen. Die Blagen jammern jetzt schon wegen „Fettes Brot“ rum, aber ich als Aufsichtsperson muss auch irgendwann mal Schluss sagen müssen können.

Für den Samstag habe ich mir überlegt alte Wikingersagen mit Amon Amarth aufleben zu lassen. Gut, das kann schon mal ganz gruselig werden – is aber noch hell. Danach und da habe ich vorher eine offene Diskussion mit den Muttis über aufblasbare Giganto-Penisse gehabt, soll der dicke Mann, der da bei den Liliputanern war, für uns sein Bestes geben. Ui, da freuen wir uns schon ganz dolle. Yippiee!

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Am Sonntag dürfen wir alle ein wenig ausschlafen. Wer will, darf auf der Wiese im Park pennen damit er nicht Halestorm und Trivium verpasst. Genau das richtige Kontrastprogramm zum Benjamin Blümchen-Wecker der immer so herzzerreißend die Morgenstunden versaut. Ich habe vor, den Bekloppten zu sagen dass es spätestens um 20:15 Uhr, pünktlich zum Scheißtatort, nach Hause geht. Habe aber dann da noch den Mann mit dem Schnauzbart in petto. Der, der mit seinen Kumpels immer unter Brücken lebt und rote, heiße Chillis frisst dass es – eine Freude ist.

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Hach, das wird schön. O.k., die kleinen Drecksäue werden am Montag im Kindergarten ziemlich in den Seilen hängen. Aber das ist mir egal. Denn ich habe Urlaub genommen.

Rock’n‘Roll! 🙂

P.S.: Dank an die Parkrocker für den Faltplan.