Living in Twilight

Es ist spät und ich wache mal wieder auf mit dem Gedanken, Du musst morgen wieder am Start sein. Als Hengst. Als Zuchthengst. So wie „Schirrmi, wir haben keinen anderen. Du bist der Beste!. Ohne Licht anzumachen, schleiche ich mit düstereren Gedanken aus dem Schlafzimmer, L. atmet regelmäßig und ich denke bei mir, hoffentlich geht es ihr gut und hat gute Träume.

Diese Apnoen sind lästig, um nicht zu sagen widerlich. Egal wie viel Stunden Schlaf ich habe, diese ewigen kleinen Tode bringen mich um den Verstand und im Ergebnis erleide ich tiefe Erschöpfung, obwohl ein Roboter wie ich, funktionieren muss. Habe noch nicht mal Wartungsarbeiter, die sich um mich kümmern. Meinen Verstand fetten, die Eloquenz ölen, Mitgefühl unterdrücken.

Eine weitere Nacht, in der ich im Dunkeln eine Ziggi drehe, diese draußen auf der Terrasse genieße, wohlwissend, es ist nicht förderlich.
Was ist förderlich? Was nicht? Ich weiß das alles. Ob meines Alters, fühle ich mich plötzlich sehr klein und hilflos. Diagnose Krebs. Vor ein paar Monaten die Einschätzung low-grade – nun mittlerweile high-grade. Was soll ich sagen?
Zu viele Liebe Menschen verließen das irdische Leben, ließen mich zurück, und meinten wohl zu mir, immer weiter zu machen. Mach ich ja! Versuche alles! Danke. Bitte.

Wenn ich, so wie jetzt, mitten in der dunklen Nacht – die ohne Wertung und mit ihrer Unendlichkeit jegliche kleinen Befindlichkeiten verblassen lässt – einen seelischen Einbruch erleide angesichts der Frage, wie lange noch? Ja was dann? Die Sprache los.

Schlaft weiter, ich gönne. Ich liebe euch. Ihr seid super! Und schön. Und vielen Dank für alles. Den Rest mache ich ohne euch.

Falls ich euch noch was empfehlen dürfte? Dann dies: https://youtu.be/1q-Ga3myTP4?si=WQBtireYT4iaq4Ns

Ist das nicht alles Wahnsinn?