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Kugelköpfiger Lauch (Pflanze)

Ich hatte letzten Herbst keine Ahnung, was ich da in den Boden tat:

Aus unscheinbaren, grünen Stengeln sind kugelköpfige Lauchpflanzen gewachsen. Es ist eine helle Freude, wie die Insekten emsig und voller Gier sich daran laben. Echt unglaublich was da los ist. Erinnert mich irgendwie an meine Freitagabendtrips nach Mastrich (Gruß an Chris).

Hier noch ein Bild von Kamerakind L.:

Mal wieder eine selbstgemachte Käse-Lauch-Hackfleischsuppe, das wärs mal..

Heiße Bremsen

Die Unmöglichkeit ist wahr geworden. Die Schirrmi-Tippse arbeitet nun auf einer Baustelle. Leider. Ich arbeite mit Mühen unter einer störenden Geräuschkulisse. Alle sind dreckig, alles ist schmutzig, jeder ist ein fluchender Roh- Rabauke und möchte dass es schön wird. Wird es aber nicht. Elektriker, Trockenbauer, Schreiner, Wasserinstallateure, schwule Architekten, Dachdecker, Fensterbauer, hirnverbrannte Bauherren geben sich die nichtvorhandenen Klinken in die Hand und wuseln um meinen Arbeitsplatz herum. Es wird gebohrt, gehämmert, gesägt, einmal gegossener Stahlbeton wieder aufgerissen, das angeblich autark agierende, neue Verwaltungsgebäude unserer Knochenmühle ist noch weit davon entfernt selbstständig zu sein.

Ich möchte einfach nur arbeiten. Tippen. Telefonieren. Diskutieren. Verhandeln. Schreiben. Kaffee trinken. Meine überwiegende Lebenszeit so angenehm wie möglich gestalten. Aber es geht nicht. Ich versuchte es zwei Wochen lang und entdeckte im größten unermesslichen Leid dass es sich auf einer Baustelle nicht recht arbeiten lässt. Homeoffice, Home, Frieden, Ruhe wünschte ich mir und entdeckte da hinten an der Wand eine nicht abgeschlossene Stahltür. Ich öffnete sie und fand mich auf einer in ca. 20 Meter Höhe befindlichen Feuertreppe wieder und lachte wie einfach es doch sein könnte hier herunter zu springen um mich dem Joch endgültig zu befreien. Doch ich ließ davon ab als ich da hinten eine Bushaltestelle sah und etwas Unglaubliches geschah.

Es stand da ein Bus mit allem Pi-pa-po am Straßenrand, an der Haltestelle. Kein Fahrgast stieg ein, keiner aus. Alles war ganz normal soweit. Der Blinker war gesetzt, ja auch der Warn. Und der Bus stand dort einfach und wartete. Und ich stand da oben auf der Feuertreppe und wartete ebenso das was geschah. Und es geschah.

Leise vernahm ich entfernte Geräusche von Druckluft, die sich seufzend bequemte hintere Flügeltüren aufzustoßen während über mir eine einsame Amsel ihr glockenhelles Lied sang und sich entlud. Die Scheiße landete neben mir und ich wunderte mich nicht. Bin ich doch der Hans im Glück. Jedenfalls stieg ein Herr, ich identifizierte ihn als den Busfahrer, aus, ging an des Busses Hinterrad drehte sich mit dem Rücken zu mir und nestelte wohl vorne an seiner Hose rum. Ich dachte, der wird doch wohl nicht richtig? Doch wollte er wohl, ich begriff und fing an zu lachen und zu kreischen, die Kollegen schnell herbeirufend: „Schnell, schnell kommt mal. Seht, da unten der Busfahrer der pisst seinen Bus an!“. Allerlei Klamauk spielte sich daraufhin auf der Treppe ab sodass der Busfahrer etwas hörte, sich zu uns umdrehte, sich irgendwie beobachtet fühlte. Und sah uns da oben, wie angeseilt wie damals ich mit den Kumpels an der Eiger Nordwand hängend, lachend, feixend. Er nestelte wiederum herum, schaute wie beiläufig und stieg ein ohne in Ruhe sein Geschäft verrichtet zu haben. Was offensichtlich war. Es war morgens ca. 7:23 Uhr.

Es war der nächste Tag als ich hochkonzentriert arbeitete und ein schriller Ruf, begleitet von lautem Lachen erschallte. Der Kollege, der grade auf der Feuertreppe seiner Schwuchteldampziggi frönte, rief mich heraus „Da, Schirrmi, komm schnell! Der will wieder pissen!“ Ich lief schnell und stolperte hinaus, konnte mich grade noch festhalten und schaute. Tatsache! Diesmal pisste der Busfahrer ohne Reue und mit offensichtlichem Genuss seinen Bus an. Genauer: Das Hinterrad oder den Kot-, hach, den Pissflügel. Nach der Verrichtung schaute er zu uns nach oben und ich meine, ich konnte auf die Entfernung hinweg einen gewissen, erleichterten aber doch provozierenden Blick von dem, ich meine, in die Jahre gekommenen Busfahrer erheischen. Der Kollege hatte ein Handy-Video aufgenommen. Im Nachhinein sah ich dann, das Video war leider sehr verwackelt und nahm ihm daraufhin seine Dampfmaschine ab um zu überprüfen ob verbotene, sinnesverändernde Stoffe davon ausgehen. Die Prüfung ging positiv aus, mein restlicher Tag war sozusagen gerettet.

Heute war ich super fit und super früh im Büro. Musste so einen komischen „Change“ vorbereiten. Nahm mir aber die Zeit so um ca. 7:15 draußen auf der Feuertreppe zu stehen um zu schauen ob der Wahnsinn Methode hat. Und tatsächlich stand dort wieder der Bus und es gab den Fahrer und keine Fahrgäste. Und er lief von links hinten, da ist Grün, zu seinem Bus zurück und nestelte zu. Ich machte Fotos und dachte nur bei mir was besser wäre. Dass die Natur bepisst oder die Bremsen eines Schulbusses gekühlt werden.

Nun habe ich jeden Arbeitstag etwas auf dass ich mich freuen kann. Habe auch schon eine Flüstertüte eingepackt um den Kleinen, Entschuldigung, um den Busfahrer zu ermutigen wieder seinen Bus anzupissen. Selbstverständlich entspannten sich gewisse Gespräche ob ich nicht ein wenig dreist, hart usw. wäre. Bis ich erwähnte dass man sich bei Inkonsis, Inkontiten, na jedenfalls wenn man sich nicht mehr im Griff hätte, dass man sich auch Windeln anziehen könnte wenn die Organe nicht mehr so mitmachen wie sie mal gemacht hatten.

Hiermit ermutige ich alle Schulbusfahrer: „Pubst auf euren Schulbusfahrersitz. Pisst drauf.“ Die Bremsen können nie so heiß sein wie sie gegessen werden. Es ist nicht schlimm.

Es wäre wohl das gleiche als wenn ich auf meinen Job scheißen würde.

Gute Nacht!