Kennen Sie die theoretische Fifty-Fifty-Chance? Klaro oder? Falls nicht, haben Sie den Knall nicht gehört. Reine Mathematik. Bei zwei zu wählenden Optionen ist es tatsächlich 50 zu 50. Und wie das beim Wählen so ist, hat man eine Vorliebe, ich meine man möchte das Eine eher als das Andere. Oder anders gesagt, man möchte tatsächlich nur das Eine und nicht das Andere.
Offensichtlich bin ich kein Spielertyp. Denn wenn, dann hätte ich schon Haus und Hof verspielt. Denn bei einer statistisch so guten Chance erhalte ich immer die ungewünschten, anderen Fifties. Ich gebe Ihnen zur Verdeutlichung ein Beispiel. USB-Stecker. Jedes Mal, ich buchstabiere J-E-D-E-S-M-A-L stecke ich den USB-Stecker falsch herum. Mittlerweile hat sich das bei mir zu einer Angstphobie entwickelt. Denn ich weiß, ich stecke immer falsch. Immer. Fast ohne Ausnahmen. Fühle mich verarscht, nehme dann Gerät und Stecker bewusst sehend vor meinen weitsichtigen blauen Augen in die Hand und führe filigran dann das männliche in das weibliche, in voller Hoffnung ein. Falls es doch mal auf Anhieb klappt den USB-Stecker richtig herum einzuführen, erschrecke ich mich so vor Freude dass ich ihn wieder rausziehe. Tja, Sie können sich denken was beim abermaligen Versuch passiert: Falsch herum!
Lesen Sie die Beipackzettel von Medikamenten? Sollten Sie! Denn der Schaden könnte den Nutzen überwiegen. Ich weiß das. Habe schon so und so oft mit Frau Doktoren studiert und geschlafen. Aber machen Sie das auch? Ich nicht mehr. Denn diese Beipackzettel sind komplizierter gefaltet als wie es chinesische Weltmeister in der Origami-Disziplin hinbekommen könnten. Nie kann ich den Zettel wieder in Originalform zurückfalten. Und im Ergebnis passt der Zettel dann auch nicht mehr in die Schachtel. Die Alte!
Da liegt die Schachtel vor mir und ich möchte sie öffnen um mir eine Pille zu genehmigen. Jetzt raten Sie mal welche der beiden Seiten ich öffne? Selbstverständlich immer die Seite wo der Beipackzettelrücken den Inhalt umschließt. Dann wieder zu und die andere Seite öffnen um an die Tabletten zu kommen. JEDESMAL, verdammte Kacke! Tipp: Geraten Sie nicht in Wut und reißen den Zettel einfach raus. Sie werden ihn nie wieder reinbekommen.
Anderes Beispiel. Stellen Sie sich vor es ist dunkel und Sie spielen Billard. Sie haben einen Stoß, eine Kugel und es gibt nur ein richtiges Loch von Zweien um das Spiel zu gewinnen. Wo landet man? Klaro – im falschen Loch!
Tankstelle, Zapfsäule? Hmh? Nee, ich hör jetzt auf. Ist doch blöd jetzt. Falsche Herdplatte angemacht? Die Ziggi am Filter angezündet? Auf dem Tisch stehen Bierdosen, Sie erwischen immer die leere? Spielen Sie Harmonika? Falsch rum. Klappen im Bett Ihr Buch auf? Falsch rum. Greifen zur Fernbedienung? Falsch herum.
Ist es nicht fürchterlich? Entweder ist meine persönliche Welt entgegengesetzt zur herrschenden Realität oder man hat mich im Kindesalter umerzogen. Was im Grunde egal ist weil das Resultat das Gleiche wäre.
Ich Pechvogel – give me five! Oh, falsche Hand 🙁