Schlagwort-Archive: Verlust

Hoffentlich ist jetzt mal Schluss!

Der Nächste ist nun weg. Weißt Du, was es bedeutet, wenn von uns fünf Geschwistern wieder einer unwiederbringlich weg ist, frage ich die L.? L. antwortet als Einzelkind: Nein, aber es ist traurig und hoffentlich ist jetzt mal damit Schluss!

Mein zweitältester Bruder Thomas ist nun unter der Erde. Nahe bei Gott, so hoffe ich. Er folgte im Alter von ca. 61 Jahren aufgrund des gleichen Krebsleidens wie bei mir, meinem drittältesten Bruder Andreas, der 2022 im Alter von 55 Jahren ebenfalls an Krebs verstarb.

Nun sind wir noch drei Geschwister.
Hoffentlich ist jetzt mal Schluss!

Hans Hartz: „Nur Steine leben lang.“

Ein neuer Engel im Himmel

Wenn dich die Realität einholt, fühlt sich das anders an, als wie man dachte. Wie stark man wäre. Der Blogtitel, wohl zunächst Fragezeichen für den geneigten Leser, der eventuell gespannt ist, wie es weitergeht im Text. Was für ein Müll jetzt schon wieder gelesen werden will, von jemanden, der aus dem Müll kam, mit Müll lebte und auch sonst keine Besserung erhofft.

„Ein neuer Engel im Himmel!“. Meine Mama hat sich zu meinem Vater gesellt. Zu ihren, unseren Freunden, Geschwistern, Eltern- und die Großen, zu den Tanten, Onkeln, zu all Jenen die zwar schon von uns gegangen, aber – auf meine Mutter warteten und sich freuen, dass das irdische Leid für sie nun vorbei ist, und die Liebe Mutter endlich wieder liebevoll in den Arm nehmen können. Sie zu herzen, über alte Zeiten reden, zusammen lachen und alte Geschichten miteinander austauschen.

Froh, die körperlichen und weltlichen Schmerzen und Leiden hinter sich zu lassen, der letzte Wunsch: „Ich möchte gerne heimgehen und Frieden haben.“ wurde ihr erfüllt. Ich, wir durften noch Abschied nehmen und ihre blauen Augen zwinkernden verschmitzt und wie froh zuletzt und ruhig und friedlich. Es war ein schöner Tag, die frühlingshaften, lebenslustigen Singvögel begleiteten im schönsten Sonnenschein mit ihrem Gesang, die letzte Reise meiner Mutti, die zuletzt so zart, so lieb und wunderschön und ohne Angst, von uns ging.

Gestern war die Trauerfeier im Gotteshaus, der Priester schaute uns fünf Kinder in die Augen und sagte: „Wenn ich euch Kinder so anblicke, dann sehe ich eure Mutter. Sie ist nicht weg, sie ist und wird immer bei uns sein.“

Ich habe keine Mutter, keinen Vater mehr. Vaterland sowieso noch nie. Verlust. Ich weine. Wie lange noch?

Mama, ich hab Dich furchtbar lieb! Auf Wiedersehen! Knutschi und Drücker!