Nahrung, warme Kleidung, Wasser, Wein, Wodka ausreichend vorhanden. Nachrichten kommen noch an. Laune den Umständen entsprechend gut. Eiserne Reserve (Bettpfanne, Sauerstoff, Hustenbonbons) wird noch nicht benötigt.
Das Schönste: Matla lebt! Ach, was bin ich froh. Tag und Nacht dachte, träume ich von Matla, der sich wohl, vielleicht, in Karenz aufgrund des Verschwindens der Nachbarin befand. Wieder da, mein trostloses Dasein kann man mit einiger Vorsicht, wieder Leben nennen. Matla, Lieber! Deine erste Nachricht nach wohl (vielleicht) verbüßter Abwesenheit, hast Du mir gewidmet – „Johannes“! Kussi!
Ebenso der „Punk in Nadelstreifen“ ( sagt der andere Kiezi), mein lieber Bro, der Kiezi, welcher mein, ich meine aber unser aller Dasein, nun als Maschinist fristet und fröhlich und fruchtbar – zumindest mein kleines, versteinertes Herz erreicht. Mit allen Konsequenzen. Danke schön für Inspirationen. Ja, auch für die unermüdlichen Verweise auf die Tochter, die schön kocht.
Mit wohlgesonnener Genehmigung des Betriebsarztes, der HR-Standortleitung, dem Vorsitzenden des Gesamtbetriebsrates, dem lieben Chef, bin ich seit 14 Tagen erlaubt, die Homeoffice-Regelung 5 Tage, anstatt 3 Tage die Woche zu nutzen. Eine hartnäckige, langsam macht sie mir Sorgen, Infizierung mit allem und vor allem, drum und dran, eklig – würde ich es beschreiben müssen. Ungefähr so liebreizend, wie ich damals in Berlin eine sogenannte Bullette mit Schrippe auf dem mit Hundescheiße dekorierten Bürgersteig verspeisen musste. Aber das auch nur, weil ich zu geizig war, im Mösenfickhotel fürs Frühstück 85,- EUR zu zahlen. Ja, Bro, ich war privat da. Konnte es nicht auf die Spesenrechnung setzen.
Was mir sehr viel Freude macht, und sicher auch 80 Millionen deutsche Bürger auch, langsam merkt man wie zielsicher, vorausschauend, klug und überlegt unsere Bundesregierung Russland vernichtet. Ich hielt es ja erst für Fake-News, dass unser geliebtes Deutschland zum wiederholten Male Russland vernichten will. Aber jetzt greift der fürchterliche, brutale Verteidigungskrieg endlich: Mein Gasversorger hat mir jetzt auch die Rechnung gegen Putin präsentiert. Verdoppelt. Fun Fact am Rande: .. ach, Sie wissen schon..
Beiseite mit diesen Staatsverleugnerischen Scherzen. Im Ernst. Was meine lieben Freunde, geneigten Leser vielleicht nicht wussten. Ich kaufe seit Jahrzehnten bei Discountern ein. Läden wie Penny, Lidl, etc. Das Publikum hat sich gewandelt. Die eine neue Gruppe in den Discountern, ich nenne sie „Edeka- und Bioladen-Pimmelköppe“, hochnäsig, in feinstem Zwirn, keinen blassen Schimmer wie man einkauft, besser: wie man mit Menschen umgeht, die einem bis dato fremd, bis unbekannt waren, ohne Benehmen, ohne Rücksicht und von oben herab, rümpfend die Nase, Mundwinkel nach oben, die Augenbrauen auf halbzwölf. Man erkennt sie oft schon, dass sie eine Maske tragen. Trotz Maske, erkenne ich den Ekel in ihren Augen. Mit Menschen zusammen zu sein. Die ihrerseits erkennen, was das für Pimmelköppe sind, die man mit der kleinen schrottigen Karre auf dem Parkplatz am besten.. Wär nicht schad drum. Die pikierte, die echte Erschrockenheit in den Maskentragenden Gesichtern von denen, wenn man ihnen ein sanftes „KANNSTE MAL DEN WEG FREIMACHEN?“, oder „ENTSCHEID DICH MAL!“, oder schlicht „Haste Dich verlaufen, Du Fotze?“ – ist eine heuchlerische WM zu bevorzugen.
Die andere Gruppe, die ich verstärkt wahrnehme, ist, die Gruppe der „Ukrainer“. Keine Ahnung, ob das wirklich Menschen aus dem korruptesten und glorreichsten Nazi-Staat der Welt sind. Jedenfalls kann ich die nicht verstehen. Ich kann wenig Sprachen, von denen aber nur so in etwa: „What’s the fuck?“, „Miin Name is Join-von-der-Waterpiep“ oder auch „Lass krachen Jong!“. In dieser Gruppe gibt es zwei Möglichkeiten: Angstvolle Flüchtlinge (alte, junge, liebe), die in einem fremden Land und überfordert mit den Gepflogenheiten sind, und die anderen. Die meist glatzköpfigen, tätowierten Männer, die aussehen, als ob sie grade fahnenflüchtig dem Krieg entkommen sind und hier im besten Deutschland aller Zeiten neue Geschäfte aufziehen, dem Gastland die ukrainischen Gewohnheiten antragen möchten.
Bei beiden der genannten Gruppen sorge ich regelmäßig für Nachdenken. Während ich hilfebedürftigen Menschen trotz Sprachbarrieren helfe, so ist schon der ein- oder andere marodierende Nazi im Supermarkt an meiner Schulter und meiner eindeutigen (im Deutschen Heer gelernten Kasernenton) Anweisung in seine beschränkten Schranken verwiesen. Ja, auch Messer wurden von diesen „Menschen“ gezogen, was ich fürchterlich finde – aber damit umgehen kann. Die erschreckten Leute im friedvollen Westerwald. Das kannste nicht durchgehen lassen. Wussten Sie, dass ich schon immer so war? Leute die mich dabei gesehen hatten, hatten mit mir gebrochen. Verständlich. Ist nicht alles Schneeflockenmäßig, das Leben. Blöderweise erwischt es manchmal auch den Helden, mich noch nicht. Bis auf einmal. Da musste ich zwangsweise in „Quarantäne“.
Lätta leer? Nehmen Sie einfach den kläglichen, alten Rest der Pfälzer Leberwurst als Schmiergrundlage, dann die vergammelte, letzte Käsescheibe druff, garniert mit einer alten Gurke, Klecks von Mayo und Ketchup – fertig aus!
Mein Mitleid, wenn Sie bis jetzt zum Schluss gelesen haben. Sie müssen sich selbst viel Leid zufügen können. Und noch Neuigkeiten aus der Familie. Papa Tod. Mama Tod. Dem einen Bruder geht es auch grade sehr dreckig. „Mich wundert, dass ich fröhlich bin“
P.S.: Was mir immer und wieder durch den Kopf geht. Ein Song von den „The Killers“. Jemand meinte, sie würden eine Punk-Band sein. Verstehe ich nicht. Ich verstehe aber auch mich nicht, dass mich dieser Song irgendwie berührt. The Killer, Sam’s Town – Live from the Abbey Road (2016) – Link zu Youtube
Machet jut!