Sorry für die reißerische Überschrift!
Wer mich kennt, weiß dass ich wenig verlange. Aus Gründen. Weder von mir noch von Menschen. Von beiden hat mich die Erfahrung gelehrt, dass die Enttäuschung sehr groß sein kann und zwangsläufig auch kommt. Jugendlich verdingte ich mich erfolglos als Don Quichote-Double, die Erfahrungen nahmen im gleichen Maße zu wie erwähnte Enttäuschungen, der Glauben an, ja an was, nahm ab.
Der liebe Heinrich, Heine, belustigte sich mal mit erhobenem Zeigefinger an der Vernunft: „Die Vernunft. Die Vernunft! Ist das höchste Gut!“. Köstlich, wie ich finde. Und immer köstlich die Mienen der Mitmenschen zu sehen, wenn ich diese paar Worte mit erhobenem Zeigefinger rezitiere. Die Vernunft! Ist leider abgesagt. Gibt es nicht mehr. Gestrichen. In den Lokus gespült. Weg. Vergessen und vergangen. Ich lebe in einer unvernünftigen Welt mit unvernünftigen Insassen und frage mich täglich warum das unerträgliche Maß noch nicht erreicht ist. Ich meine zu wissen dass es nicht mehr schlimmer werden kann. Und was passiert? Es wird schlimmer.
Wer mich kennt, weiß dass ich nicht befehle. Manchmal anraten, ja. Wenn es zu Dicke kommt – Empfehlungen aussprechen. Aber das alles sehr selten, weil ja jeder seines Glückes selbst der Schmied ist. Ich will ja auch nicht stören. Keine Blasen zerplatzen lassen. Die Leute selber draufkommen lassen. Das hat ja dann auch den besseren Lerneffekt. Manchmal etwas zart anheimstellen. Auf etwas sanft hinweisen. Mehr mache ich ja nicht. Weil ich in so einem Punkt ja ebenfalls ein wenig sensibel bin. Wie sowas rüberkommen kann.
Derzeit ist aber unser Irrenhaus immer voller geworden. Es platzt aus allen Nähten. Begreiflich werden die Dinge immer weniger, die Vernunft hat abgedankt. Ein für alle Mal, wie mir scheint.
Um mir selbst mit den vorangegangenen Sätzen ein Bein zu stellen – hier ein Lesebefehl: http://www.kaysokolowsky.de/neu-ja-normal-nie/ Ein Text des von mir sehr verehrten Kay Sokolowsky, mit seinem sehr feinen „Abfall aus der Warenwelt“-Blog, der hier die Dinge aus- und anspricht, die mich derzeit ebenso bedrücken wie fassungslos machen. Mehr verlange ich nicht.
Haut rein!
Hallo Schirrmi
hab Dich gerade bei Kay Sokolowsky gelsen und mich an Charlie und unsere Freundschaft erinnert. Er ist ja nun schon seit über 2 1/2 Jahren nicht mehr unter uns.
Zewei Anmerkungen zu der Kommentarspalte vom „Abfall…..“.
1. Eigentlich ist es doch üblich, sich unter Bloggern und Linken zu duzen.
2. Kay Sokolowsky äußert sich lobend über den Blog ZG von epikur. Da stimmt etwas nicht, denn diese Plattform ist dermaßen verstrahlt und reaktionär bis rassistisch, dass ich da kaum noch mitlese. Es ekelt mich förmlich. Bei flatter ist er aus der Blogroll rausgeflogen, genauso wie die querfrontlerischen Neulandrebellen.
Beste Grüße
Ich liebe Dich aufgrund Deiner Beharrlichkeit, Menschlichkeit. Lass uns nicht auseinanderpflücken was zusammengehört.