Sie, mein Herr, können mich mal!

Irgendwie ahnte ich schon was kommt. Ich hatte mich dementsprechend auch schon vorbereitet. Noch schön einen Schluck Korn mit ohne Wasser reingekippt. Hatte mir meine wütenden Sätze innerlich vorbereitet, übte das kommende Geschehen für mich selbst vor dem Spiegel. Es sollte überzeugend sein. Keinen Meter zurück und Gott hilf mir, niemanden in die Schnauze zu hauen. So bange ich war, wollte ich wagen ihm zu sagen:

„Du und ich, wir sind ab jetzt per Sie!“ So war es dann auch: „Sie sind in meinen Augen ein Arschloch!“ erwähnte ich beiläufig während eines Meetings zu ihm.

Sofort plusterte er sich mit seinen Zweimeterzwölfzig vor mir auf und schrie: „Ich Chef“, so der Puter, „Ich Mensch“, so ich – furchtlos in seine ausdrucklosen Augen blickend. „Hast doch nicht mehr alle auf der Reihe“, bellte ich, drehte mich um und verließ die Arena.

Den Rest der Flasche leerend hörte ich von hinten noch irgendwas wie „Nachspiel“ und „Konsequenzen“. Und jetzt gut aufgepasst, liebe Kinder: Der Klügere kippt nach!

Schirrmi