„Die Finsternis verbirgt den Schmutz nicht.“ (Surinam).
Das grade beim Kiezschreiber gefundene Zitat kommt mir grade zum Erbrechen pass. Denn was müssen meine faulen, blauen Augen lesen? Der Depp ist wieder da (Achtung FAZ).
Faule, blaue Augen? Ja, denn ich bin grade ein wenig gemütlich. Es ist Sonntag, die Sonne scheint und ich habe keine Verpflichtungen außer dass ich über ein Gericht sinne welches ich nächste Woche zubereiten möchte. Nämlich das Schwarzwälder Schäufele. Ansonsten geht es hier von „Bares für Rares“ zu „Temple of the Dog“ ins Büro. Vom verdunkelten Schlafzimmer mit dem neuesten Globetrotter-Magazin rüber in die Küche für ein karges Stückchen Brot, schön dick mit Butter, Wurst, Käse, Gürkchen, Ketchup und Majo belegt. Neben all diesen anstrengenden Aktivitäten finde ich immer wieder zur Ruhe.
Und so soll es sein. Schön nicht geduscht und den Astralleib eingecremt, schleiche ich nackig von diesem zu jenem und verliere mich in Träumereien. Man muss schon ein wenig verrückt sein von Grizzly-Bären zu träumen die gelbgepunktete rote Windel tragen. Aber egal. Ich bin momentan krankgeschrieben was aber nicht heißt ich wäre so kopfkrank wie unser Generalbundesanwalt welche sich einreiht in die Beuger unserer Gesetze.
Boah, was habe ich letzte Woche in der Knochenmühle gelacht! Kennen Sie die Ostfriesische Nationalflagge? Weißer Adler auf weißem Grund? Jedenfalls antwortet ein Kollege auf eine Email mit Option „An alle antworten“. Stutzig machte mich in seiner Antwort eine Textpassage welche eine längere Lücke enthielt. Ich kopierte seinen Text in den Notepad und siehe da, er hat mit Farben gearbeitet. Wie folgt, und ich markiere das was er weiß auf weißem Hintergrund formatiert hatte, in fett. Er hatte die Hoffnung dass es niemand mitbekommt. Sinngemäß:
„.. Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich bin vollumfänglich mit Ihrem dummen, verschissenen Vorschlag einverstanden. Grüße XYZ“
Der Praktikant! Er beließ Großkopferte und sogar die C-Ebene mit auf dem Verteiler. Seitdem habe ich ihn nicht mehr gesehen.
Was ich echt nicht mag ist das ewige Geklatsche, im Takt. Es deucht mir es ist eine scheißdeutsche Angewohnheit. Sie sind auf einem Rockkonzert und die Menschen, sie klatschen im Takt als ob man in einem Musikantenstadl wäre. Die Krönung, und das kommt als Nebenprodukt hirnparalysiertem Automatismus hinzu, ist das Schunkeln.
Stellen Sie sich das vor, nein, sie kennen es. Heavy Metal, sagen wir mal Sie sind z.B. auf einem Live-Konzert von Slayer. Irgendwann fängt jemand an zu klatschen. Die anderen machen mit. Zwangsläufig. Nur in Deutschland. Dann fangen sie an zu winken. Rechts, links, rechts links, weitausholend theatralisch. Dann fängt das schunkeln an. E-K-E-L-H-A-F-T! Hier erklärt mal jemand, so dass es auch der letzte Depp versteht, warum es auch für die Musiker nicht toll ist. Eigentlich wollte ich auf blogrebellen.de verlinken, aber die gehen grade nicht.
Männer mit einem funktionierenden Pissorgan (nennt man das Prostata?) können recht leidensfähig sein. Viele Männer saufen dass es für sie persönlich eine Freude ist, für andere manchmal weniger. Sie können und müssen ganze Rockkonzerte saufen und brüllen und sich im Pit körperlich ertüchtigen. Sie müssen zwar, wollen aber nicht die vorderen Bühnenbereiche verlassen und ihren Platz abtreten nur um irgendein Kilometerweit entferntes, verschissenes Dixi-Klo in Anspruch zu nehmen.
Nein, stundenlang können Männer sich die gelbe Brühe und den damit einhergehenden Druck aufsparen – anstauen. Nein, Man geht nicht während eines Gigs die Blase entleeren. Ganz anders aber zu Hause. Da ist das liebreizend duftende Klo grade um die Ecke und das nimmt man gerne und oft in Anspruch vor allem weil dort auch Magazine liegen die zu lesen man ansonsten keine Zeit und Lust hat (ADAC Clubzeitung, das Westerwälder Blättchen, Tits in Tops und More Tits in Tops..). So erhöht sich die Frequenz des Klogangs überproportional und Sie können es sich schon denken. Man wartet vor dem einzigen Klo im Hause bis die olle Pissnelke die den gleichen Gedanken hatte aber schneller war, den Lokus freimacht. Mit verschränkten Beinen, rot angelaufenen Gesicht und Freudentröpchen auf der frisch rasierten Eichel dazu wie ein wahnsinniger Irrwisch hin- und her hüpfend, grunzend und stöhnend im Flur hoffend das es keine versteckten Kameras gibt.
Schönen Sonntag noch!