Heute war mal wieder ein Tag! Ich wurde von den unterschiedlichsten Gefühlen überwältigt.
Wie gewohnt verbrachte ich die meiste Zeit in der Knochenmühle und wusste mal wieder nicht ob ich lachen oder weinen soll. Denken Sie sich alle der möglichen Kombinationen. Mal gelacht, dann wieder geweint und umgekehrt oder beides gleichzeitig. Hinzu kamen dann meine üblichen Neantertaler Westerwälder rheinländischen Wutausbrüche. Ich verschwand dann sehr bald um Opferschäden so gering wie möglich zu halten. Mich eingeschlossen.
Alles in allem trotzdem ein schöner Tag. Vom Wetter her gesehen. Vögel zwitscherten, das Teufelsmobil voller Blütenstaub, die Scheibenwischer – nicht der Rede wert. Die Damen bei den Temperaturen äußerlich nicht sehr verschlossen, gewisse Gliedmaße bei mir recht angespannt oder auch nicht. Jedenfalls nicht bei gelegentlichen kalten Duschen die ich dann manchmal kostenlos und leider brühwarm erhielt. Hihi, brühwarme, kalte Duschen. Das muss man sich mal als Würfel vorstellen. Sozusagen kalte Brühwürfel.
Ich schweife ab.
Dann war ich noch einkaufen. Mache ich ja gar nicht gerne aber mein Tabak war leer. In drei Reihen parkten vor dem Discounter die Einkaufswagen. Nun leider sah ich bei allen drei vorderen Wagen wer diese grade wieder weggestellt hat. In welchen Händen die Wagen also vorher waren. Ich kann Ihnen sagen – das war ekelig. Wer genau mitgelesen hat, fragt sich sicherlich warum der Honk denn wegen ein paar Pack Tabak einen Wagen braucht. Tja, ich muss ja auch irgendwas zu Abend essen. Ein paar Flaschen Wein, Wodka – das balanciert man nicht mal eben so auf dem Kopf. Auch wenn er aufgrund seines überragenden Gehirns so groß erscheint. Ich meine den Kopf und nicht meine gelegentliche Anspannung die einem Dank lässig-weiter Businesshose nicht immer so direkt ins Auge sticht.
Anschließend, die Sagrotantücher lässig auf den Boden fallen lassend, schloss ich meine Tür auf um über die beeindruckende Treppe zu der zweiten, meine herrschaftliche Villa sichernden Tür zu gelangen und stolperte über eine hübsche, blonde, junge Dame die sich auf dem Marmorfußboden gekauert hat. Sie können sich vorstellen wie überrascht ich war und rief „Herrjehh! Wer sind Sie und was machen Sie hier? Sind Sie in Not – kann ich Ihnen helfen?“. So oder so ähnlich stammelte ich mit überaus gradem Rücken, die Wein- und Wodkaflaschen auf dem Kopf, das wunderhübsche Mädel an während ich mit dem rechten Fuß die Tür aufschloss, die Tabakpäckchen in den Händen.
„Maxi heiße ich, mein lieber Herr.“ hauchte sie mich an und klimperte mit den Ohren, das kleine Stupsnäschen zuckte süß. Ich bat sie galant herein und tauschte die Bürokluft gegen einen seidigen Hausmantel der nur locker gebunden sehr prachtvoll an mir aussah. Mal wieder sehr angespannt fragte ich sie nach dem warum, woher, wieso ohne sie selbstverständlich nicht ausfragen zu wollen. Lustig fing sie an zu plappern, wie gesagt sie wäre die Maxi und recht allein und bittet um Aufmerksamkeit und Unterhaltung. Etwas zum Befeuchten wäre ebenfalls sehr nett.
Nach ein paar Drinks plauderte sie dass es eine Freude war. Wir hätten ja fast Sommer und Sonne. Sie trüge einen Mini (ob ich das bemerkt hätte). Passend zu ihrem Namen (wie süß). Friseur? Nö, der muss warten! Denn Mega-Glanz, den hätte sie von Natur. Wie sie mir das Leben schöner machen könnte? Dazu hatte sie 25 Tricks auf Lager. Wie ich ab Morgen noch beliebter sein könnte, wäre kein Problem. Auch ernsthaftere Themen hatte sie in ihrem hübschen Köpfchen. Denn sie quasselte auch über Lebensmittelverschwendung sowie über ultimative Fotobearbeitungstipps – auch für bereits versierte Fachleute ein Quell der handwerklichen Glückseligkeit.
Kurzum! Sie hat mir unverhofft einen wunderschönen Feierabend bereitet.
Nach dem kacken haben wir noch ein Selfie zusammen gemacht. Aber sehen Sie bitte selbst:
Ein Tag voller Gefühle. So muss das sein wenn sich der 2. Frühling andeutet. Hach!
P.S.: Ich schwör! Ich habe es weder bestellt noch abboniert. Keine Ahnung warum grade ich ein Gratisexemplar von „Maxi“ erhalte. Egal, als Klo-Lektüre reicht es allemal.