6:25 Uhr – Parkplatz Knochenmühle. Meister Lampe kreuzt wie gelangweilt doch überaus selbstbewusst in meine Richtung blickend, den Weg. Den Weg den Meister halt so gehen müssen. Schon einigermaßen hell das Tageslicht, eine einzige Lerche am Himmel ölt jauchzend ihre Stimme. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite streunt eine kleine Herde Rehe wie schwebend über den Bodennebel in Richtung Wald. Die frühe Welt begrüßt mich in allerbester Manier, in Farben wie man sie nicht malen könnte. Das Himmelreich blickt auf mir hernieder und scheint zu sagen „Irgendwie und irgendwann wird alles gut.“. Ich denke: „Tja!“

Den Scheffe habe ich nun seit einigen Tagen nicht mehr gesehen. Umgekehrt ebenso. Business. Business Trips. Business Suites. Mein lieber Herr Gesangsverein – wie wird es sein wenn er mich erblickt? Ich habe next week – ähm, sorry, ähm, Entschuldigung – nächste Woche mit ihm mein Mid Year Review, ähm, T’schuldijung – die Halbjahresmitarbeiterbewertung. Ob es ihm dann auffällt? Ihm auffällt dass mich mehrere Damen verstümmelt haben? Was wird er denken, was wird er sagen? Für Außenstehende mag es einfach sein. So wie beispielsweise L. meint: „Scheiß der Hund drauf!“.

Körperteile durchbohrt. Permanent Makeup. Und das sozusagen von heute auf morgen. Ach und… das folgende Foto hat nur bedingt etwas mit dem Thema zu tun:

Hmh, was wird denn wohl der Scheffe und ScheffScheff und auch das Business dazu sagen? Frage ich still seufzend in mich hinein.

Ich lege mir eine Argumentationskette zurecht. So in der Art wie: „Jo, Alter! Habe MAL ein Bier getrunken, bin heute Morgen aufgewacht (Gott sei Dank), und der Spiegel zeigte mir nicht mein gewohntes Antlitz – Albträume wurden wahr.“. Oder: „Ähm, nadelstoßende Schlampen haben mich erwischt.“. Oder: „Diese blöden Arschlöcher! Scheffe, Du wirst es nicht glauben was die mit mir gemacht haben!“. Alternativ überlege ich mir ihnen mitzuteilen dass ich von außerirdischen Mächten entführt, anal vergewaltigt und nach einer ordentlichen aber überaus sauberen Gehirnwäsche wieder in die Knochenmühle geschmissen wurde.

In Zeiten wo Menschenrechte in Grund und Boden gestampft werden. Kriegstreiberei wieder salonfähig wird. Verachtend und aufs übelste der Polizei- und Überwachungsstaat tobt. Die Raute uns Alternativlosigkeit predigt, die Fraktion der Nichtwähler die ganze Ohnmacht haben. In diesen fürchterlichen Zeiten habe ich für mich entschieden mir etwas hinter die Ohren zu schreiben: Freiheit!

Nun ja, jetzt bin ich eine bemalte Mehrlochstute und fühle mich gut dabei. Mal sehen was ich für Kommentare am Dienstag erhalte. Im Übrigen soll ja der Sonntag der schönste Pfingsttag werden. In diesem Sinne wird dann ein Grillfest mit Metzger Lehmer’s Fleischwaren zelebriert. Diese werden dann noch kulinarisch mit Nudel- und Bohnensalat angereichert, um in lustiger Runde, die Leckereien verzehrend, das neue Familienmitglied, Herrn Rösle, zu begrüßen.

Wake up and smile!

Schirrmi

P.S.: Gebacken hatte ich einen Kirmeskuchen und mit ins Office gebracht. Die Kolleginnen und Kollegen waren hocherfreut, ich selbst habe auch noch eine klitzekleine Ecke abbekommen. Danke an den lieben Kochfrosch für das gelungene Rezept!