Kontrolle? Kontrolle haben? Ja, unbedingt! Bei Gelegenheiten die durch die totale Kontrolle angenehmer und komfortabler werden. Kontrollfreak? Nein, ein Kontrollfreak bin ich nicht. Nur, Menschen in meinem Alter gehen gerne den Weg des geringsten Wiederstands. Dies gepaart mit einer gesunden Faulheit sollte doch das Wort „Kontrolle“ einer näheren Betrachtung wert sein.
Zunächst vereinfacht möchte ich das zu kontrollierende Objekt „Ding“ nennen. Ebenso vereinfacht nehme ich an das es dumme Dinger, weniger Dumme und dann die sogenannten intelligenten Dinger gibt. Dann möchte ich noch erwähnen was ich unter Kontrolle verstehe (in dem Kontext dieses Artikels). Nämlich dass das Ding das macht was ich möchte. Und das für mich auf die angenehmste und mit niedrigstem Kraftaufwand verbundene Weise.
Falls meine Worte bis jetzt ein wenig rätselhaft erscheinen, möchte ich es euch mit einem Pic veranschaulichen. Denn, ihr wisst ja, ein Bild sagt mehr als tausend Worte:
Somit dürfte der Kontext klar sein. Jede dieser Fernbedienungen soll bequem von der Couch oder anderen Orten aus die Dinger bedienen und kontrollieren können. Und das von Ferne. Der kleine Ästhet in mir schreit aber jedes Mal laut auf wenn diese ganzen Fernbedienungen in Griffweite herumliegen müssen um damit die unterschiedlichsten Dinge und Funktionen zu bedienen. Darüber hinaus ziehen sie fast notwendigerweise Staub, Asche, umkippende Weingläser und sonstige Zwangläufigkeiten an. Sie nehmen Platz weg. Sie werden von unterschiedlichsten Händen angegrabbelt. Der Keim- und Ekelfaktor kann im Laufe der Zeit sehr hoch werden. Denn wer schmeißt denn all die Fernbedienungen regelmäßig in ein Essig- oder sonstiges Bad?
In der Theorie behaupten die meisten Dinge intelligent zu sein. Sind sie aber nicht. Sie behaupten doch tatsächlich dass man mit IHREN Fernbedienungen auch die anderen dummen Dinger bedienen könnte. In der Praxis funktioniert das aber ganz und gar nicht. Denn lediglich rudimentäre Funktionen lassen sich dem anderen beibringen, nicht alle. Somit muss man wieder aufstehen um die Original Remote-Control zu holen. Übrigens, ist „Aufstehen“ nicht eine widerliche Verrichtung die es zu vermeiden gilt? Vor allem morgens, vor dem Gang in die Knochenmühle? Egal, sie behaupten es können es aber de facto nicht. Dumm!
Spannend fand ich allerdings ein Werbevideo eines Hifi-Händlers. Der hat doch tatsächlich seine Yamaha-Komponenten mit so einem Streichelteil bedienen können. So ein Tablet. Zugriff auf Medienserver mit retiner-scharfer Ansicht der Albenbilder inklusive. Bequem per Berührung ohne Kabel. Einfach so durch die Luft. Ohne die Glotze anmachen zu müssen. Cool! Musste ich haben. Somit sieht es jetzt auf meinem Wozi-Tisch so aus:
Ihr seht, wieder was dazu gekommen. Voll selbst ins Knie geschossen! Aber schick ist es schon. Vor allem wenn man Smartphone-Besuch hat die sich auch die kostenlose Yamaha-Äpp besorgt haben und konkurrierend die Musikauswahl mitbestimmen können. Weniger schick, wie ich finde. Trotzdem, diese Tablet-Geschichte finde ich ausbaufähig und weniger dumm. Hauptsache das Weihnachtsgeld ist wech.
Mittlerweile soll es ja auch so Sprachsteuerungen geben. Siri beim Telefon. Oder wohl auch bei neuen Samsung-Glotzen. Ich habe so was ja nicht. Habe aber mal gegoogelt was die Leute dazu so sagen. Tja, ähm, es ist sehr, sehr ausbaufähig. Beispiel: „Nehme Musikantenstadl auf!“. Antwort: „Makkaroniauflauf im Programm nicht gefunden.“.
Allerdings weiß ich aus eigener Erfahrung dass es doch Dinge gibt die zuverlässig funktionieren. Reagieren althergebracht mit (Tasten) Druck, per (Touch) Berührung oder auch sehr bequem mit Sprachsteuerung „Aber flott!“. Und die sind nicht neuester Technologie. Nicht immer. Die Auswahl dieser Fernbedienungen ist groß und wenn man sich nicht ganz blöd anstellt erwischt man sogar attraktive Exemplare. Und obendrein sind es meist intelligente Dinger. Die auch noch andere Sachen können.
Das Problem, sie arbeiten auch manchmal autark. Auch verweigern sie ab und an mal die Arbeit mit einem schlichten „Nein.“. Ich habe ja mittlerweile die Befürchtung dass ich die Ideale nicht mehr erleben werde.
Schirrmi
P.S.: Apropos „nicht mehr erleben“. Ich bin die ganze Woche krank geschrieben. Waren wohl irgendwelche intelligente Keime schuld. Und Herr Nexus tröstet wenig.