Nach heutigen Maßstäben war ich noch klein / jung. Den üblichen Spielplatzprügeleien entwachsen, den Nachstellungen der Kaffeedamentanten in Form von anzüglichen Sprüchen und den faltigen Händen auf meinem Körper „schöne, starke, junge Muskeln“ konnte ich mittlerweile Paroli bieten. Es lief gefühlt immer Roger Whitaker, Deine Spuren im Sand oder sonst so was. So wie heute Helene Fischer bei Törtchen und Sektchen und Grinsen bei Tagesschau und gemeinsam schunkelnd und feuchtfröhlich mit der neuen Deutsch-Polnischen Freundschaft klüngelnd.
An dieser Stelle: Viele liebe Grüße S. wir finden Dich rattenscharf! Deine Kollegen.
Es war zwischen einer gescheiterten Schulkariere und noch vor der drohenden Einziehung in die Bundeswehr. Machte mal dies, mal das. Half beim Töpfern mit, betätigte mich in der Landwirtschaft, verunsicherte Möbelkunden den korrekten Liefertermin, war zu den Weihnachtssamstagen geschniegelt in einem feinen Bonner Leder-Laden zugange, half diversen Mädels beim Zeitungsaustragen, war ein Jungquell für todesgeweihte Damen im Krebsendstadium, schob sie mit Witz und Unterhaltung durch die Gegend, klaute auch mal irgendwo eine Schachtel Kippen. Ich ließ mich bei einem verbrecherischen Versicherungskonzern auf Schneeballsystembasis anheuern und verkloppte Versicherungen. Ich war zeitweise in einer Punkband und wir hofften auf Almosen und keine Bierflaschen an unsere Schädel. Ich wühlte im Sperrmüll und baute aus Ersatzteilen Fahrräder zusammen um sie zu verkaufen. Ebay gab es noch nicht.
Ich lernte Mädels und Damen kennen. Gab mich wie gewünscht mal gebildet, mal wie ein Raubtier. Alles gut für eine Zeitlang trocken schlafen zu können – an fremden Kühlschränken habe ich mich ungefragt bedient. Ich hatte Hunger.
Ich schweife ab!
Also werden Sie vielleicht demnächst die Fortsetzung lesen. Denn ich muss am morgigen Samstag mal wieder als Arbeitsnutte für die Knochenmühle tätig sein.
Liebe Grüße von mir und meinem inneren Ghetto,
Schirrmi