Irgendwann mal so in den 80er Jahren. Realschule, mit so was von Ach! und Krach! Abschlussfahrt. Regensburg. „Halte Dich besser fern von denen!“ so ein Begleitlehrer. Von DENEN!
Steine, alte. Kirchen, bekloppte. Ein Fluss, wässrig. Tja! Alles was man so als den krönenden Abschluss einer wunderbaren, intellektuellen Erziehung in einer Theodor-Heuss-Realschule in Meckem erleben muss. Regensburg! Bayern! Ich!
„Halte Dich fern.,,,!“ so und noch viel öfters trommelten mir die Worte der verstaatlichten Affen in die Ohren, meinten sie würden meinen Verstand ansprechen. Doch Durchzug war ein Motto welches uns half zu überleben. In einem Ohr rein – und ohne was zu bewirken, beim anderen wieder raus. Klassenfahrt. Abschlussfahrt!
Wer es jetzt als Jung noch nicht geschafft hat die jahrelang und heißbegehrte Mitschülerin nicht wenigstens mal geküsst doch hoffentlich mal gefickt zu haben, der hat verloren. Für immer! Motto, yeah!
Wunsch und Wirklichkeit sind zwei paar verdreckte und vom großen Bruder aufgetragene Schuhe. Tausendmal geflickt und immer noch nicht wieder modern geworden. Der Alkrausch in Form von „haste noch mal ein paar Mark?“ wurde hart aber dafür tapfer erkämpft. Es brauchte nicht viel. Die Sonne tat ihr übriges dazu.
[Exkurs: Grade wirft hier jemand ein dass ich ja wohl alt genug wäre um zu wissen wie spät es ist]
Frieda die M., F., die S. und auch A., die waren auf meinem, auf unserem Wunschzettel. Im Jungenzimmer wurden die wildesten Gerüchte und Vorstellungen im zu klein gewordenen Schlafanzug zum Besten gehalten. „Ich hätte können!“. „Ach, beihnahe….“ und „… hat sie mich dann angesehen….“. So wurden aus kleinen, langsam aber sicher, große Schwänze, das Testoteron sprazte nur so durch die Jugendherberge, die Doppelbetten rutschten angesichts der jugendlichen Geiferei von ihren ursprünglichen Standorten weg.
So schlief man dann ein. Ein kleiner Rausch, ein gemeinsamer Traum. Aber voll stark! Und besoffen. Und schwach.
Die. Vor denen man mich immer warnte. Thomas war ein Schlappenflicker. So nannten wir die „Jesus-Typen“ mit Sandalen, langen Haaren und immer breit grinsend durch die Gegend wandelnd. Thomas und Stephan, zwei Mitschüler die bereits gefühlte fünf Ehrenrunden auf der Realschule drehten, dabei wohl auch schon diverse Erfahrungen in Abschlussfahrten gesammelt hatten, mussten in einem Zimmer pennen mit den denkbar ernst gemeintesten Ermahnungen der Leerkörper sich aneinander zu halten und nicht die jugendliche Frische des kleinen Lebenfleisch zu verderben.
Pah – so der Hübi. Leck mich – so Tom! Ohne Wein, Weib und Gesang ist das doch langweilig der ganze Driss. Und luden uns in ihr Led Zeppelin-Zimmer ein um ein wenig vom Super-Skunk zu probieren bis die leckeren Rauchschwaden, die unsere jungen Lungen verließen, durch alle Ecken derJugendherberge krochen.
„Meinste net, wir sollten mal ein Fenster aufmachen?“ so einer von uns Kleenen. „Hehe, wenn Du willst das die Spatzen bekifft vom Himmel runter fallen?“ so Hübi. M. insistierte daß der Raum doch viel zu klein wäre und übrigens, wo kommen diese ganzen Nilpferde her? F. rieb sich langsam die enge Cordhose im Schritt auf, wir erst Stielaugen und dann die Ansage: „Wir haben grade mal den ersten Tag, Baby. Wenn Du die Hose noch weiter tragen möchtest, zieh sie besser aus.“ So oder so ähnlich verlief der erste Abend in der Herberge, die jugendliche.
Irgendwann wurde jemand vernascht. Gegröhle allenthalben. Ich lachte und kicherte, wälzte mich am Boden vor Vergnügen um dann irgendwann zu merken das ich der Naschkandidat war. Gar nicht mal so stark protestierend fragte ich irgendwann mal nach meiner Hose. Die untere war für immer weg und fand sie nie wieder. Aber ich glaube rückblickend, das war mir so was von Scheißegal!
Jungs mit diesem wissenden Blick. Mit Lebenserfahrung. Sie nahmen mich auf. Mein Taschengeld ging sicher nicht für Süßigkeiten drauf. Rauchen und saufen, dazu die Gewissheit das meine süßen Klassenkameradinnen mir schon ein paar Jahre lang das Paradies vorenthalten hatten. Schirrmi, wir wussten ja nicht. Ihr süßen Schlampen, ich wusste ja nicht!
Kultur, wandern – fickt euch! Die Bootsfahrt nur mitgemacht wegen dem anschliessenden Biergarten, die Augenhöhlen wurden immer tiefer. Der Waschbärbauch immer kleiner. Das angeborene Mitbringsel in Dauer-Hab-Acht! Das Leben immer interessanter, die Welt so bunt.
Hier liest ja nicht der F. mit. Erzählt habe ich ihm wenig von meinem kleinen, geilen Erwachsenwerden. Soll er doch selbst seine Erfahrung machen.
Ich war schon immer einer, jetzt aber erst recht! Ein Gassenjung!
Schirrmi
Hallo Hansmann,
wer ist denn der Rahmenfüllende Typ hinter dir aufem Foto?
keine Ahnung!