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s’Läbe isch schön

Das Leben ist schön.. Das ich nicht lache!

Seit fast zwei Wochen bin ich jetzt hier im Schwarzwald in der Anstalt. Und da erblicke ich auf dem Herzogenhorn den Aufkleber „s’Läbe isch schön“. Ich bin beinahe verreckt an dem Gedanken ob ich lachen oder weinen sollte. Alleine die Sprache der Eingeborenen hier. Aber dann auch noch diese Aussage. Das Leben wäre schön, haha!!! Furzen könnte ich!

Wie gesagt, seit cirka zwei Wochen habe ich hier in der Anstalt eine Einzelzelle und nur ab und zu darf ich raus. Die Wärter und die weißgekleideten Folterknechte verabreichen mir Medikamente und füttern mich mit spezieller Anstaltskost. Dreimal täglich werde ich bei der Gruppenzwangsverpflegung von sogenannten „Diätassistentinnen“ schräg angeschaut während sie mir meinen Teller filzen.

„Das Leben ist schön! – Galgenhumor in Reinform! Schauen Sie doch selbst was diese zwei Wochen aus einem jungen, attraktiven, starken Mann gemacht haben:

Wenn das hier mit diesen fiesen Menschenversuchen so weitergeht, FLIPPE ICH NOCH MAL AUS, VERDAMMT NOCH MAL!!!!!

Darf‘s ein bissel mehr sein?

„Vierzehn Tage mal schön weg und nur Zeit für Sie?“ Der kleine, attraktive Herr Doktor schaute mich mit seinen braunen Rehaugen über seinen geschäftigen Schreibtisch fragend an „Oder haben Sie etwas Wichtiges im Geschäft zu tun?“ Ich: „Passt schon!“

Was mich aber wunderte. Er legte mir den gelben Schein sowie noch zwei Rezepte hin, lächelt mich an und fragt: „Und, Herr Schirrmi?“ „Brauchen Sie sonst noch so Medikamente?“ Leute, da wäre ich ja beinahe vom Hocker gefallen. Ihr glaubt nicht was mir da alles so durch den Kopf ging. Ich kramte in den grauen Hirnwindungen, griff mir an die Gesäßtaschen, die Jackeninnentaschen, vorne die Westentaschen jedoch, ich fand grade meinen Medikamenten-/Drogenwunschzettel auf die Schnelle nicht. So konnte ich nur antworten „Ähm, so auf die Schnelle fällt mir nichts ein..“ Der hätte mich ja auch auf die Frage vorbereiten können. Vorwurfsvoll: „Herr Doktor, das hätten Sie mir mal vorher sagen können dass ich ein Wunschkonzert erhalte. Da hätte ich mal vorher gegoogelt.“

Sei es drum. Verpasst. Ich nagelte ihn aber fest und ich käme beim nächsten Besuch überaus gerne auf sein Angebot zurück.

P.S.: Genau nach den Vierzehn Tagen kam ich wieder zur Konsultation. Ich zog mich nackig zur Begutachtung aus und wie diese Mediziner machen: „Hmh, hmh, grummel, jaja, aha, soso..“ Ich, spielte ein wenig mit meinen Gesäßmuskeln: „Kann ich aufhören mich zu drehen wie eine nackige Ballerina?“ Er: „Ja klar, wir wissen jetzt woran es liegt. Immer wenn Sie nicht ins Büro müssen, geht es Ihnen besser und die Therapie schlägt an.“ Ich: „Ach!!!“