Nur so – Chat mit Scheff

Schön dass Feierabend ist. Draußen bestes, schwüles Wetter bei 31 Grad, in der Knochenmühle funktionierte unerwartet die passive Kühlung recht gut. Vorhin noch schnell die Luxuskarosse von innen gereinigt und wieder in die 8-fach-Garage verbracht. Jedes Mal wenn ich das tue, frage ich mich, wie (gesetzlich) ich an die anderen 7 Autos komme. Nur Spaß 🙂

Ich betrachte grade meine alten Finger. Diese, und ganz speziell die Fingernägel, haben noch nie eine professionelle Maniküre erfahren. An dieser Baustelle waren dran, ungefähr in dieser Reihenfolge: Mama, Oma, Evi, noch jemand, und dann ich selbst. Ja, Sie lesen richtig – ich kann, aber irgendwie doch nicht richtig meine Fingernägel zu einem schönen und vorzeigbaren Produkt machen. So wie die männlichen Filmstars aus Hollywood sie haben. Wie zum Beispiel King Kong. Meine Handflächen sind zart wie Babyhaut. Klaro, ich verdiene mein Geld ja nicht mit Handwerk. Aber meine Fingerkuppen weisen aufgrund meiner lebenslanger Tipperei Hornhaut auf. Recht ansehnlich und hart. Ja KROPP, würden Zartbesaitete sagen, würde ich ebenfalls meinen. Wenn diese Hornhaut nicht gelb gefärbt wäre, selbstgedrehte Kippen – Sie wissen schon, wäre es besser.

So sitze ich ich hier an meinem Nussbaumtisch, tippe und denke über meine Fingerkuppen nach. Aber, mein Lieber Freund!, nicht die Nägel vergessen. Ich bin drauf und dran, einen Termin da im Unterdorf bei der ukrainischen Manikeuse zu vereinbaren. Sie hat es geschafft, sich ein klitzekleines Alleinunternehmen aufzubauen. Nach Ihrer Flucht aus dem EU-Vorzeigeland Ukraine. Schon witzig irgendwie. Der Wertewesten verursacht dort wie oft schon anderswo erst Bürger- dann Krieg. Und die Dame setzt sich in das „beste Deutschland, was wir je hatten“ ab. Hihi.. Vielleicht sollte man hier in der wunderbaren BRD auch mal anfangen Helme zu verteilen. Ich meine ja nur.. Ich schweife ab.

Hat hier jemand tippen gesagt? Neben Lochkarten, Matrizendrucker, Modem, Fax und E-Mail gibt es auch Teams. Mit Teams kann man auch chatten, hat mein Lieblingschef gelernt. Das meine ich nicht ungebührlich. Denn Scheffe ist tatsächlich, auf seine Art, ein wundervoller Mensch. Hat mich in einer super-schwierigen Lebensphase so dermaßen unterstützt und hat sich vor mich gestellt, dass vergesse ich ihm nie. An dieser Stelle: Danke Chef! Ich schweife wieder ab, verspreche das kommende wird zack-zack sein.

Teams Chat:

Scheff: Hi Schirrmi
Ich: Hi Scheff
Scheff: Störe ich?
Ich: Nö
Scheff: Darf ich Dich mal was fragen?
Ich: Yep
Scheff: Auch was privates?
Ich: Kommt darauf an..
Scheff: Hehe, nichts Schlimmes 🙂
Ich: ..
Scheff: Du magst doch ZZ-Top. Auch.
Ich: Yep
Scheff: Wir hatten da im Januar zwei Karten für das ZZ-Top Konzert in xx gekauft und können kommenden Freitag nicht dahin.
Ich: Und?
Scheffe: Ja, die Karten waren teuer. Bei Ebay etc. aber auch bei Eventim bekomme ich die Karten nicht verkauft. Wir können da nicht hin. Willste haben? Bist doch auch Fan.
Ich: Das ist doch Freitagabend, korrekt?
Scheffe: Ja, genau.
Ich: Also an dem Tag, an dem ich Geburtstag habe und außerdem auch die dt. Nationalmannschaft ein wichtiges EM-Spiel hat?
Scheff: Ja, genau.
Ich: Nö

Ich möchte Ihnen verdeutlichen warum ich diesen Chat berichtenswert halte. Denn mein lieber Chef chattet normalerweise nicht. Es ist ihm egal ob ich grade intensiv arbeite, telefoniere oder eine Präsenzbesprechung habe. Er spricht mich an. Stört. Reißt die Tür auf. Unterbricht. Elefant – Porzellan. Ja, aus seiner Sicht verständlich. Denn seine Anliegen sind immens wichtiger, als dass, was ich grade so arbeite. Nachträglich fragte ich ihn, ich erhob mich von meinem Stuhl, warum er mir sein Anliegen nicht persönlich anheimstellte. Denn er sitzt mir ja genau gegenüber, nur getrennt durch eine Pseudo-Akustikwand.

Wie immer, es trug sich so zu, oder auch nicht. Liebe Grüße und Kussi, Scheff. An meine Leser auch. Bin ja nicht so.