Gemeinde!
Heute schleppte ich mich mal wieder in Knochenmühle. Das heißt, ich versuchte es. Eine richtig widerliche Eisschicht befand sich auf des Teufelsmobils Scheiben. Ohne zu zögern zündete ich die Karre und ließ sie laufen mit Superduper-Frontheizung, extrem-Heckscheibenheizung, Sitzheizung vorne – Fahrersitz, auf volle Pulle dazu noch ordendlich die B&O-Anlage mit Blümchen aufgedreht – so dass man auch noch von außen was von hat.
Jedenfalls, so eine richtig Scheißschicht von Eis auf den Scheiben. Verpeilt wie ich bin dachte mein Hinterstübchen an die damaligen Begebenheiten an der Eiger Nordwand und an den unschönen Morgen, hängend am K2. Egal. Ich trat aus (dem Treppenhaus), sah das Drama und meine Finger fingen an zu schreien. Aus Gründen. Wenn ich kein Weichei bin, dann sollten es meine Finger auch nicht sein. Reine Erziehung! Sie wissen schon.
Nach drei Scheiben froren sie, die wohlstandsgewohnten Fingerchen. Ich hätte ja kurz in meinen Aktenkoffer greifen können um die Lammnappaledernen raus zu kramen, dachte mir aber – Abhärtung war und ist nicht schlecht. So tat ich weiter die Dinge die es zu tun galt. Befreite – das kalte Gekrische der vermaledeiten Hände penetrant in den Ohren – restliche Eisbrocken vom Gefährt, stieg ein und setzte mit festem, unerbittlichen Fußdruck auf dem Gaspedal zurück. Die Rückwärtige Kamera brachte nur blinde Bilder so dass ich nicht verwundert war dass es ein wenig hoppelte.
Es mag meiner eigenen Sensibilität geschuldet sein dass ich überhaupt ein Hoppeln unter meinen 235er Winterreifen bemerkte. In der Mittagspause – ich bin Heimscheißer – fuhr ich heim und da lag etwas im Hof was mich verblüffte. Ein – und ich muss mutmaßen – Bündel, welches mit einer Winterjacke umarmt, rote Grütze um sich und auf dem Boden verteilte. Tja, dachte ich so bei mir während ich mich auf mein Butterbrot freute, jeder wie er mag – bei dem Wetter.
Nach der kargen Kost, kurz noch Bundestagsdebatten geschaut bevor ich schiss, parkte ich wieder rückwärts aus, es hoppelte abermals – ich denke so „Der lernt es nie!“ und schmiss ein paar Pfandflaschen aus dem Seitenfenster raus – soll ja nicht leben wie ein Hund.
Aber ich schweife ab.
Denn bemerkenswert fand ich heute eine Unterhaltung mit einem meiner Kollegen. Er postulierte: „Je näher die Rente desto lauter die Fürze.“
In seinem Alter freute man sich auf einen erholsamen Ruheabend – die Rente. Jedoch ist es wohl so dass seine Pupse lauter werden je unsportlicher seine Arschbacken sind.
Prrrrrr… Und ich daraufhin: „Prost!“