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Der wunderliche Morgen auf weißem Haar

Brrr, meine Beine treten aus, die Bettdecken fliegen, ich rede in Zungen, der Wecker schnarrt. Wie entfernt und nicht mehr wahr, haucht jemand heiser „Gib den Kopf- das Kissen frei –Mann, das ist mein!“ Schlimm der Gedanke als wär ich blind stolpere ich im Dunkeln, taste mich in’s Bad. Die Tapeten da an der Wand so rau, im Spiegel schaut mich jemand grimmig an, ich eingeschüchtert lasse es ein – das Bad, auf das der Nebel sanft und sachte über mich auf etwa Fünfuhrzwanzig gemahnt.

Der Sekundant wo ist er nun? Der gegenüber mit dem weißen Bart hat ebenso niemand.. doch im Vorteil er ist (kennense?). Er schaut mich an, ich greife zum Messer, er grient und schaut mir zu – das Messer flitzt, der Minutenzeiger eilt, vom Wozi hört man blind und Propaganda allbekannt „.. im nahen Osten die Lage soweit, wie gehabt, der Russ und etcetera.., das Wetter und überhaupt.“

Vor Schrecken krank blicke ich in mein Zwillingsangesicht, so voller Ironie und ganz tief unten der Sarg, nein, sarkastisch flüstert – wissend ruft, brüllt zärtlich mir entgegen: „Bereit, wenn Du bereit bist!“. Stramm stehe ich da und hobel das weiße Gewächs, um wenigstens äußerlich zu sein. Der Schirrmi-Schein.

Probieren, studieren

Freitagabend! Aufgrund von Slayer höre ich nicht die Nachtigall die draußen ihren fürchterlichen Gesang in die Welt pestet. Da oben an der Decke, meine kleine flinke Kampfspinne die erst ruhig und wenn es um was geht, blitzeflink ihr Opfer greift – verspeist. Die Fenster meiner Muckelbude sind geputzt, ungefragt. Jetzt sehe ich die Welt recht klar und frage mich ob ich das brauch. Der Charlie, als Grundrauschen, ist immer dabei während wie es alles sehen und nicht begreifen, sich elendig die Schlinge enger zieht.

Dampf in allen Gassen. Denselbigen ablassen. Schön mal auf raus gehen, die Steine aus dem und auf die Bullenköpfe verpflastern. Hochmütige Menschen begegnen von denen man weiß dass sie die Bestimmer sind. Deren Hosen runter, bloßgestellt vor versammelter Mannschaft, dass es jeder weiß. Die Röcke hoch, den fischstinkenden Slip runter und mit hochgezogener Augenbraue die hochwohlgeborenen Töchter entgegenhauchend: Nein!

Ich glaube ich schweife ab.

comp_img_8903Womit fing ich an? Mit Polenbier. 5,6 Dings. Polacken oder wie sie heißen. Jedenfalls ein Bier welches unaussprechlich heißt und interessant schmeckt. Im Abgang ein wenig süß. So wie verfaulte Leichen denen das Leid in Lagern nichts mehr antut. Dieses Bier, ein Geschenk, hat Umdrehungen und war recht kalt gestellt als ich mich traute es zu genießen. Der Spätsommer lässt es schlucken, die Kälte ist angenehmer als der fahle Nachgeschmack der nicht vorhanden war oder doch.

Dann geht es weiter zum Metzgerbier. Erstanden im Harz comp_img_8905bei einem bildlichen Schwein von einem Menschen der Chef einer kleinen Metzgerei seine eigens hergestellten Wurstwaren feilbot. „Der Herr? Wir wäre es mit einem Metzgerbier?“ „Mit Rinderblut gebraut?“ fragte ich den weißbekittelten, blutigen Burschen. „Die Zutaten sind geheim.“ so er. Ich erstand ein, zwei, drei Flaschen. Eine ist für später wenn ich mir zum verficktdreihundertdrölfzigsten Mal Saw anschaue.

comp_img_8906Auf den Geschmack gekommen will ich jetzt mal etwas Härteres probieren. Was gibt es besseres als Lemmy? Der Typ mit dem Faible für deutsche Devotionalien. Ich glaube zwar nicht an solche Dinge, aber wenn es so wäre und er könnte, er würde mir beim Saufen wohlwollend zuschauen während ich das Nass in den dunklen Nachthimmel hebe und ihm zuproste. Ihn im Arm gehabt in Düsseldorf 2015, ich hatte. Eine kleine Frage an euch.. das kommt mir grade wie Star Wars vor oder bin ich blau?

Kennen Sie das? Firma, Arbeit – Gemeinschaftsküche. Ein Kühlschrank in denen man private, selbst hart erarbeitende Lebensmittel zum Zwecke besserer Haltbarkeit ablegt. Beschriftet! Dann gibt es aber doch echt Honks die sich an fremden Sachen vergreifen. Ich komme aus dem Urlaub, mein löslicher Kaffee hat sich in Luft aufgelöst, das beschriftete Schirrmi-Kaffee-Glas steht leer und stumm da. Andere berichten in der Art wie „wer hat von meinem Tellerchen gegessen?“ Etc. Jedenfalls sprachen wir Opfer uns ab und taten hochwirksame Abführmittel und sonstige natürliche pflanzliche, ja auch Bewusstseinserweiternde Dinge in die Lebensmittel um dem Täter auf die Spur zu kommen. Es hat gewirkt – wir waren überaus überrascht dass die Leute die das meiste Geld verdienen sich an anderer Leutz Krempel vergreifen.

comp_img_8907Zu guter Letzt öffne ich eine schöne Flasche Sekt, mit roter Schleife und nicht auf dem Bahnsteig, halbtrocken so die Versprechung auf dem Etikett, liest meine Magendarmwand und lässt den Korken knallen wohlwissend, und das zum Glück, dass morgen nicht Montag ist.

HEEEELGAAAAAAA!